2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Prenzlaus Marcel Blume steuerte am Samstag seinen 5. Saisontreffer zum 3:1-Sieg bei. F: Bock
Prenzlaus Marcel Blume steuerte am Samstag seinen 5. Saisontreffer zum 3:1-Sieg bei. F: Bock

Prenzlau braucht viel Anlauf bis zum verdienten Erfolg

Aufsteiger gelingt gegen den SV Babelsberg 03 II der 14. Saisonsieg

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Der Prenzlauer SC Energie empfing die Zweite des Babelsberger SV 03 und glich die unnötige Pleite aus der Hinrunde mit viel Mühe zumindest halbwegs aus.

Am Ende herrschten Jubel und Freude unter den Blau-Weißen, der 14. Saisonsieg(!) war geschafft, dabei sah es zunächst lange nicht danach aus an diesem sonnenüberfluteten Samstag im Uckerstadion. Mit den „NullDreiern“ aus Babelsberg reiste einer der nur zwei Gegner ins Uckerstadion, die in der Hinrunde für Prenzlauer Niederlagen sorgten. „Natürlich haben wir nach diesem 1:5 noch eine Rechnung offen“, ließ sich SC-Chefcoach Heiko Stäck im Vorfeld der Partie zitieren.

Die Energetiker hielten sich –wenig nach dem Geschmack der Zuschauer– reichlich lange an die gebotene Vorsicht und fanden nur schwer in diese heikle Partie. Der erste Durchgang war geprägt vom gefühlten Übergewicht der Gäste. Bereits in der siebten Minute hielt SC-Keeper Marcin Markiewicz sein Team im Spiel, einen irren Distanzschuss aus gut 20 Metern von Antonin Henning parierte der 42-jährige Pole sensationell im letzten Moment – puhh, das war knapp. Der Prenzlauer Schlussmann konnte sich wahrlich nicht über Unterbeschäftigung beklagen. Für den SV lief diesmal Johannes Tiede von links an der Grundlinie ein – der Energie-Torwart verkürzte gerade noch so den ohnehin spitzen Winkel und rettete abermals bravourös (14.). Die Gäste aus der Landeshauptstadt brachen immer wieder Räume in der uckermärkischen Defensive auf und erzeugten dadurch mächtig viel Druck, verpassten es allerdings, für Zählbares zu sorgen. Prenzlau hingegen, im ersten Durchgang auf eigenem Platz ungewohnt zurückhaltend, fand zunächst nur schwer in den eigenen Rhythmus.

Nach gut einer halben Stunde jedoch kam kräftig Farbe in die Partie. Ein etwas umstrittenes Foulspiel der Babelsberger sorgte für die erste nennenswerte Torchance der Platzherren. Zunächst hatte sich Bartosz Barandowski über links kraftvoll sprintend durchgesetzt und wurde doch gebremst – vermeintlich mit unfairen Mitteln. Linksfuß Marcel Blume servierte den fälligen Freistoß kreuzgefährlich vor den Kasten von SV-Torwart Jan-Niklas Rauch, der aber mit ‚letzter Rille‘ gerade so noch klären konnte (37.). Und gleich noch einmal Marcel Blume: diesmal donnerte der 22-jährige einen weiteren Freistoß direkt auf Keeper Rauch, im Nachsetzen per Kopf sauste das Leder aber hauchdünn über den Querbalken (39.). Eigentlich hätte das Spiel bereits je zwei Treffer auf beiden Seiten verdient gehabt, es blieb aber beim torlosen Remis zur Pause.

Heiko Stäck musste seinen angeschlagenen Außenverteidiger Enrico Bressel zum zweiten Durchgang ersetzen, für ihn kam Denny Zabel in die Mannschaft – und wie! „Er mag ja diese ‚seine‘ rechte Außenbahn und sprintete drauf los.“ Die Flanke in die Mitte erwische keiner so richtig, im Nachsetzen aber gelang es Robert Sikorski doch noch, das Runde über die Linie zu stochern – 1:0, fast eine Erlösung für die Platzherrn (51.). Und damit nicht genug. Als wäre plötzlich der Bann gebrochen, nutzte Marcel Blume in der Mitte die abermals hervorragende Vorarbeit von Bartosz Barandowski über links und markierte das 2:0 (56.).

Huch, was war das denn? Prenzlau im zweiten Durchgang wie ausgewechselt, jeder hielt sich an die Vorgaben, Angst spielte keine Rolle mehr. Was auch immer der Trainer seinen Jungs in der Halbzeit erklärte, es funktionierte sofort und zudem perfekt. Babelsberg probierte nur noch wenig, wirkliche Torszenen ergaben sich auf beiden Seiten nicht mehr. Kurz vor dem Ende ließ sich ihr Maximilian Busch gar noch zu einer verbalen Entgleisung hinreißen, die hier zu zitieren dieses Portals absolut unwürdig wäre. Der durchweg sehr gute Referee Stefan Fleschner aus Sachsenhausen aber stand direkt daneben und erkannte folgerichtig auf „Glatt-Rot“ wegen Beleidigung, nun hat gar noch das Sportgericht das Wort.

Unterm Strich bleibt der achte Heimsieg der Energie-Akteure zu notieren, die angesichts des „nur“ Unentschiedens von Tabellenführer Bernau bei den abstiegsbedrohten 74ern in Babelsberg (1:1) und des nicht minder knappen Sieges der Teltower in Borgsdorf (0:1) auf zwei Punkte (und zugegeben ein paar Tore) nun endgültig in der Tabellenspitze um die Meisterschaft mitmischen. Das allerdings kann sich schon am kommenden Samstag wieder ändern, denn dann geht es für SC-Kapitän David Schimmelpfennig und seine Jungs zur bislang „unbefleckten Empfängnis“, dem RSV 49 nach Stahnsdorf.

Aufrufe: 028.3.2017, 10:20 Uhr
Ulrike SchwahnAutor