2024-05-08T14:46:11.570Z

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Erwin Haas versucht es aus der Distanz
Erwin Haas versucht es aus der Distanz

SC Baldham-Vaterstetten scheitert an Hammerauer Elf

Nach torloser erster Halbzeit noch fünf Tore beim 3:2-Sieg des gastgebenden Bezirksliga-Aufsteigers

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Hammerau (schl) – Der FC Hammerau baut auch nach dem Aufstieg in die Bezirksliga Ost auf seine Kampf- und Willenskraft sowie Heimstärke. Die Jungs um Coach Brane Aleksic besiegten nach torloser erster Halbzeit in einem furios verlaufendem zweiten Durchgang mit 3:2 die technisch beschlagene Mannschaft des SC Baldham-Vaterstetten. Dem Führungstor und wenig später folgenden 1:1-Ausgleich, setzten die FCler im Doppelpack das 2:1 und 3:1 entgegen, kassierten beim gegnerischen Anschluss das „Tor des Monats“ aus über 40 Meter, scheiterten postwendend mit einem Strafstoß am Torwart und mussten in der spannenden Schlussphase nochmals um den knappen Vorsprung zittern.

Es war insgesamt ein Arbeitssieg für die junge Club-Truppe, die ohne ihre Stützen Andreas Bogner (Urlaub) und Francesco Parillo (Außenbandriss) auskommen mussten. Gerade deshalb ist der Erfolg umso höher zu bewerten. Nach fünf Saisonspiele schuf sich der FC mit ausgeglichener Bilanz in der Tabelle wieder etwas Luft und pendelt derzeit auf den 8. Platz, Diese gute Position des Liga-Neulings ist freilich am kommenden Freitag im Abendspiel beim klar favorisierten TSV Ampfing schon wieder in Frage gestellt. Nach zunächst ausgeglichener Anfangsphase vor 230 Zuschauern erspielten sich die Münchner Vorstädter durch ihre technische Beschlagenheit zwar mehr Vorteile im Mittelfeld, konnten jedoch nicht den letzten genauen Pass zum Abschluss anbringen. Aufmerksam wurden die SC-Angreifer mit hartnäckigem Pressing gestört, konnten somit nicht den letzten genauen Pass anbringen.


Lucas Dillenbourg versucht Stefan Wöhrmüller am Abspiel zu hindern

Die Gastgeber versteckten sich trotz ihres Bollwerkes keineswegs in der eigenen Spielhälfte sondern versuchten mit Tempoangriffe und Überrumpelungstaktik Nadelstiche zu setzen. Zwingende Torchancen gab`s lange Zeit nicht. Erst nach 24 Minuten wurde Keeper Daniel Leuverink geprüft per satten Schuss von Bruno Kovac auf Zuspiel von Florian Schwaiger. Zuvor musste sich Hammeraus Goalie Sebastian Bayer bei einer Hereingabe von Mevlud Sherifi auszeichnen und durfte froh sein, dass nach einem Freistoß Stefan Wöhrmüller über das Gehäuse köpfte. Die wirklich erste Top-Möglichkeit im Geschehen verbuchten die Hammerauer nach 37 Minuten. Matej Kovac gewann an der rechten Grundlinie durch energisches Nachsetzen einen Zweikampf und seine sowohl kluge wie präzise Hereingabe in den Rückraum übernahm Michael Dandl direkt mit einem Flachschuss aus 13 Meter. Leuverink zeichnete sich mit einer sehenswerten Flugparade aus. Eine Minute drauf herrschte im FC-Torraum Alarmstufe, denn nach einem Einwurf von rechts in Höhe der Eckfahne flutschte die verlängerte Aktion durch, das grätschende Bein von Roman Krumpholz verfehlte jedoch den Ball. Postwendend segelte ein Weitschuss von Julian Galler an der linken oberen Torkante vorbei.

Vier Minuten nach dem Seitenwechsel die kuriose FC-Führung nach einem Schuss von FC–Kapitän Erwin Haas. Das Leder senkte sich zunächst abprallend hoch auf den Elfmeterpunkt, wo Daniel Leuverink mit einem Panthersprung vorwärts versuchte die Kugel zu bändigen. Doch das Vorhaben schlug fehl und Haas hatte – schnell reagierend – keine Mühe, im verwaisten Netz zum 1:0 abzuschließen. Die Gäste versuchten das Missgeschick ihres Schlussmannes mit verstärkten Angriffen auszubügeln. Nach einer Eckenhereingabe von rechts schraubte sich Patrick Held empor und köpfte unhaltbar das 1:1 (57.). Unbeeindruckt steckten die Hausherren den Gegentreffer weg und holten sich in der 65. Minute die Führung wieder zurück. Julian Galler und Dandl kombinierten im Doppelpass, Galler wich ballführend aus der zentralen Mitte nach rechts aus und zirkelte dann aus schräger Distanz das Leder an Leuverink vorbei ins entlegene linke untere Netzeck. Erneut war vier Minuten drauf Dandl auf der Parillo-Position und eigentlich lange Zeit kaum ins Geschehen eingebunden, wichtiger Vorbereiter zum 3:1. Sein kluges Zuspiel verwertete der von links heranstürmende und kurzfristig für einen Einsatz zur Verfügung stehende Lucas Dillenbourg.

Die Gäste gaben sich keineswegs mit einer nutzlosen Sonntagsfahrt nach Hammerau zufrieden. Andreas Schmalz hämmerte einen direkten Freistoß knapp an der Strafraumgrenze zwar über die Abwehrmauer, aber auch um Zentimeter über die Querlatte. Dann setzte sich Thomas Bruckmoser stark durch, jagte die Kugel ebenfalls drüber. Bei einem Freistoß in der 82. Minute war Bayer mit seiner besten Parade gefordert, indem er den wuchtig getretenen Ball spektakulär mit einer Faust über das Aluminium entschärfte. Es war der Auftakt von spannungsgeladenen Schlussminuten, vor allem dadurch, dass dem ehemaligen international tätigen Ex-Profi und unter anderem beim SV Wacker Burghausen in der 2. Bundesliga spielende Sebastian Kneißl, einfach mal von mehr aus 40 Meter Torentfernung Maß nahm, da er erkannte, dass Bayer etwas zu weit vor seinem Gehäuse stand. Der FC-Goalie kam in der Rückwärtsbewegung nicht mehr ran und kassierte das gegnerische Anschlusstor – 3:2.

Postwendend wurde Galler im Strafraum von Wöhrmüller gefoult und auf Intervention seines Linienrichters an der rechten Außenbahn diktierte Schiedsrichter Patrick Ibeis vom Salzburger SR-Verband einen Elfmeter. Galler scheiterte aber an Leuverink, der die richtige Ecke geahnt hatte. Als dann im direkten Gegenzug Roman Krumpholz mit einem 30-m-Weitschuss das FC-Tor nur knapp verfehlte, haderten die Münchner Vorstädter mit dem Pech des Schützen. In der Nachspielzeit parierte Leuverink einen Flugkopfball des eingewechselten Tobias Haustein nach Diagonalflanke von Christian Mai. Bei etlichen Spielern lagen die Nerven blank, denn nach einem heftigen Rempler an Galler außerhalb des Spielfeldes bildete sich ein Rudel, wobei die nicht eingesetzten Gästespieler quer über den Platz liefen um sich einzumischen. Die Situation brachte aber der umsichtige Referee, der insgesamt bei der fairen Partie mit jeweils zwei Gelbkartons hüben und drüben auskam, schnell wieder in Griff. Nach zwei Minuten Draufgabe auf die reguläre Spielzeit war der zweite knappe Club-Heimsieg der Saison perfekt.

Mike Probst, Trainer des SC Baldham-Vaterstetten äußerte, dass ein Unentschieden dem Verlauf besser entsprochen hätte, zumal seine Mannschaft über weite Strecken mehr Ballbesitz aufwies. „Die Niederlage haben wir uns letztlich durch individuelle Fehler eingebrockt. Dennoch Glückwunsch an die Hammerauer Mannschaft, die ihre Heimstärke bestätigt hat“, so der ehemalige Torwart des FC Bayern München. FC-Pressesprecher Toni Deiter sah einen verdienten Sieg der Gastgeber, dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. „Das Zittern zum Schluss um die drei Punkte hätte wirklich nicht sein müssen. Der Abpfiff in der Nachspielzeit war dann eine Erlösung“, meinte er.
Aufrufe: 017.8.2015, 11:36 Uhr
Anton DeiterAutor