2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Entscheidung im Mösle: Rico Wehrle trifft zum 4:2. | Foto: Patrick Seeger
Die Entscheidung im Mösle: Rico Wehrle trifft zum 4:2. | Foto: Patrick Seeger

SC Freiburg II festigt durch 4:2-Sieg die Tabellenführung

Freiburger Reserve bewahrt gegen den FV Ravensburg kühlen Kopf

Manchmal entwickeln Spiele eine gewisse Eigendynamik. Dann kriegen die Spieler auf die Socken, der geneigte Fan krittelt am Schiedsrichter herum und zwischen den Trainerbänken fliegen Giftpfeile hin und her. Frei nach dem Motto „Mehr fürs Geld“ sahen die Zuschauer im Möslestadion obendrauf noch sechs Tore und einen Platzverweis – ein unterhaltsamer Nachmittag, der auf beiden Seiten die Nerven strapazierte.
Schon in der Anfangsphase zeigte sich, in welche Richtung sich die Partie zwischen dem SC und seinem Kooperationsverein Ravensburg entwickeln würde. Jonas Föhrenbach musste nach einem Ellbogenschlag behandelt werden, konnte aber weiterspielen. Zahlreiche Fouls verhinderten ein schönes Fußballspiel und rückten die Emotionen in den Mittelpunkt.

Mit der ersten Gelegenheit gingen die Gäste in Führung: Alexander Klotz stocherte eine Ecke über die Linie (10.). Auf der Gegenseite verpasste Havard Nielsen, der bei der U23 erstmals in dieser Saison Spielpraxis sammelte, um Haaresbreite den Ausgleich. „Er war heute sehr fleißig und präsent“, lobte Trainer Christian Preußer den norwegischen Angreifer.

Freiburg wurde nun spielfreudiger, das zahlte sich aus: Manolo Rodas Steeg vollendete eine gelungene Kombination zum 1:1 (17.) Felix Roth und Kolja Herrmann probierten es kurz darauf aus der Distanz. Dass der Sportclub zur Pause führte, lag an einer ausgetüftelten Standardvariante: Matti Langer hatte am Elfmeterpunkt zu viel Platz und bugsierte das Leder nach einer flachen Ecke aufs Tor, den Abstauber verwertete Herrmann zum 2:1 (30.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Felix Roth per Flachschuss auf 3:1, nachdem kurz zuvor Ivica Banovic und Mohamed Dräger aus aussichtsreicher Position gescheitert waren (64.). Kurz darauf verpasste Kai Brünker mit einem Luftloch im Fünfmeterraum das mögliche 4:1. Wer die Vorentscheidung kommen sah, wurde eines Besseren belehrt: Jascha Fiesel trat einen Freistoß aus halbrechter Position in den Strafraum. Der Ball wurde lang und länger und überraschte Kai Eisele im Tor der Gastgeber (75.).
Als wenig später Kai Brünker mit Gelb-Rot vom Platz flog, witterte Ravensburg die Chance auf einen Punktgewinn. Die hektische Schlussphase wurde von einsetzendem Sturm und Regen begleitet, weshalb Freiburgs Befreiungsschläge die Mittellinie oft nicht mehr überquerten. Rico Wehrle machte in der Nachspielzeit alles klar, als er einen gut ausgespielten Konter zum 4:2 nutzte (90.+1).

„Ich bin heute sehr zufrieden mit den Jungs“, stellte Preußer erfreut fest. „Wir haben uns körperlich gewehrt und trotzdem spielerische Lösungen gefunden. Die Stressresistenz war gegen diesen robusten Gegner entscheidend.“ Durch den Sieg festigte Freiburg die Tabellenführung, Bissingen liegt nach einem Remis in Pforzheim nun zwei Punkte zurück. Für Preußer war etwas Anderes wichtiger: „Der Umgang mit einem Rückstand war immer eine Schwäche von uns. Schön, dass wir uns verbessert haben.“

SC Freiburg II – FV Ravensburg 4:2 (2:1)
Freiburg: Eisele, Herrmann, Langer, Föhrenbach, Dorn, Dräger (72. Wehrle), Banovic, Roth (86. Müller), Rodas Steeg (49. Lickert), Nielsen (90.+3 Amamoo), Brünker. Ravensburg: Mesic, Jeggle, Reiner, Soyudogru, Altmann, Henning, Fiesel, Mähr, Boneberger, Klotz (63. Zimmermann), Toprak (74. Widmann). Tore: 0:1 Klotz (10,), 1:1 Rodas Steeg (17.), 2:1 Herrmann (30.), 3:1 Roth (64.), 3:2 Fiesel (75.), 4:2 Wehrle (90.+1). Schiedsrichter: Maier (Windschläg). Zuschauer: 250. Gelb-Rote Karte: Brünker (81.).
Aufrufe: 05.3.2017, 20:00 Uhr
Dominik Hassel (BZ)Autor