2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Beim "Kiezverein" fühle ich mich einfach wohl!

Daniel Brüsewitz spielt seit Jahren beim SC Borsigwalde und ist begeistert vom Zusammenhalt im Verein, fühlt sich dementsprechend wohl. Außerdem berichtet er über den Trainingsauftakt, neue Gesichter und gescheiterte Probetrainings.

Ich werde nie vergessen, wie Daniel Brüsewitz als Jugendspieler bei einem Jugendturnier bei uns ausgeholfen hat und am Ende für uns, gegen sein eigenes Team, den entscheidenen Treffer zum 1:0 Sieg und Turniersieg geschossen hat. Seitdem haben sich unsere Wege immer wieder in Freundschafts- und Pflichtspielen gekreuzt, wenn man sich sieht wird ein kleiner Smalltalk gehalten. Am Montag hat er mir nach der ersten Trainingseinheit des SC Borsigwalde meine Fragen beantwortet.

Du kommst direkt vom Urlaub auf den Sportplatz zum Trainingsauftakt...

Ja, aber heute war erst mal nur ein lockerer Auftakt, wir haben drei Gruppen gebildet, zwei haben gegeneinander gespielt, eine ist locker gelaufen.

Ihr habt einen neuen Trainer, wie ist da dein erster Eindruck?

Michael "Elle" Gusko, hat jetzt das Kommando übernommen. Er ist hier aber kein neuer, war letztes Jahr schon Trainer der Zweiten Mannschaft. Der wird die Zügel hier in die Hand nehmen und die Geschehnisse ordentlich leiten. Ich bin da auf jeden Fall positiv gestimmt. Er wird versuchen uns viel taktisch bei zubringen, viele Übungen mit dem Ball absolvieren. Das macht auch immer mehr Spaß als die ganzen Laufrunden.

Und wie sieht es mit neuen Gesichtern bei den Spielern aus, kannst du da schon ein kleines Urteil fällen?

Naja, nach dem heutigen Training eigentlich nicht. Das wird man eigentlich erst nach den ersten zwei bis drei Testspielen beurteilen können. Auf jeden Fall haben uns einige Spieler verlassen und einige neue Gesichter waren dabei. Darunter eine Menge Spieler von RFC Liberta, die alle der neue Trainer unserer zweiten Mannschaft mitgebracht hat. Außerdem werden einige Spieler der zweiten Männer den Sprung nach oben wagen. Die Vorbereitung wird zeigen, welches Potential in den Jungs steckt und wer schlussendlich dem Kader angehört.

Habt ihr denn ein bestimmtes Ziel?

Heute war erst Trainingsauftakt, da kann man noch kein Ziel ausgeben. Wir müssen erst mal die neuen Spieler integrieren, uns als Mannschaft finden. Es gilt eine ordentliche Vorbereitung mit guten Leistungen in den Freundschaftsspielen zu absolvieren. Nach den ersten drei Punktspielen kannst du nochmal vorbei kommen und mich fragen wie es aussieht, dann kann ich die Liga besser einschätzen und dir mehr sagen.

Aber du bist schon ein ehrgeiziger Spieler, was möchtest du persönlich erreichen?

Wenn du so fragst: Ich würde gerne eine sehr gute Saison spielen und wenn möglich auch aufsteigen. Das wäre der Hammer. Ich denke nicht, dass wir wieder zwei Übermannschaften wie den Frohnauer SC und Berolina Mitte in unserer Staffel haben. Wenn wir uns als Team einspielen und eine Serie starten, dann wäre die Chance auf jeden Fall da, das Potential haben wir. Offensiv sind wir mehr als ordentlich besetzt, defensiv müssen wir gucken und hoffen, dass sich dort nicht zu viele Spieler verletzten oder gesperrt sind.

Nach der Rückrunde in der vergangen Saison sind das optimistische Ziele.

Ja, auf jeden Fall. Da haben wir uns durchgeschleppt, nur noch das wichtigste gemacht. Nachdem feststand, dass wir nicht mehr nach oben können, hat die Trainingsbeteiligung sehr gelitten und damit auch die Leistung in den Spielen. Mit dem neuen Trainer, den neuen Spielern, wird das sicherlich wieder besser. Wir haben hier gute Bedingungen, nach dem Training trinken wir gemeinsam in unserem Vereinshaus ein isotonisches Getränk und sitzen beisammen. Zu unseren Heimspielen ist die Terrasse immer voll. Wir müssen jetzt einfach wieder abliefern.

Es klingt, als wenn du dich beim SC Borsigwalde sehr wohlfühlen würdest?

Auf jeden Fall. Ich bin jetzt seit mehreren Jahren hier und bin total zufrieden. Bei unserem „Kiezverein“ fühle ich mich einfach wohl, hier greift jeder dem anderen unter den Arm, der Zusammenhalt ist überwältigend. Unser Vereinsheim ist auch eine super Location, ein Treffpunkt für alle Spieler und Zuschauer nach den Trainingseinheiten oder Spielen, hier kommt man ins Gespräch und baut sich Kontakte und Freundschaften auf.

Als du jünger warst, hast du gefühlt dauerhaft beim Nordberliner SC gespielt und warst immer einer der Besten, wann hast du trotzdem realisiert, dass es mit der großen Karriere nichts mehr wird?

Ja, ich habe erst beim SC Tegel, dem Vorgängerclub vom Nordberliner SC und dann bei selbigen jahrelang gespielt. Wir waren sehr erfolgreich, sind unter anderem Berliner Meister geworden. Erst zum Ende der Jugend war ich kurz bei Hürtükel aktiv. Ich habe während meiner Jugendzeit auch in der Berliner Auswahl gespielt, das Talent war da. Ich habe an mehreren Probetraining, unter anderem bei TeBe, dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund, teilgenommen, die aber nicht den gewünschten Erfolg brachten. Ich habe dann realisiert, dass ich den Sprung nach oben nicht schaffen werde. In meinem ersten Männerspiel habe ich mir außerdem das Kreuzband gerissen, das war ein riesen Rückschlag für mich.

Hast du noch bestimmte Ziele für die Zukunft oder lässt du einfach alles auf dich zukommen?

Mein Ehrgeiz ist nicht verloren gegangen, ich möchte immer gewinnen. Ein oder Zwei Aufstiege wären schön, am liebsten mit Borsigwalde und es wäre wirklich cool wenn wir mal ins Pokalhalbfinale oder Finale kommen. Dafür bräuchten wir aber eine Menge Losglück und eine sehr gute Leistung in allen Spielen.

Welche Fußballer sind deine Vorbilder, wem versucht du nachzueifern?

Das sind definitiv Sergio Ramos und Jerome Boateng. Sie spielen beide auf meiner Position (auch wenn die Trainer mit immer weiter vorne sehen). Das sind zwei Maschinen, zwei unglaublich starke Innenverteidiger.

Ich wünsche Daniel Brüsewitz und dem SC Borsigwalde viel Erfolg für die kommenden Aufgaben.

Das Interview führte Marcel Peters; Fotos Sven Tiedemann; Privat.

Aufrufe: 019.7.2017, 07:45 Uhr
Marcel PetersAutor