In der Winterpause spitzte sich das Geschehen bei der zweiten Mannschaft des SC 04 zu. Spielertrainer Matthias Hartmann, der erst zu Beginn dieser Saison vom 1. FC Schwand an die Nördlinger Straße gekommen war, suchte ein neues Betätigungsfeld und fand es bei der SpVgg Roth, die wie der SC 04 Schwabach II in der Kreisklasse NM/Jura Nord ums sportliche Überleben kämpft. Neben Hartmann wechselten zwei weitere Spieler aus dem Kader des SC 04 II in die Kreisstadt. Insgesamt elf Spieler zeigten in der Winterpause der Schwabacher Landesliga-Reserve die kalte Schulter beziehungsweise wurden von der Abteilungsleitung aussortiert und gingen mit teilweise unbekanntem Ziel.
Eine erste Bestandsaufnahme ergab, dass der eigentliche Spielerkader der „SC-04-Zweiten“ einen geregelten Spielbetrieb nicht zulassen würde. Allerdings war man sich einig, dass man das Schicksal des Lokalrivalen DJK Schwabach, der aus personellen Gründen seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden hatte müssen, nicht teilen wollte. „Allein im Hinblick darauf, dass wir die Spieler, die aus unserer A-Jugend in den Vollmannschaftsbereich wechseln, nicht verlieren wollen, konnten wir unsere Reserve nicht abmelden“, sagte Norbert Hammer. „Da müssen wir den Super-Gau verhindern!“
Klar ist, dass die „Nullvierer“ in der restlichen Spielzeit Woche für Woche improvisieren müssen, um aus bestehendem Kader, AH-Spielern, Akteuren aus der A-Jugend oder aus dem üppig besetzten Kader der ersten Mannschaft eine schlagkräftige Reserve auf die Beine zu stellen. „Vorrangiges Ziel es, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Aber genauso müssen wir alles tun, um den Klassenerhalt zu schaffen“, zeigt sich Hammer kämpferisch mit Blick auf die neue Saison. Denn da wolle man dem einen oder anderen Spieler aus der A-Jugend in der Kreisklasse eine ansprechende Spielmöglichkeit bieten. Um diese Ziele umzusetzen, müsse man eben noch enger als bisher zusammenrücken.
Trainer Alexander Maul hat die Botschaft durchaus verstanden. Beim Spiel der SC-04-Reserve beim TV 21 Büchenbach II vor zwei Wochen schickte er doch den einen oder anderen Akteur aus dem Landesliga-Kader ins Rennen. Nicht nur das: In der 85. Minute ließ sich der inzwischen 40-jährige ehemalige Profi (unter anderem SSV Jahn Regensburg und Carl-Zeiss Jena) selbst einwechseln, um die knappe 4:3-Führung der Schwabacher über die Zeit zu schaukeln.