2024-04-24T13:20:38.835Z

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Marc-Steven Rocktäschel (links) traf zur Sandersdorfer Führung. Foto: Bär
Marc-Steven Rocktäschel (links) traf zur Sandersdorfer Führung. Foto: Bär

Sandersdorf knackt Mosigkau

Zwei Tore in der zweiten Halbzeit bescheren Union II den Auswärtssieg

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Wie man sich bei Union Sandersdorf II nach dem hart erkämpften und am Ende mit zwei gekonnten Toren herausgespielten 2:1-Erfolg beim TSV Mosigkau in der Gemeinschaft freute, das ließ schon Hoffnung auf die Rückrunden beider Sandersdorfer Männerteams aufkommen.

Dass IMO Merseburg zuletzt relativ kurzfristig das anberaumte Testspiel Union I kippte - man wollte die eigene Zweite im Abstiegskampf verstärken - ließ den Sandersdorfern wenig bis keinen Spielraum, noch einen adäquaten Testgegner zu finden. Am Ende machten die Unioner aus der Not eine Tugend und verstärkten analog IMO auch ihre eigene Zweite. Das musste man auch. Denn Urlauber wie Denny Fischer und Thomas Franke (Argentinien) sowie eine Reihe teilweise schwerer verletzter Akteure mussten ersetzt werden. Es sollte prima klappen.

Die Zuschauer an der Mosigkauer John Scheer- Straße sahen ein Landesklassenmatch, in welchem es zunächst lange an gewisser Struktur fehlen sollte. Union suchte diese mit vermeintlich vorhandenen spielerischen Mitteln. Der gastgebende TSV zerstörte jene, schlug jeden nur erreichbaren Ball per Kanonenschlag lang in die Sandersdorfer Hälfte. Meist, aber doch nicht immer, konnte Sandersdorfs ansonsten sehr aufmerksame Innenverteidigung um das Duo Schulz/Rosinsky die Dinge eliminieren.

In der 17. Minute aber hatte man Glück. Mosigkaus Toni Gerngroß verpasste den Moment um einen erfolgreichen Abschluss. Auch Sandersdorfs äußere Verteidigungslinien mit Martin Winkler auf der rechten sowie Thilo Haedicke auf der linken Seite arbeitete gut und solide. Man ließ sich jedoch oft von des Gegners langen Bällen anstecken. "Donnerte" man mit, so brachte man die "langen Kerls" in der TSV-Zentrale nicht in Verlegenheit. Diese köpften hinten alles raus, was sich im und am eigenen Sechzehner senkte.

Es entwickelte sich eine Partie genau angelehnt an der des Vorjahres zu fast gleicher Zeit. Mosigkau bevorzugte - leider oft unverständlicherweise angetrieben vom eigenen Trainer - die etwas rustikalere Variante, auf welche sich Union II jedoch mehr und mehr einzustellen vermochte und diese Herangehensweise später fast besser als der vermeintliche Erfinder beherrschte. Stefanie Vehse als leitender Referee machte ihre Sache bis auf wenige Kleinigkeiten jedoch bestens.

Auch wenn Unioncoach René Höllrigl hier nicht als Mauerblümchen durchgeht ist es schade, dass man ein Fußballspiel seinerseits von Mosigkauer Bank so hochkocht. Denn Männer wie TSV-Keeper Nico Deich nahmen solche Signale auf und setzten diese um. Höhepunkt dabei schien eine Spielunterbrechung. Moritz Zeißes Verletzungspech nahm kurz vor Halbzeit am Knöchel seinen tragischen weiteren Verlauf. Deich gab lautstarke Anweisung an seinen aufmerksamen Mitspieler, doch die Trage nicht zu holen. "Das können die doch selber machen", so Keeper, was pures Kopfschütteln verursachte. Er mischte sich permanent und überflüssig in bereits gefallene Schiedsrichterentscheidungen ein. Am Ende sollte Sportkamerad Deich Opfer seines eigenen Adrenalinüberschusses und damit tragische Figur dieses Spiels werden.

Union hielt - immer wieder angetrieben von einem wie aufgedreht das Spiel ankurbelnden Tommy Parthier - die Schlagzahl hoch. Die Löcher der nun konditionell abbauenden Gastgeber wurden speziell auf den Halbpositionen größer. Union nutzte diese. Was anfänglich nur sporadisch gelang, war am Ende gut anzusehen. Ein sich vom Gegner lösender Jörg Marose hob die Kugel noch an Torwart und Tor vorbei (37.). Die bis dato beste Aktion eröffnete sich Marc-Steven Rocktäschel kurz darauf. Diagonal angespielt, nahm der die Kugel gekonnt mit und setzte sie diesmal nur knapp über das TSV-Tor (40.).

In der zweiten Hälfte übernahmen die Unioner nun mehr und mehr die Geschicke. Nach einem Pass in seinen halbrechten Lauf hob Rocktäschel das Spielgerät über den ins Niemandsland herauseilenden Torwart Deich gekonnt zur umjubelten Führung in die Maschen der Platzherren (0:1/65). Kurz darauf - Schiedsrichterin Vehse verhängte einen gut postierten Freistoß für Mosigkau - sah sich Union binnen Sekunden doppelt im Glück, warf sich zweimal in die Schussbahn (67.). Der TSV flackerte nochmals auf.

Doch genau in diese Glut hinein legte Union nach. Erneut über die rechte Seite schnappte die Abseitsfalle der Hausherren nicht zu. Andreas Trummel überlief den abermals herausstürzenden Deich und schob aus spitzem Winkel ein (0:2/81.). Alle mitgereisten Sandersdorfer wussten: Das war die Vorentscheidung! Traute man doch Mosigkau zwei Tore in dieser verbleibenden Zeit nicht zu. Mit zwei Treffern über rechts spielte die Musik jedoch maßgeblich auf Sandersdorfs linker Angriffsseite, wo Parthier seine Gegner nahezu schwindelig spielte.

Diese hatten im letzten Aufbäumen aber noch einen parat. Zu unaufmerksam ließ man TSV-Angreifer Patrick Heinelt von rechts in den Strafraum eindringen. Dieser machte es kompromislos, traf aus ebenfalls spitzem Winkel kühl und straff zum 1:2-Anschluss und machte die Sache nochmals interessant. Union II aber überstand den Rest inklusive dreier Nachspielminuten und feierte den ersten Dreier des Jahres ausgiebig.

Aufrufe: 023.2.2015, 16:18 Uhr
Bär / SandersdorfAutor