2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
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Interview mit SC Geislingen-Vorstand Andreas Strehle

„Wir werden bis 2018 eine gute Lösung finden“

Interview mit SC-Vorstand Andreas Strehle über die Zukunft des SC Geislingen nach Präsident Reinhard Binders Tod.

In der Woche vor Ostern starb der Präsident des SC Geislingen, Reinhard Binder, nach schwerer Krankheit. Andreas Strehle gehört zu seinen vier Stellvertretern. Der 46-jährige Vorstand für den Bereich Fußball erklärt, wie es beim SC in der Ära nach Binder weitergeht.

Sie und Ihre Vereinskollegen hatten ja etwas Zeit, um sich auf die Situation vorzubereiten.

Ja, Eia wurde schon im September 2016 richtig krank, seit Jahresende war er im Krankenhaus. Seit dieser Zeit haben wir Stellvertreter uns jeden Donnerstag in der Geschäftsstelle zu einer kurzen Vorstandssitzung getroffen und die jeweils anstehenden Aufgaben verteilt.

Zum Vorstand gehören außer Ihnen Marcus Ströhle für den Bereich Finanzen und Marketing, Stefan Mayer für Projekte sowie Gesamtjugendleiter Karl-Heinz Berroth. Funktioniert das Quartett gleichberechtigt?

Absolut. Wir sind alle vier im Handelsregister eingetragen und damit auch geschäftsfähig.

Wer wird denn jetzt Binders Nachfolger?

Es gibt derzeit keinen. Wir machen uns in aller Ruhe Gedanken über die künftige Struktur des Vereins und das Anforderungsprofil an dessen Präsidenten.

Bis zur Hauptversammlung im Juni sollte aber ein Kandidat gefunden sein, oder?

Überhaupt nicht. Turnusmäßig stehen Wahlen erst im nächsten Jahr an und ich gehe davon aus, dass wir mit dem jetzigen Gremium bis 2018 vernünftig arbeiten und den Verein neu aufstellen.

Braucht es denn nicht einen konkreten Ansprechpartner?

Natürlich wäre das besser. Aber mittlerweile haben sich die meisten auf die Situation eingestellt und wissen, an wen sie sich für welche Fragen wenden müssen.

An welche Strukturen im Verein denken Sie, wenn Sie von Anpassungen sprechen, die in Zukunft vorgenommen werden müssten?

Zum Beispiel an den Hauptausschuss. Der soll den Vorstand kontrollieren, und ihm gehören laut Satzung neben den Vorstandsmitgliedern unter anderem ein Delegierter jeder Abteilung an. Nun ist der SC aber in der jüngsten Vergangenheit immer mehr zum reinen Fußballverein mutiert, andere Abteilungen haben wir kaum noch.

Das heißt, dem Hauptausschuss gehören de facto nur noch Vorstandsmitglieder an, die sich damit praktischerweise selbst kontrollieren?

Nein, ganz so ist es nicht. Es gibt schon noch weitere Mitglieder. Zu den vier Sitzungen pro Jahr kommen aber praktisch die gleichen Leute wie zu den Vorstandssitzungen. So kann der Hauptausschuss seine Kontrollaufgabe natürlich nicht erfüllen.

Das war nur ein Beispiel für den Umstrukturierungsbedarf im Verein. Betrifft der auch den künftigen Präsidenten? Ein Tausendsassa wie Binder dürfte sich wohl nicht wieder finden lassen.

Stimmt. Es kann auch sein, dass der künftige Präsident nur repräsentative Aufgaben erfüllt. Das wird sich alles in den nächsten Wochen und Monaten weisen. Bis 2018 werden wir eine gute Lösung finden.

Aufrufe: 026.4.2017, 07:34 Uhr
Geislinger Zeitung / Thomas FriedrichAutor