2024-05-08T14:46:11.570Z

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Jubel bei der Reserve des SC Freiburg: Die Meisterschaft in der Oberliga und die sofortige Rückkehr in die Regionalliga ist perfekt  | Foto: Patrick Seeger
Jubel bei der Reserve des SC Freiburg: Die Meisterschaft in der Oberliga und die sofortige Rückkehr in die Regionalliga ist perfekt | Foto: Patrick Seeger

Zurück in die Regionalliga - SC Freiburg II steigt auf

U23 macht Oberliga-Meisterschaft mit 3:0-Erfolg gegen die TSG Balingen perfekt +++ Zwei direkt verwandelte Freistoßtore

Der SC Freiburg II hat in der Oberliga nur eine kurze Stippvisite eingelegt. Die U23 des Bundesligisten machte am letzten Spieltag mit einem 3:0 (1:0)-Erfolg gegen die TSG Balingen den Titelgewinn in der höchsten baden-württembergischen Spielklasse perfekt. Der Absteiger korrigierte damit den kleinen Betriebsfunfall aus dem vergangenen Jahr und ist wieder zurück in der Regionalliga

Wasser statt Weißbier. Mit Sprudelfontänen übergossen sich die Freiburger Spieler direkt nach Spielschluss und feierten den Titelgewinn, wie es beim sportlichen Aushängeschild der SC-Fußballschule kaum anders zu erwarten war. Mag sein, dass andere Ingredienzen den Abend im weiteren Verlauf noch anreichern werden. Als Spieler und Verantwortliche Ringelreihe nahe des Anstoßkreises tanzten, schloss sich für den Verein ein Kreis, der mit dem Abstieg im vergangenen Jahr aus der Regionalliga geöffnet worden war.

Trainer Preußer fühlt "mehr Erleichterung als Freude"


SC-Trainer Christian Preußer fühlte deshalb unmittelbar nach dem finalen Erfolg "mehr Erleichterung als Freude". Es wäre dramatisch gewesen, so Preußer, "wenn wir das Spiel heute verloren hätten und dann mit 76 Punkten womöglich nicht aufsteigen würden". Vizemeister FSV 08 Bissingen, der auf den letzten Drücker beim Offenburger FV noch mit 3:1 gewann, muss jetzt mit 77 Zählern (zwei weniger als Freiburg) in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga. Diese hätte bei einer Niederlage gegen Balingen dem SC geblüht.


Dass es so weit nicht kam, lag zum einen an einer konzentrierten Vorstellung der Gastgeber in der ersten Halbzeit, zum anderen an einer taktisch klugen Entscheidung Mitte der zweiten Halbzeit, als die Partie zu kippen drohte. Vor dem Wechsel ließ Freiburg Ball und Gegner laufen, kontrollierte die Partie, und ging durch ein tolles Freistoßtor von Manolo Rodas mit 1:0 in Führung (25.).


Nach dem Wechsel aber wurde das Freiburger Spiel brüchiger. Konzentrations- und Abspielfehler schlichen sich ein. Der Tabellenvierte aus Balingen, der bis dahin vor allem mit Torverhinderung beschäftigt war, beschwor einige brenzlige Situationen vor dem SC-Tor herauf, freilich ohne klare Möglichkeiten zu erspielen. Preußer sah diese Phase seinen vielen jungen Spielern nach: "Je öfter man solche Situationen hat, desto besser geht man damit um."

Chipbälle auf Brünker sorgen für Entlastung


Ivica Banovic verriet dann, warum es hinten raus wieder besser wurde: "Mit unseren Chipbällen auf Kai waren wir immer gefährlich." Der angesprochende Kai Brünker wurde ab Mitte der zweiten Hälfte wieder mit Pässen über das Balinger Mittelfeld gefüttert, und der bullige Angreifer des SC schirmte viele Zuspiele sicher ab. So fiel das dritte SC-Tor nach einem Foul an Brünker. Banovic selbst nahm Maß und erzielte das zweite direkte Freistoßtor für den Tabellenführer an diesem Tag (82.).


Der Knackpunkt freilich war das 2:0 (76.): Gerade hatte SC-Teambetreuer Dietmar Deinert Trainer Preußer die Kunde vom Bissinger Ausgleich beim Offenburger FV ins Ohr geflüstert, da umkurvte Felix Roth kurz vor der Balinger Grundlinie zwei Gegenspieler und legte klug auf Rico Wehrle ab. Der Angreifer, gerade mal fünf Minuten auf dem Platz, hatte die Muße, sich den Ball auf seinen rechten Fuß zu legen und überlegt ins Eck abzuschließen. Das 2:0 war die Entscheidung.


Banovic strahlte nach der Partie wie ein Honigkuchenpferd über seine zweite Meisterschaft mit dem SC nach dem Zweitliga-Titel 2009. "Ich wollte diesen Aufstieg der Stadt schenken, in der meine Familie lebt", sagte der Ex-Profi, der zum Saisonbeginn mit Achillessehnenproblemen vier Monate lang ausgefallen war. "Ich wollte unbedingt auf den Platz zurück und habe deshalb mit einen 36 Jahren zweimal täglich trainiert."


Banovic: "Sind jeden Tag an unsere Grenzen gegangen und jetzt dafür belohnt worden."

Banovic verteilte ein großes Lob an die Mannschaft, die im Laufe der Saison Riesenfortschritte gemacht habe. Vielen junge Spieler seien jetzt viel weiter als im vergangenen Sommer. "Wir sind jeden Tag an unsere Grenzen gegangen und jetzt dafür belohn worden", so der Kapitän.


Auch Andreas Steiert, der Leiter des SC-Fußballschule, verwies auf die Entwicklungsschritte, die eine Reihe von Spielern in dieser Saison gemächt hätten: "Die Regionalliga ist nun eine sehr, sehr gute Plattform für uns." Steiert erinnerte auch an die lange verletzten Kräfte wie Constantin Frommann oder Lukas Bohro, die zum Team gehörten und auf die man weiter setzen wolle.

Wie es scheint, hat der Sportclub aus dem Abstieg im vergangenen Jahr die richtigen Schlüsse gezogen. Das Team wurde mit erfahrenen Kräften verstärkt, die auch am Samstag dem Spiel ihren Stempel aufdrückten - und gleichzeitig jüngeren Spielern Raum gaben, sich zu entfalten. Dieser Weg soll im kommenden Jahr in der Regionalliga fortgesetzt werden.


SC Freiburg: Eisele - Herrmann, Müller, Langer, Föhrenbach - Rüdlin, Banovic (87. Hofgärtner) - Rodas (79. Lickert), Roth (86. Falahen), Brünker, Dräger. TSG Balingen: Hauser, Kurth, Schmitz, Pflumm, Konz (62. Müller) - Scherer (78. Mosca), Schuon, Akkaya (90. Schäuffele) - Gratwohl (63. Foelsch), Schreyeck, Lauble. Tore: 1:0 Rodas (25), 2:0 Wehrle (76.), 3:0 Banovic (82.). Schiedsrichter: Falcicchio (Fulgenstadt). Zuschauer: 400.





Aufrufe: 020.5.2017, 19:09 Uhr
Matthias Kaufhold (BZ)Autor