2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Jubelstürme in Westenholz: Den zweiten Aufstieg in Folge bejubeln hier SuS-Kapitän Patrick Kosfeld „senior“ und Edelfan Uli Baxmeier (l.)
Jubelstürme in Westenholz: Den zweiten Aufstieg in Folge bejubeln hier SuS-Kapitän Patrick Kosfeld „senior“ und Edelfan Uli Baxmeier (l.)

Saison-Rückblick der Paderborner Bezirksligisten

SuS Westenholz saust durch die Liga / VfB Salzkotten steigt ab

Sensationelle Serie des Doppelaufsteigers vermasselt dem SV Heide Paderborn den Aufstieg. Mit satten 80 Punkten und 110 Tore zeigen nämlich auch die Rothekicker eine meisterschaftswürdige Leistung. Dritter wird der SC Borchen

Die Sensation der abgelaufenen Spielzeit in der Fußball-Bezirksliga, Staffel 3, war der SuS Westenholz. Die Mannschaft von Trainer Wilfried Neuschäfer startete als Aufsteiger in die Saison, dominierte auch die Bezirksliga nach Belieben und machte den Durchmarsch in die Landesliga perfekt. Wir haben die Meilensteine des größten Westenholzer Vereinserfolgs zusammengestellt.

14. August 2016: Im ersten Saisonspiel gewinnt der SuS beim Mitaufsteiger FC Stahle souverän mit 4:1 und startet seine Erfolgsserie.
28. August 2016: Westenholz setzt ein erstes Ausrufezeichen und gewinnt beim SV Atteln mit 6:0. Patrick Kosfeld junior legt mit vier Treffern eine Sahnevorstellung hin.
2. September 2016: An einem Freitagabend kann auch der starke FC Nieheim den SuS nicht aufhalten. Kosfeld junior und Steffen Höber machen den 2:0-Heimsieg perfekt.
16. September 2016: Nächstes Flutlichtspiel vor heimischer Kulisse: Rund 500 Zuschauer sehen im Spitzenspiel den nächsten Sieg durch den entscheidenden Treffer von wieder einmal Kosfeld junior.
30. September 2016: Die Freitagabende liegen dem späteren Meister. Der bis dato immer noch verlustpunktfreie SuS schlägt auch den ärgsten Verfolger SV Heide Paderborn. Dominik Riemer und Kosfeld junior stellen den 2:0-Sieg her.
23. Oktober 2016: Fast hätte es die ersten Punktverluste gegeben, aber eben nur fast. Gegen den TSV Horn liegt man in der 85. Minute mit 1:2 hinten, ehe einem Horner nach einem Strafstoßpfiff für Westenholz die Sicherungen durchbrennen und das Spiel abgebrochen wird. Letztendlich gehen die Punkte am Grünen Tisch auf das Westenholzer Konto.
13. November 2016: Drei Spieltage später ist es dann soweit. Der SuS geht nach dem torlosen Remis beim SCV Neuenbeken zum ersten Mal nicht als Sieger vom Platz. Zuvor ist das 13 Mal der Fall gewesen.
11. Dezember 2016: Das Neuschäfer-Team beendet die erste Halbserie nach dem 3:0-Heimsieg über den FC Stahle mit 17 Siegen und nur einem Remis. Niederlagen: Fehlanzeige!
19. Februar 2017: Zum Start ins neue Jahr ist eine Energieleistung gegen den SV Atteln nötig, um die erste Pleite zu vermeiden. Kosfeld junior beschert mit seinem Doppelpack nach einem 0:2-Rückstand immerhin noch einen Punktgewinn.
19. März 2017: Nach zwei Siegen in Nieheim (5:0) und Blomberg (3:0) ist es dann soweit. Der Aufsteiger verliert sein erstes Spiel. Der SC Borchen bricht auf dem Hessenberg beim 2:1 die Serie.
2. April 2017: Den vorentscheidenden Sieg landet der SuS beim SV Heide Paderborn. Bei einer Niederlage hätten die Rothekicker das Meisterschaftsrennen noch einmal spannend machen können, Westenholz siegt in der Heide aber nach Toren von Dominik Riemer (2) und Michael Schormann mit 3:1. Danach stellt sich bei zwölf Punkten Vorsprung auf Heide eigentlich nur noch die Frage, wann der SuS die Meisterschaft feiern darf.
30. April 2017: Der Aufstiegstag. Der SuS Westenholz siegt im Römerdorf beim SV Anreppen nach Treffern von Steffen Höber und Marius Franz mit 2:0 und macht dadurch den Durchmarsch von der Kreisliga A Paderborn in die Landesliga perfekt.

Obligatorische Dusche: Meistertrainer Wilfried Neuschäfer wird gefeiert.

SV HEIDE PADERBORN
Die Rothekicker starteten unter dem neuen Trainer Helmut Hartmann wiederum einen Neuanfang, um endlich wieder oben mitzuspielen. In den Jahren zuvor landeten sie nur auf den Rängen fünf, acht und sechs. Die Trainerwahl erwies sich als richtig, spielten die Rot-Weißen unter dem 55-jährigen insgesamt doch eine herausragende Saison. Starke achtzig Punkte holte der SVH und letztendlich lag es nur an der Hammerserie des Meisters Westenholz, dass Heide nur Vizemeister wurde und nicht aufstieg. Die Rothekicker stellten mit 110 Toren die beste Offensive, aus der Filipe Domingues mit 41 erzielten Treffern herausstach. Die Abwehr fand auch wieder zu alter Stabilität und kassierte nur 37 Tore. Das ist zusammen mit Grün-Weiß Anreppen der zweitbeste Wert der abgelaufenen Saison.

Debütsaison: In der gab's für Helmut Hartmann Rang zwei.


SC BORCHEN
"Es war eine erfolgreiche Saison", sagt Trainer Jörg Wenzel nach seinem ersten Jahr beim SCB. Nach der sehr komplizierten Serie 15/16, die fast mit dem Abstieg endete, führte Wenzel die Mannschaft vom Hessenberg wieder ins sichere Fahrwasser. Mit den unteren Plätzen hatte der SCB eigentlich nie etwas zu tun. Das lag auch an der wiedergewonnenen Heimstärke. Zuhause landete Borchen zehn Siege, spielte fünf Mal Remis und leistete sich nur zwei Niederlagen. Auswärts lief es sogar ähnlich gut (zehn Siege, ein Unentschieden, sechs Pleiten). Verlassen konnte sich Wenzel im ersten Saisonabschnitt auf seine Defensive. Als diese danach aber etwas wackelte, war da noch Stefan Wübbeke, der irgendwie immer ein Tor mehr schoss als der Gegner. Der Stürmer erzielte 32 der 82 Borchener Treffer.

Treffsicher: Stefan Wübbeke vom SC Borchen.


SV ATTELN

"Letztendlich haben wir die Saison doch noch mit einem guten fünften Platz beendet", freut sich Attelns Trainer Frank Ewert über die Endplatzierung. Dabei begann die Saison ganz schlecht. Zum Start konnten die Kicker vom Hainberg in den ersten sechs Spielen keinen Sieg landen. Danach holten sie auf einmal sechs Siege am Stück und waren die Mannschaft der Stunde, ehe es wieder vier Niederlagen in Serie hagelte. Es war also ein Auf und Ab am Hainberg. Dass es letztendlich zum fünften Rang reichte, lag nur an der schwächelnden Konkurrenz. Nach Tabellenplatz zehn in der Hinserie mit 29 Punkten, holte Atteln danach sogar drei Zähler weniger, machte aber dennoch fünf Plätze gut. Während die Abwehrarbeit zukünftig verbessert werden sollte (66 Gegentore), lief vorne eigentlich alles prima (93 Tore).

Gute Platzierung: Frank Ewert wurde mit Atteln Fünfter.


GW ANREPPEN

Im Römerdorf sind eigentlich alle happy, obwohl es letztendlich "nur" der 9. Tabellenplatz wurde. Nach der besten Hinrunde der Vereinsgeschichte mit 30 Punkten und nur einer Niederlage war für die Remiskönige - insgesamt spielte Anreppen 14 Mal unentschieden - sehr früh der Klassenerhalt sicher. "Die Hinrunde war einfach sensationell. So etwas wird es in Anreppen wahrscheinlich nicht mehr geben", betont der scheidende Spielertrainer Sebastian "Puti" Potempa, der von Tobias Tschernik beerbt wird. "Nachher war die Luft etwas raus und wir hatten auch enormes Verletzungspech", begründet er die schwächere zweite Saisonhälfte mit nur 17 Zählern. Insgesamt zeichnete das Team die starke Defensivarbeit vor Schlussmann Stefan Meermeyer aus, der nur 37 Mal hinter sich greifen musste.

Starker Rückhalt: Anreppens Torwart Stefan Meermeyer.



SCV NEUENBEKEN
Die Bekekicker retteten sich letztendlich noch mit dem souveränen Klassenerhalt ins Ziel. Im ersten Halbjahr wechselte sich Licht und Schatten zu oft ab, bis Trainer Thomas Braun nach der klaren 0:6-Pleite gegen den SV Heide Paderborn seinen Posten zur Verfügung stellte. Unter dem neuen Coach Michael Radtke lief es zunächst nicht besser, ehe in der Winterpause die richtigen Schlüsse gezogen und der Kader verstärkt wurde. Die beste Verstärkung kam aus den eigenen Reihen. Christian Kran hatte während seiner Zeit in der Reservemannschaft nicht an Qualität eingebüßt und half dem Team mit sechs Toren und etlichen Vorlagen zum Ligaverbleib. Auch der ebenfalls reaktivierte Alexander Schmidt sowie Tim Heisener (FC Dahl/Dörenhagen) und Jan Hölscher (TuS Bad Driburg) erwiesen sich als Volltreffer.

Starkes Comeback: Christian Kran.


VFB SALZKOTTEN
Nach dem ersten Halbjahr hatte sich das Unternehmen Klassenerhalt für den Aufsteiger eigentlich schon erledigt. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz bereits elf Zähler. Der damalige Aufstiegstrainer Christian Nolte begründete den Negativlauf mit dem großen personellen Umbruch im Sommer, stellte die Qualität des Teams aber keinesfalls in Frage. Dann trat er noch vor dem Rückrundenstart von seinem Posten zurück, weil er ausgebrannt war. Mit seiner Meinung behielt er aber Recht. Immerhin holten die Sälzer unter seinem Nachfolger Thomas Wegener zwanzig Punkte und beendeten die Saison wenigstens nicht auf dem letzten Tabellenplatz. "Wir haben die zwanzig Rückrundenpunkte vollgemacht und deshalb war es trotz des Abstiegs ein guter Abschluss", war Wegener zufrieden.

Abschied zur Winterpause: Salzkottens Christian Nolte war das Handtuch.

TORJÄGER
Filipe Domingues vom SV Heide Paderborn hat sich die interne Paderborner Bezirksliga-Torjägerkanone gesichert. Damit gewann der 24-Jährige diese Kategorie zum ersten Mal. In der Saison 2013/2014 reichten seine damaligen 36 Treffer noch nicht aus, weil Stephan Dalmis von Suryoye Paderborn einen Treffer mehr erzielte. In der jetzt abgelaufenen Spielzeit netzte Domingues sogar satte 41 Mal ein, womit er sogar die meisten Tore aller Bezirksligakicker aus der Staffel 3 schoss. Dafür wird er auf dem Staffeltag ausgezeichnet.

41 Tore: Filipe Domingues (SV Heide Paderborn).

32 Tore: Stefan Wübbeke (SC Borchen).

25 Tore: Hendrik Mühlenbein (SV Atteln).

22 Tore: Patrick Kosfeld junior (SuS Westenholz).

18 Tore: Dominik Riemer (SuS Westenholz).

17 Tore: Patrick Wöhning (SV Atteln).

14 Tore: Semir Sijecic (SV Heide Paderborn).

13 Tore: Marius Franz (SuS Westenholz).

12 Tore: Robin Rolf (SuS Westenholz).

11 Tore: Samuel De Mello (SV Heide Paderborn, aber Winterpause Hövelhofer SV), Maxim Bese (VfB Salzkotten).

10 Tore: Mark Leinung (SCV Neuenbeken), Andre Spottke, Timo Becker (beide SV Atteln)


Torschützenkönig:
Filipe Domingues vom SV Heide.

.

Die Tendenz ist wieder positiv
Die Paderborner Teams zeigten in der abgelaufenen Saison, dass sie es nicht verlernt haben. Zitterten in der Spielzeit 2015/2016 noch die meisten Paderborner Teams um den Ligaverbleib, war es diesmal ganz anders. Mit Westenholz stellte der Kreis Paderborn nicht nur den Meister, sondern mit dem SV Heide Paderborn und dem SC Borchen auch den Tabellenzweiten und -Dritten. Noch ein Jahr zuvor mussten mit dem FC Dahl/Dörenhagen, dem TuS Sennelager und dem SV Marienloh gleich drei Teams den Gang in die Kreisliga antreten. Diesmal stand in der Staffel 3 nur der VfB Salzkotten unter dem Strich. Dennoch stellt der Kreis Paderborn noch einen weiteren Absteiger. Der FC Stukenbrock beendete die Saison in der Staffel 2 nämlich mit nur acht Zählern auf dem letzten Rang und ist ebenfalls bald wieder Kreisligist.




Aufrufe: 010.6.2017, 06:00 Uhr
Manuel SchlichtingAutor