2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Fortunas Markus Pazurek und Cedric Mimbala hatten gegen Herkenrath mehr Mühe als erwartet.
Fortunas Markus Pazurek und Cedric Mimbala hatten gegen Herkenrath mehr Mühe als erwartet.

Fortuna steht im Pokal-Finale

Gegner im Endspiel um den Verbandspokal wird der FC Viktoria Köln oder der Bonner SC sein

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Köln. Die Standard-Reaktionen des klassenhöheren Teams nach einem Zittersieg im Pokal gegen den Außenseiter sind große Erleichterung und „Hauptsache-in-der-nächsten-Runde“-Sprüche. Nicht so bei Fortuna Kölns 2:1 (1:0)-Halbfinal-Erfolg gegen den Mittelrheinligisten TV Herkenrath am Mittwoch. Trainer Uwe Koschinat war trotz des Endspiel-Einzugs mächtig sauer. „Es war keine Erleichterung nach dem Abpfiff, es war Wut. Der Sieg fühlt sich scheiße an“, erklärte der Coach. „Es ist kein gutes Gefühl, wenn die Mannschaft nach der fast kompletten Saison oft das Gegenteil von dem tut, was ich möchte.“

Dabei ging es ganz ordentlich los. Der Drittligist wurde anfangs seiner Favoritenrolle gerecht und erspielte sich mehrere gute Chancen, Christopher Theisen traf folgerichtig zum 1:0 (10.). „Wir hätten eigentlich schon deutlich höher führen müssen“, meinte Koschinat. „In der Halbzeit habe ich nur ein, zwei Dinge angesprochen, die mir nicht gut gefallen haben. Nach dem Seitenwechsel sind dann aber genau die Dinge noch schlechter geworden. Irgendwann haben wir um den Ausgleich gebettelt.“ Vincent Geimer tat der Fortuna nach einem kapitalen Ausrutscher von Keeper Tim Boss dann den „Gefallen“ (61.).

Spätestens zu dem Zeitpunkt wurde es wild auf dem Platz. „Herkenrath hat teilweise strukturierter gespielt als wir. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen“, sagte Koschinat. Tiefpunkt war eine Rudelbildung in der 74. Minute. Die Protagonisten: TVH-Torschütze Geimer und Fortuna-Regisseur Kristoffer Andersen. Am Ende sahen beide glatt Rot, der Kölner offenbar für ein vorangegangenes Foulspiel, Geimer für das folgende Gerangel. „Hoffnungslos überzogen“, kommentierte Koschinat den Platzverweis gegen Andersen. Immerhin bewahrte ein von Markus Pazurek verwandelter Foulelfmeter (83.) den Südstadt-Klub vor der drohenden Verlängerung.

Dennoch wird es noch eine Weile dauern, bis bei Koschinat Freude über den Einzug ins Finale am 25. Mai in Bonn aufkommen wird. Denn zur Wut über die unterirdische zweite Halbzeit seiner Mannschaft gesellte sich noch die Ungewissheit über die Sperre von Andersen – denn anfangs herrschte Unklarheit, wann und wo der 31-Jährige seine Strafe absitzen muss. „Das ist ein völliges Wirrwarr, da gibt es immer wieder neue Regelungen“, so Koschinat.

Dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte FVM-Pokalleiter Markus Müller, dass der FVM eine zweiwöchige Sperre gegen Andersen verhängt hat. Ob diese auch für die unter DFB-Kontrolle stehende Dritte Liga gilt, muss der Dachverband entscheiden. „Klar ist aber, dass der Spieler im Pokalfinale am 25. Mai wieder spielberechtigt ist“, so Müller.

„Noch eine Sperre wäre eine Katastrophe“, so Koschinat. „Seit einigen Wochen ist Kris fit und trainiert gut und kann trotzdem kaum spielen.“ Andersen hatte nach Verletzungs-Comeback beim 3:0 gegen Lotte bereits eine Gelb-Rote Karte gesehen und fehlte in Münster (2:4). Das gleiche Schicksal droht ihm nun für Fortunas Partie am Sonntag in Zwickau (14 Uhr).

SC Fortuna Köln: Boss – Bender, Mimbala, Uaferro, Röcker – Alibaz, Andersen, Pazurek, Oliveira Souza – Theisen, Dahmani (90. Hörnig).

Tore: 1:0 Theisen (10.), 1:1 Geimer (61.), 2:1 Pazurek (83./Foulelfmeter).

Zuschauer: 824. Bes. Vork.: Rote Karten Andersen (74./Fortuna), Geimer (74./Herkenrath).

Aufrufe: 020.4.2017, 14:04 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Christian KrämerAutor