Stahle steigt ab / Barntrup feiert

SV Dringenberg - SuS Westenholz 2:0
In Durchgang eins war das Beste für die mitgereisten Zuschauer eigentlich die Stadionwurst, denn sportlich boten die Teams im Burgstadion Magerkost. Nach dem Seitenwechsel gab’s immerhin Torchancen, wenngleich der Meister sein vorerst letztes Bezirksligaspiel noch verlor. Der zukünftige Bad Lippspringer Philippe Soethe bestrafte die erste Nachlässigkeit mit dem 1:0 (50.) und machte in der Nachspielzeit den Sack zu. Zwischenzeitlich hatte der SuS drei Ausgleichschancen durch Robin Rolf, Jascha Vogt und Marius Franz liegengelassen. Der Meister wird aber darüber hinwegkommen. Mittlerweile brutzelt er schon unter mallorquinischer Sonne.

RSV Barntrup - SF Warburg 2:1 (1:0)
Die Warburger Schützenhilfe für den FC Stahle blieb aus, mit dem 2:1-Sieg gegen die Sportfreunde sicherte sich der RSV Barntrup den Klassenerhalt. Mit dem vierten Sieg in Folge schaffte der RSV Barntrup den wundersamen Klassenerhalt in der Bezirksliga. Die Partie wurde 15 Minuten verspätet angepfiffen, weil Warburg die Trikots zu Hause liegen gelassen hatte. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen, wir haben alles gegeben, am Ende war unsere Chancenverwertung wieder mal zu schlecht", sagte Warburgers scheidender Trainer Dirk Lotzgeselle. "Das ist alles sportlich verlaufen", versicherte Lotzgeselle. Bereits in der 4. Minute gerieten die Gäste in Rückstand. Eine Unachtsamkeit nutzte Torjäger Altrogge eiskalt aus. "Wir waren in den ersten 20 Minuten nicht auf dem Platz, dann haben wir uns aber in die Partie hineingekämpft", analysierte Lotzgeselle, der Großchancen für Jonas Werner und Kevin Laqua verbuchte. Allerdings hatten auch die Barntruper ihre Kontergelegenheiten. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass Höxter gegen den Barntruper Abstiegskontrahenten mit 3:1 führt. "Nicht weitersagen", raunzte RSV-Boss Andreas Schlingmann. Nach dem Wechsel - Stahle hatte mittlerweise eine Aufholjagd gestartet, die schlussendlich zum 5:3 führte - reagierte erneut Meise zweimal gegen Del und Werner visierte das Tor vergeblich an. In der zweiten Hälfte dominierten die Warburger die Partie. Wieder erspielte sich die Mannschaft ein klares Chancenplus, aber erst ein Foulelfmeter bescherte den Ausgleich. Der eingewechselte Manuel Götte war im Strafraum gefoult worden, den Strafstoß verwertete Christian Rasche (79.) sicher zum Ausgleich. Mitten in der Warburger Drangperiode setzten sie Platzherren dann den Nadelstich. Nach einem Ballverlust reagierte Manuel Altrogge am schnellsten und schoss zum umjubelten 2:1-Siegtreffer ein, der den Klassenerhalt bescherte. "Mir tut es leid für Stahle und die anderen Höxteraner Vereine, die jetzt vom Barntruper Klassenerhalt betroffen sind", so Lotzgeselle. Beim RSV Barntrup gab es nach Schlusspfiff kein Halten mehr, daher war Präsident Andreas Schlingmann kurz angebunden und sagte: "Nur kurz. Nervenspiel mit gutem Ausgang für uns. Wir sind froh und glücklich und feiern den Saisonausklang. Tore durch Altrogge und Baumeister. Warburg war extrem gewillt, hier nicht zu verlieren. Hut ab."

SCV Neuenbeken - Grün-Weiß Anreppen 1:0
Die Grün-Weißen reisten mit dem letzten Aufgebot und nur einem Auswechselspieler an. So kam sogar Betreuer Alexander Peitz zu einem Fünf-Minuten-Einsatz. Er musste aber auch das entscheidende Gegentor in der 89. Minute schlucken, als Michael Janik für SCV-Jubelstürme sorgte. „Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft mit dem SV Heide die zweitbeste Defensive der Liga zu stellen und darauf sind wir megastolz“, sagte Anreppens spielender Co-Trainer Christoph Duda.

FC Blau-Weiß Weser - Blomberger SV 1:1 (0:1)
Das letzte Spiel der Saison und für beide Teams ging es um nichts mehr. Kein Wunder, dass die Luft bei beiden Clubs raus war. Die Gäste aus dem Kreis Lippe gingen im ersten Durchgang durch Akin Cam in Führung. Nach dem Seitenwechsel glich Maik Konze aus. Bei dem Ergebnis blieb es bis zum Ende. Nach dem Schlusspfiff sagte BSV Coach Soethe: "Ein Spiel in dem man gemerkt hat, dass die Serie viel Energie gekostet hat, aber beide Mannschaften doch nochmal ein gutes Spiel abliefern wollten. Wobei Weser den besseren Start erwischte, wir aber dass 0:0 lange halten konnten. Ein Konter führte dann nach einem schönen Pass von Jakub Zejglic auf Akin Cam zum 1:0 für uns. Danach hatten wir mehr vom Spiel, aber es gelang uns nicht ein zweites Tor zu erzielen. Die zweite Halbzeit begann mit Vorteilen für uns, aber nachdem wir drei sehr gute Chancen nicht verwerten konnten erzielte Weser nach einer Unachtsamkeit das 1:1. Bis zum Ende waren auf beiden Seiten Bemühungen da, aber es reichte nicht mehr das Spiel siegreich zu gestalten. Leider musste Joscha Retzlaff in der Halbzeitpause ausgewechselt werden, da er sich bei einer unschönen und mehr als gelbwürdigen Attacke von Werner an der Strafraumgrenze doch schwerer verletzt hatte und mit einer Wadenbeinprellung nicht mehr weiterspielen konnte. Unrühmliche Szene auf unserer Seite war die gelb rote Karte gegen Akin Cam wegen angeblichen meckerns nachdem er kurz zuvor gelb gesehen hatte. Ich denke ein guter Abschluss einer langen Saison und mit 50 Punkten haben wir unser Ziel erreicht. Mein Dank gilt der Mannschaft für das Erreichte."

FC Nieheim - SC Borchen 4:2 (1:2)
Trotz des Doppelpacks von Dominik Isermann (31./40.), der das Spiel nach dem 1:0 von Ufuk Basdas (36.) drehte, verloren die Kicker vom Hessenberg gegen den Tabellenvierten. Roland Sitnikov (66./90) und erneut Basdas (85.) sorgten für den Nieheimer Heimsieg. „Das Ergebnis ist natürlich unerfreulich und völlig unnötig“, ärgerte sich Borchens Trainer Jörg Wenzel und monierte: „Wir haben es versäumt, nach der Führung ein weiteres Tor zu machen.“ Raffa Wiebusch vom FC Nieheim meinte nach der Partie: "Es war ein schöner Abschluss nach einer perfekten Saison."

SV Blau Weiß Atteln - FC Peckelsheim/Eissen/Löwen 4:3
Die Spieler beider Teams boten den Fans zum Abschluss nochmal ein torreiches Spiel. Die Gästeführung durch Jonas Riepe (18.) drehten Hendrik Mühlenbein (21.) und Andre Rosenkranz (25.) zum 2:1, ehe Matthias Krain (42.) und Christopher Wendehals (45.) das Blatt erneut wendeten. Den Schlusspunkt setzte aber Atteln. Nach dem Ausgleich durch Matthias Lüken (47.) passierte lange Zeit nicht. Dann schlug Marius Goldstein in der 90. Minute zum 4:3-Siegtreffer zu, wodurch der SV die Saison auf einem guten fünften Rang beendet. „Ich habe die Jungs die Möglichkeit gegeben, sich selbst aufzustellen. Wir hatten am Samstag auch unseren Abschluss und waren deshalb zum Teil auch sehr angeschlagen“, verriet Attelns Coach Frank Ewert und lobte: „Unter den Voraussetzungen haben wir es gut gemacht und waren auch das eine Tor besser."

FC Stahle - SV Höxter 5:3 (1:3)

Der FC Stahle gewinnt 5:3 gegen den SV Höxter, doch es fehlt die Schützenhilfe. Pascal Ewers erzielt vier Tore. Erst 19 Minuten nach Spielende kam dann die Nachricht von Barntrups späten Siegtor.

Welch ein Drama am letzten Spieltag. Zunächst drehte der FC Stahle die Partie gegen den SV Höxter nach einem 1:3-Rückstand. Durch den verspäteten Anpfiff in Barntrup gab es dann 19 bange Minuten in denen Stahle kurzfristig sogar den Klassenerhalt geschafft hatte. Doch kurz nach 17 Uhr kam dann die Nachricht vom Barntruper Siegtor. Der FC Stahle ist abgestiegen, trotz der 5:3-Sieges gegen Höxter. Der SVH verabschiedete sich mit drei Platzverweisen aus der Bezirksliga. "Das ist extrem bitter, dass man mit 38 Punkten und dieser starken Rückrunde absteigt. Letztendlich muss man sagen, dass wir wohl in den ersten sieben, acht Spielen den Klassenerhalt verspielt haben, in denen wir zu ,grün? agiert haben", sagte Stahles Trainer Norbert Dölitzsch in einem ersten Fazit. Kurz vor Beginn der Partie fing es in Stahle an zu regen. Das befürchtete Gewitter blieb zwar aus, aber für den FC Stahle gab es im Spiel direkt die kalte Dusche. Mit zwei Abwehrschnitzer geriert der Gastgeber schnell mit 0:2 in Rückstand. Zuerst trat Innenverteidiger Wöstefeld bei einem Schnittstellenball an der Kugel vorbei und Höxters Lukas Balch lief allein auf das Stahler Tor zu und behielt vor Keeper Jonas Dähling auch die Nerven und traf zum 1:0 für die Gäste (10.). Kurz danach spielte Innenverteidiger Julius Schoepke unbedrängt im Aufbauspiel den Ball in die Füße von Höxters Pietrzyk, der sofort auf Balch weiterspielte und der Stürmer traf sicher zum 2:0 (15.). "Reißt euch doch mal zusammen", war der entsprechend lautstarke Kommentar von Stahles Coach Norbert Dölitzsch. "Wir haben völlig blind angegriffen und die Abwehr vernachlässigt", sagte der Coach später zu der Phase. Die Stahler waren nach dem selbst verschuldeten 0:2-Rückstand völlig verkrampft und kraftlos. Durch Einzelaktionen kämpften sich die Stahler jedoch zurück. Zwar konnte zunächst Stefan Borgolte die tolle Vorarbeit von Kevin Bandowski noch nicht nutzen, doch kurz danach zog Ewers dass Foul im Strafraum gegen Stefan Schmidt und verwandelte den anschließenden Strafstoß sicher zum 1:2 (25.). Stahle schöpfte wieder Mut, doch gerade als es so schien, dass der SVH etwas die Spielidee verliert, da setzte sich Lukas Hasenbein sehr stark auf der linken Seite durch, passte dann mit Tempo zurück auf Pietrzyk, der sich die Chance in seiner letzten Partie für den SVH aus zwölf Metern nicht nehmen ließ und zum 3:1 für die Gäste traf. Die zweite Halbzeit begann dann mit einem Paukenschlag. Während Höxters Hasenbein nach einem Zusammenstoß abseits des Balls auf dem Boden lag, spielte Stahle weiter und Höxters Schmidt musste als letzter Mann Pascal Ewers foulen. Zwar brachte der Freistoß nichts ein, doch Höxter spielte nur noch mit zehn Spielern weiter. Und als Ewers nur vier Minuten später der Anschlusstreffer zum 2:3 gelang (55.), war endlich auch bei den Stahlern Feuer in der Partie. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch. Auf Stahler Seite hatte Christian Föst nach Eckbällen gleich zwei gute Chance, auf der anderen Seite parierte Dähling einen Flachschuss von Hasenbein. Es gab in der Partie aber auch viele Foulspiele. So kam Höxters Georg Gorges an der Mittellinie deutlich gegen Stahles Kapitän Helge Borgolte zu spät und sah Gelb/Rot. So hatte Stahle ab der 61. Spielminute gleich zwei Spieler mehr auf dem Feld und drehte schnell die Partie. Ewers mit seinem dritten Treffer, nach starker Vorarbeit von Daniel Fischer, erzielte in der der 69. Minute den Ausgleich. Nur zwei Minuten später rutschte SVH-Keeper Dennis Ferranti ein Schuss von Dennis Schoppmeier durch die Arme zum 4:3 für den FC. Da kurz danach auch noch Luca Hasenbein die rote Karte sah, konnte Stahle die Partie in Ruhe gegen acht Höxteraner zu Ende spielen. Ewers traf zudem noch per Foulelfmeter. Dann begann die Telefonkonferenz nach Barntrup.