2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Pawel Wojtalak (26), mit seinem dritten Saisontreffer zum 2:1 drehte der "gelernte" Innenverteidiger die Partie nach dem bislang einzigen 0:1-Halbzeitrückstand des SC Energie im Uckerstadion. Archiv-Foto: S. Bock
Pawel Wojtalak (26), mit seinem dritten Saisontreffer zum 2:1 drehte der "gelernte" Innenverteidiger die Partie nach dem bislang einzigen 0:1-Halbzeitrückstand des SC Energie im Uckerstadion. Archiv-Foto: S. Bock

Prenzlau holt elften Heimsieg gegen Babelsberg

Die SC Energie-Elf sichert sich Platz drei gegen engagierte 74er

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Bernau ist Meister, die Silbermedaille aber ist noch umkämpft – mit einem sicheren 3:1 drehen die Uckermärker einen 0:1-Halbzeitrückstand.

High noon am Samstag – bei 35°C im Schatten und noch deutlich höheren Temperaturen in der prallen Mittagssonne über dem Uckerstadion, so ganz war die Verlegung der Landesligapartie des 28. Spieltages nicht nachzuvollziehen. Das parallele Stadtfest in der uckermärkischen Hauptstadt und natürlich die ungünstige Anstoßzeit sorgten mit 80 Zuschauern prompt für eine der am wenigstesten besuchten SC-Heimpartien.

Auch die Aktiven kamen eher schleppend in Gang, es dauerte etwas, bis die Partie erste Höhepunkte aufzeigte. Prenzlaus Topstürmer Stephan Bethke probierte es aus der Distanz, noch aber brachte auch dies keine Annäherungen an die bestens bewachten Tore auf beiden Seiten (7.). Nach knapp einer Viertelstunde aber die Gäste, die schneller zu sich fanden.

74-Stürmer Christian Dietze wurde toll geschickt und tobte völlig allein gegen die hoch aufgerückte SC-Defensive auf deren Torwächter Marcin Markiewicz zu. Innenverteidiger Pawel Wojtalak aber rettete in letzter Sekunde (15.). Immerhin, die Partie nahm Fahrt auf.

Babelsberg besser, mit mehr Zug nach vorn – die Prenzlauer hingegen suchten noch nach ihrem System in der aus diversen Gründen umgebauten Elf. Aber auch die Gäste mussten einzelne ihrer Stammkräfte ersetzen, wie in jedem Jahr wieder zeigen sich die Auswirkungen einer langen und substanzfordernden Spielzeit. Logische Folge des inzwischen durchaus engagierten Auftretens des FSV war dann die Führung für die weitgereisten Mann von Trainer Jan Kähne.

Einen Freistoß feuerte Dennis Zehnthöfer aus 18 Metern direkt in die Prenzlauer Mauer und hatte Glück – der 23-Jährige fand eine Lücke, das Leder flog weiter bis Netz. Marcin Markiewicz sah das Geschoß erst sehr spät und hatte keine Chance – 0:1, insgesamt aber durchaus etwas überraschend (25.). Kaum geschehen, machten die Platzherren dann auch endlich mobil. Stephan Bethke kam etwas zu spät in ein „Gestochere“ im Babelsberger Strafraum, schnipste den Ball dann aber doch noch aufs FSV-Tor. Gäste-Torwart Florian Müller blieb gerade noch so Sieger (28.).

Es entwickelte sich zum kleinen Privatduell, die beiden Gegenüber, Bethke und Müller, näherten sich weiter an. Herrliche bediente der wohl beste Vorbereiter der Liga, Prenzlaus Flügelflitzer Bartosz Barandowski, von links sein Pendent punktgenau in der Mitte. Aus fünf Metern verlor Bethke abermals gegen Müller, dem er direkt in die Arme schoss (31.). Auch Marcel Blume kurbelte die SC-Offensive an. Aus 20 Metern zog der Linksfuß ab, knapp drüber (35.). Und weiter ging das Powerplay der Prenzlauer: diesmal trieb Außenverteidiger Artur Wojach das Spielgerät über links nach vorn, servierte jedoch gekonnt in der Rückraum auf Robert Sikorski.

Der Organisator des Mittelfelds zog direkt ab. Der Ball ging zwar knapp vorbei, aber auch diese Offensivvariante geriet kreuzgefährlich (37.). Prenzlau inzwischen klar obenauf, aber die Gäste steckte nicht zurück, verlegten sich aufs Konterspiel. Christoph Brandt mit dem nächsten blitzschnellen Solo, doch Markiewicz verkürzte geschickt den Winkel und klärte zur Ecke (41.). Einen Rückstand der Energieelf zur Halbzeit im heimischen Uckerstadion, das gab's noch gar nicht in dieser Saison.

Keine Wechsel in der Pause, aber offenbar deutliche Ansagen. Nächster Gäste-Konter, diesmal bereitete Jan Erik Hoffmann über rechts vor und legte nach innen in den Sechzehner. Christian Dietze probierte es direkt und überschätzte dabei die Höhe des Querbalkens etwas – drüber (50.). Bartosz Barandowski machte es auf der anderen Seite besser. Etwas sehr alleingelassen vor Keeper Florian Müller dribbelte er den an sich souveränen Schlussmann gekonnt aus und schob ein – 1:1, der Lohn für die Steigerung nach dem Rückstand (56.).

Das Spiel gewann weiter an Farbe, vor allem beide Verteidigungsreihen standen gut. Dann aber eine Ecke von links durch Marcel Blume, die der aufgerückte Pawel Wojtalak per Kopf direkt und diesmal unhaltbar für Müller verwandelte – 2:1 (67.). Viel geschah nicht mehr in den verbleibenden zwanzig Minuten, einige Wechsel auf beiden Seiten und die einzige (!) Gelbe Karte dieser sehr fairen Partie gegen Babelsbergs Steffen Zieschank nach einem Foul an Marcel Blume – unnötig (81.).

Kurz vor dem Ende traf Bartosz Barandowski doch noch einmal in die Maschen, das 3:1 (86.) täuschte etwas über den Spielverlauf hinweg. Und doch, verdient, wenn auch einen Tick zu hoch, der 18. Saisonsieg für den Aufsteiger, der elfte zu Hause. Die Mannschaft von Heiko Stäck sichert sich damit endgültig den dritten Tabellenplatz und hat ob des Restprogramms zumindest noch die Chance auf den Vize-Rang.

Die anstehende Pfingstpause nutzt die Mannschaft zu einem Testspiel beim Torgelower FC Greif (2. Juni, 18 Uhr), die auf einem guten Weg zur Verbandsliga-Meisterschaft sind. In zwei Wochen geht´s dann für die Uckermärker zum letzten Mal in die Ferne, dann an die Germendorfer Straße nach Velten, wo sich der SC Oberhavel inzwischen wohl auch sicher sein kann, die Liga knapp aber vorfristig erhalten zu haben.

Aufrufe: 029.5.2017, 08:34 Uhr
Ulrike SchwahnAutor