SC Freiburg II profitiert von zwei Torwartfehlern

SC Freiburg II - SV Stuttgarter Kickers II 2:0
„Mehr war hier einfach nicht drin.“ So resümierte der Stuttgarter Trainer Dieter Märkle das Gastspiel seiner neu formierten Elf im Breisgau. Wie Recht er damit hatte, belegt ein Blick in die Statistik. 88 Minuten dauerte es, bis die Schwaben erstmals einen Ball in Richtung Freiburger Tor brachten. Offensiv fanden die Kickers an diesem Tag schlicht und ergreifend nicht statt.

Ganz anders die Gastgeber: Von Beginn an suchte der SC über schnelle Kombinationen den Weg zum Tor, taten sich im Abschluss jedoch lange Zeit schwer. Nach mehreren vergebenen Torchancen, unter anderem per Kopfball von Tobias Müller (35.), ging es torlos in die Pause. Das Bild blieb im zweiten Durchgang das gleiche, wenngleich die Chancen qualitativ besser wurden. Nach rund einer Stunde platzte dann endlich der Knoten – begünstigt durch zwei kapitale Böcke des Stuttgarter Keepers Joso Kobas. Erst spielte der Schlussmann einen völlig verkorksten Flachpass direkt in die Füße von SC-Stürmer Kai Brünker, der platziert zum 1:0 einnetzte (57.). Nur zwei Minuten später schlug Keeper Kobas einen halblangen Ball vor die Schuhe des Freiburgers Pedro Manolo Rodas Steeg. Mit seinem Steilpass fand der Mittelfeldmann Bundesligaprofi Lucas Hufnagel, der auf 2:0 erhöhte.

Wiedergutmachung leistete der Kickers-Torhüter wenig später, als er beim Kopfball von Rodas Steeg mit einer tollen Flugeinlage rettete (66.). Dennoch quittierte Kickers-Trainer Märkle die Fehlgriffe seines Schlussmannes am Ende mit den Worten: „Ich weiß nicht, ob man das nur mit unglücklich beschreiben kann.“ Die Freiburger hielten den Druck weiter aufrecht. Ein weiterer Treffer sollte jedoch nicht fallen – auch nicht auf der Gegenseite, wo Niklas Pollex und Marco Romano tatsächlich die beiden einzigen Torabschlüsse der Stuttgarter verzeichneten (88./90.+1).

„Ich glaube schon, dass wir individuell und mannschaftlich besser sind. Das dann auf den Platz zu bringen und in Führung zu gehen war aber nicht so einfach“, so der Freiburger Übungsleiter, der die Schwäche der Gäste an der eigenen Arbeit gegen den Ball festmachte. „Wir haben früh gestört und den Gegner so schon im Spielaufbau behindert. So kamen sie gar nicht erst zur Entfaltung.

Freiburg: Eisele, Herrmann, T. Müller, Langer, Föhrenbach, Weiss, Roth (79. Dräger), Wehrle (62. Lickert), Hufnagel (84. Rüdlin), Rodas Steeg (70. Dorn) - Brünker. Stuttgart: Kobas, Faber, Jäger, Barth, Romano, V. Vochatzer, Tiryaki-Zeeb, Ketsemenidis, Lamatsch (46. Pollex), L. Vochatzer (79. Doufas), Eiselt (70. Pasagic). Tore: 1:0 Brünker (57.), 2:0 Hufnagel (59.) Schiedsrichter: Zauner (Bühlertann). Zuschauer: 150.

Offenburger FV - SV Sandhausen II 1:0
Nach drei Pflichtspielen mit zwei Auswärtssiegen blieb der OFV bei hochsommerlichen Temperaturen in der Erfolgsspur und gewann nach einer Elfmeterentscheidung leistungsgerecht.

OFV-Co-Trainer Marc Hertwig sagte: „Wir sind in der ersten Halbzeit gut im Spiel gewesen, waren geduldig und haben der gegnerischen Offensive wenig zugelassen. Allerdings hatten wir Riesenglück, dass das 1:0 für den Gegner in der 40. Minute aus einer Abseitsstellung resultierte. Der Sieg ist verdient, denn wir hatten mehr Ballbesitz und die Mehrzahl guter Einschussmöglichkeiten.“

Das Abseitstor der Gäste war der Knackpunkt im Spiel, denn nachdem der spielbestimmende OFV in den ersten 45 Minuten vier gute Einschussmöglichkeiten ungenutzt ließ, war bei den hohen schweißtreibenden Temperaturen offensichtlich, dass die Mannschaft wohl als Sieger vom Platz geht, die das erste Tor erzielt. Die erste gute Szene in der ersten Halbzeit bot sich in der 13. Minute Fabian Spiegler nach einem Eckstoß, doch sein Kopfball verfehlte ganz knapp das Gästegehäuse. Marco Petereit zog nach Zuspiel von Max Chrobok (20.) im Strafraum ab, doch ein Abwehrspieler rettete auf der Torlinie. Nur fünf Minuten später überwand Fabian Spiegler den herauseilenden Gästetorwart mit einem geschickten Lupfer. Ein Abwehrspieler klärte aber. In der 30. Minute war es erneut Fabian Spiegler, der an der reaktionsschnellen Fußabwehr des Torwarts scheiterte.

In der Regel wird man in der Oberliga bestraft, wenn man solche Chancen ungenutzt liegen lässt und tatsächlich hätte der Gegner mit etwas Glück und Cleverness in der 40. Minute die 0:1 Führung erzielen können.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit war der SV Sandhausen deutlich offensiver ausgerichtet, so dass die Partie plötzlich ausgeglichener geführt wurde. Dennoch hatte der OFV in der 49. Minute erneut die Chance in Führung zu gehen als Fabian Spiegler über den linken Flügel einen erfolgreichen Konter einleitete und mustergültig auf Max Chrobok am Elfmeterpunkt flankte, dieser aber überhastet abschloss und den Ball über das Gehäuse jagte.
Die Gäste hatten in der 56. Minute erneut eine gute Abschlussmöglichkeit, als Simon Geisler halblinks in den Strafraum eindrang, aber aus spitzem Winkel an der Fußabwehr von Dominik Bergdorf scheiterte. Die Gäste wollten nachlegen, hatten aber mit zwei weiteren Distanzschüssen Pech. In der 78. Minute bediente Fabian Spiegler Manuel Vollmer mit einem langen Pass auf der rechten Außenbahn, doch Vollmer jagte den Ball knapp über die Querlatte.

Die spielentscheidende Szene dann in der 80. Minute, als Keven Feger nach einem langen Pass halbrechts im Gästestrafraum von Pius Mohr regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Mit dem fälligen Strafstoß gelang Keven Feger der Siegtreffer.

OFV: Bergdorf, Kahle, K. Feger, Schlieter, Baitenger, Beiser-Biegert, Geiler, Anzaldi (89. Schätzle), Petereit (68. Junker), Spiegler (93. Mandzo), Chrobok (78. M. Vollmer). Tor: 1:0 Feger (82. Foulelfmeter). Schiedsrichter: Kimmeyer (Karlsruhe). Zuschauer: 297.