Traditionell richtet der amtierende Meister den Bezirksliga-Staffeltag aus. Insofern hatte der VfL Holsen während der Ehrung in seinem Sportheim auch noch ein Heimspiel. „Das ist schon beeindruckend“, staunte Bezirksliga-Staffelleiter Kai Rieke, „als Meister auch noch die fairste Mannschaft zu sein – Holsen ist wirklich ein verdienter Aufsteiger.“ Bei seinem Saisonrückblick stellte Kai Rieke zudem eine gewisse „VfL-Alleinherrschaft“ fest: Ab dem neunten Spieltag hatte sich das Team von Trainer Sergej Bartel nicht mehr von dem ersten Platz verdrängen lassen. 20 Punkte Vorsprung auf Vizemeister SC Bad Salzuflen und ein Torverhältnis von 108:20 (plus 88) nach 30 Spielen sprachen eine mehr als deutliche Sprache.
Den Fair-Play-Pokal erhielt der VfL Holsen nun neben der Meisterschaftsurkunde auch noch oben drauf. Mit einem Quotienten von 1,067 belegten die Jungs aus dem Bünder Stadtteil knapp der erste Platz vor dem SuS Westenholz (1,147). Hinter dieser kryptischen Zahl steckt die durchschnittliche Anzahl von roten und gelben Karten einer Mannschaft pro Spiel. Die Holser sahen in 30 Spielen die wenigsten Strafkarten – und das auch noch im gesamten Gebiet des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Und so öffnete Sponsor Oddset seine Schatulle.
Für diese in jeder Hinsicht starke Saison hatte der VfL Holsen aber auch immerhin 100 Jahre gebraucht, ehe just im Jubiläumsjahr erstmals in der Vereinsgeschichte der Landesliga-Aufstieg glückte. Der VfL-Vorsitzende Michael Schmidt freute sich darum umso, mehr, erstmals als Gastgeber des Staffeltages fungieren zu können. „Für alle Anwesenden zahlen wir deshalb heute Essen und Getränke und wünschen den Mannschaften eine erfolgreiche Bezirksliga-Saison“, so der VfL-Chef.
Der TuS Jöllenbeck wird eine der Mannschaften sein, die eine erfolgreiche Saison spielen möchten. Weil kein Absteiger aus der Landesliga der Bezirksliga-Staffel 1 zugewiesen wurde, konnten sich Vereine für den durch Holsen freiwerdenden Startplatz bewerben. Den Zuschlag bekamen schließlich die Jöllenbecker, die in der Vorsaison noch in der Staffel 2 gespielt hatten. Ebenso neu in der Liga sind die Aufsteiger SV Kutenhausen-Todtenhausen aus dem Kreis Minden, die Reserve des TuS Tengern für den Kreis Lübbecke und der SV 06 Oetinghausen als Herforder Kreismeister.
Einen positiven Trend machte Kai Rieke im Umgang der Mannschaften untereinander aus: „Die Strafen sind drastisch zurückgegangen.“ In der Saison 2015/16 habe man allein 40 rote Karten gezählt, in der jetzt abgelaufenen lediglich 14. Dazu seien auch deutlich weniger Trainer vom Platz verbannt worden. „Ich hoffe“, so Rieke, „dass sich diese Entwicklung auch mit den neuen Mannschaften in der neuen Saison fortsetzt.“