2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview
Frustriert von schnellen Gegentoren: Gaißachs Kapitän Tom Pföderl (re.), hier gegen Ohlstadts Max Baumann.  a
Frustriert von schnellen Gegentoren: Gaißachs Kapitän Tom Pföderl (re.), hier gegen Ohlstadts Max Baumann. a

Gaißach-Kapitän Pföderl über Derbys und den Abstiegskampf

Der SCG-Spieler im Interview

SC Gaißach - 2:3 gegen Tölz, der SC Gaißach ist voll auf Abstiegskurs in die Kreisklasse, dazu der Prestigeverlust mit drei schnellen Gegentoren vor eigenem Publikum: SCG-Kapitän Tom Pföderl (29) wird dieses Derby in keiner guten Erinnerung behalten, hat den Klassenerhalt aber nicht ganz abgeschrieben.

-Herr Pföderl, Sie haben schon Bezirksoberliga für Gaißach gespielt, jetzt droht der Abstieg in die Kreisklasse, ein erschreckende Entwicklung?

Ja, schön ist das nicht. Aber es hat sich über die ganze Saison schon abgezeichnet, dass es eng wird. Wir hatten zu viele Verletzte, uns fehlt es auch an Qualität in der Mannschaft. Es kommt momentan aus dem Nachwuchs nicht viel nach.

-Was war am Sonntag im Derby – vor allem in der ersten Halbzeit – los?

Tja, da haben wir Tölz stark gemacht, ihnen durch unsere Fehler im Spielaufbau das Toreschießen zu leicht gemacht. Viermal aufs Tor geschossen, dreimal drin, das geht natürlich nicht. Der SV war ja nicht besser als wir, ist auch keine Übermannschaft. Immerhin haben wir aufgeholt, aber uns geht vielleicht die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ab.

-Hat Euch vielleicht schon der Glaube an den Klassenerhalt gefehlt?

Das glaube ich jetzt nicht, jeder wusste, um was es geht. Wir waren nicht clever genug, haben einfach nur weite Bälle gespielt, das ging nicht gut. Und die drei Gegentore, obwohl wir nicht schlechter waren, waren schon frustrierend.

-Kann man da als Kapitän auf dem Platz eingreifen, wenn es nicht läuft?

Das ist extrem schwierig, man ist ja sehr mit sich selbst beschäftigt. Dann kriegst du noch diese zwei schnellen Tore, das ist ganz blöd gelaufen.

-Trainer Oliver Poqué hat sich beschwert, dass seine Vorgaben überhaupt nicht umgesetzt wurden...

Ja, aber wir haben nicht gegen den Trainer gespielt, uns haben eher die Mittel gefehlt. Wenn man zu zehnt im Training ist, sind die Möglichkeiten begrenzt, die taktischen Systeme richtig umzusetzen – vor allem, wenn man nicht konstant die gleichen Spieler zur Verfügung hat.

-Es ging ja im Derby nicht nur um den Klassenerhalt, sondern auch ums Prestige...

Ja, gegen Tölz zu verlieren und drei Gegentore daheim zu kassieren, das tut schon weh. Das hatte sich jeder von uns anders vorgestellt.

-Ist der Abstieg jetzt noch abzuwenden?

Wenn wir drinbleiben wollen, hätten wir das Derby gewinnen müssen! Theoretisch ist es nicht ganz unmöglich, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Aber es wird extrem schwierig – gegen Waldram und Murnau. Wir versuchen’s.

-Wenn’s nicht klappt: Macht Tom Pföderl dann in der Kreisklasse weiter?

Ich wollte generell etwas kürzer treten, das mache ich nicht von der Liga abhängig. Ich gehöre jetzt zu den älteren Spielern, da gibt es nicht nur Fußball wie damals in der Bezirksoberliga. Mal schauen, auch wie es mit dem neuen Trainer läuft.

Interview: Nick Scheder

Aufrufe: 023.5.2017, 10:31 Uhr
Tölzer Kurier - Nick SchederAutor