2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
Greta Stegemann (links) und Ivana Fuso wagen den Schritt von der SV Böblingen zum SC Freiburg  Foto: Photo5
Greta Stegemann (links) und Ivana Fuso wagen den Schritt von der SV Böblingen zum SC Freiburg Foto: Photo5

SC Freiburg angelt sich zwei Böblinger Talente

Ivana Fuso und Greta Stegemann wechseln von der SVB gemeinsam zum Bundesligisten

Der Böblinger Fußball macht derzeit Schlagzeilen, positive wie negative: Die Fußballer der SVB stiegen aus der Fußball-Verbandsliga ab. Die Juniorinnen sorgen hingegen für beeindruckende Nachrichten: Ivana Fuso und Greta Stegemann wechseln in der Sommerpause von der SVB zum Bundesligisten SC Freiburg. In den Sommerferien ziehen die beiden 15-Jährigen ins Breisgau.

Ivana Fuso und Greta Stegemann sind unbestritten die beiden größten Talente, die der Böblinger Fußball seit vielen Jahren hervorgebracht hat. Beide gehören der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an, sie haben in der Altersklasse U15 einige Spiele gemeinsam absolviert. Künftig werden sie zusammen in der U16-Auswahl auf dem Feld stehen. Und auch beim SC Freiburg in der Bundesliga-Mannschaft, der U17.
„Uns wurde zu einem Wechsel in die Bundesliga geraten“, sagt die 15-jährige Greta Stegemann, die aktuell die zehnte Klasse des Böblinger Max-Planck-Gymnasiums besucht. Künftig wird sie in Freiburg in die Staudinger Gesamtschule gehen – mit dem Ziel, in zwei Jahren das Abitur abzulegen. Ivana Fuso ist derzeit auf der Eichholz-Gemeinschaftsschule in Sindelfingen und will auf der Staudinger Gesamtschule die Mittlere Reife erreichen.

SVB klopfte ans Tor zur Bundesliga

Mit ihrer Böblinger Mannschaft klopften beide ans Tor zur Bundesliga, letztlich aber stieg der TSV Crailsheim auf. Wäre der Aufstieg gelungen, so wäre ein Umzug nach Freiburg wohl kein Thema gewesen. So aber entschieden sich beide unabhängig voneinander, ins Breisgau zu ziehen. Die Freiburger Talentsucher haben schon vor einigen Jahren bei Greta Stegemann und Ivana Fuso vorgefühlt. Beide fielen den Scouts positiv auf, als diese bei einem Stützpunkt-Turnier auf der Suche nach männlichem Nachwuchs waren. Die Adressen und Telefonnummern wurden ausgetauscht, der erste Kontakt war geknüpft.
Fortan verfolgten die Freiburger wie auch andere Vereine die fußballerische Entwicklung der beiden Teenager. Ivana Fuso sorgte früh für Furore, sie hat bereits zehn Länderspiele absolviert. Seit dem Frühjahr gehört auch Greta Stegemann zu den Auswahlspielerinnen. „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, als die Einladung vom DFB kam“, sagt die Nachwuchsspielerin, sie sei aber auch sehr aufgeregt gewesen, als sie das erste Mal zur Auswahlmannschaft stieß. „Ich finde es klasse, dass Greta auch die Chance bekommen hat in der Nationalmannschaft, das hat sie sich verdient“, sagt Ivana Fuso, die zunächst Leichtathletik betrieb und in jungen Jahren eine der besten Sprinterinnen Deutschlands ihrer Altersklasse über 50 Meter war. Letztlich hat sie sich aber für den Fußball entschieden, da „Leichtathletik auf Dauer für mich etwas langweilig war“.
Greta Stegemann wurde vom DFB nicht nur zur Nationalmannschaft eingeladen, in den Spielen gegen die Niederlande im April sowie in zwei Begegnungen danach gegen Tschechien stand sie gemeinsam mit ihrer Freundin auf dem Feld. Greta Stegemann agierte in der Innenverteidigung und überzeugte auf dieser Position. Gleichwohl spielt sie am liebsten auf der Sechser-Position im zentralen, defensiven Mittelfeld. Die Zeit in der U15 ist für beide bereits zu Ende, künftig gehören sie dem Kader der U16 an.
Getrennt voneinander haben sie entschieden, zum SC zu wechseln. „Wir haben das nicht voneinander abhängig gemacht“, sagt Ivana Fuso, die sich allerdings „sehr freut, gemeinsam mit Greta in Freiburg Fußball zu spielen. Der Abschied von den Freunden hier und dem Verein wird mir aber sicherlich schwer fallen.“ Das empfindet auch Greta Stegemann so. „Ich freue mich aber sehr auf die Herausforderung in Freiburg, wir werden schon im Training sehr gefordert sein, weil alle auf einem hohen Niveau spielen. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird der Abschied sicher nicht leicht fallen.“

Abschied aus der Heimat fällt schwer

Gretas Vater Josef Stegemann hält den Schritt seiner Tochter und auch den von Ivana Fuso für „absolut richtig. Wenn man diese Chance erhält, muss man sie nutzen“. Für den ehemaligen Linksaußen der Böblinger Fußballer schließt sich mit der neuen Heimat seiner Tochter auch ein Kreis: Er hat in Freiburg studiert und hat noch ganz lose Kontakte ins Breisgau. Stegemann senior: „Wir werden natürlich die Spiele unserer Tochter anschauen.“ Er spricht auch für seine Frau Petra, der der Abschied der Tochter wohl etwas schwerer fallen werde wie ihm.
Vor zwei Wochen waren Greta Stegemann und Ivana Fuso zum Probewohnen in Freiburg. Sie haben das Wohnheim kennengelernt, in dem sie untergebracht sein werden. Es ist an den Olympiastützpunkt in Freiburg angegliedert. Sie haben auch die neue Schule besucht und dadurch ihre neuen Klassenkameraden kennengelernt. „Das war eine gute Erfahrung. Ich bin in der Schule und im Internat gut aufgenommen worden“, sagt Stegemann. Die ersten Schritte in der künftigen Heimat waren also erfolgreich.

Aufrufe: 030.6.2016, 18:38 Uhr
Thomas Oberdorfer, GäuboteAutor