2024-05-02T16:12:49.858Z

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Christian Sameisla (rechts) wird im Sommer 2017 den SV Uttenweiler verlassen - geht es nach ihm und dem Verein mit dem Klassenerhalt in der Landesliga. Foto: Thomas Warnack
Christian Sameisla (rechts) wird im Sommer 2017 den SV Uttenweiler verlassen - geht es nach ihm und dem Verein mit dem Klassenerhalt in der Landesliga. Foto: Thomas Warnack

Sameisla verlässt Uttenweiler im Sommer

Landesligist SV Uttenweiler sucht zur neuen Saison einen neuen Trainer

Bad Saulgau / sz - Christian Sameisla und der SV Uttenweiler gehen ab dem 1. Juli getrennte Wege. "Christian Sameisla und der SV Uttenweiler werden die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit nach vier Jahren beenden und den noch laufenden Vertrag im Sommer 2017 nicht mehr verlängern", heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. In einem ausführlichen Gespräch hätten Christian Sameisla und die SVU-Verantwortlichen dies vereinbart. "Der SV Uttenweiler hätte gerne mit Christian (Sameisla, d. Red.) um ein weiteres Jahr verlängert, versteht aber durchaus die Entscheidung von Christian (Sameisla, d. Red.), sich einer neuen Herausforderung in seiner noch jungen Trainerkarriere stellen zu wollen", heißt es weiter.

"Eigentlich wollte Christian die Zusammenarbeit zu Beginn auf drei Jahre begrenzen, nach dem Aufstieg in die Landesliga war aber klar, dass er auch dieses Jahr noch mitnehmen wollte", sagt Dietmar Gösele, stellvertretender Abteilungsleiter und Pressesprecher des SV Uttenweiler. Im Dezember suchte dann Sameisla das Gespräch mit den Abteilungsverantwortlichen, Leiter Stefan Schädle und "Vize" Dietmar Gösele. "Ich hatte schon ein entsprechendes Gefühl, als wir zu Christian fuhren, dass er am Saisonende aufhört", meint Gösele in der Rückschau. Jetzt gilt alle Konzentration der Mission Klassenerhalt in der Landesliga. "Das ist unser Ziel und das wäre ein super Abschied", sagt Gösele. Der Entschluss Sameislas sei bedauerlich, aber zu respektieren. "Enttäuscht wäre das falsche Wort. Es war abzusehen, dass es so kommt. Dass der Entschluss sich auf die Leistung der Mannschaft negativ auswirkt, glaubt Gösele nicht. "Die Mannschaft ist so gefestigt. Sie hat es sehr ruhig aufgenommen, als wir ihr gesagt haben, dass Christian aufhört." Gleich am nächsten Tag, noch vor Weihnachten, unterrichtete die Abteilungsleitung die Mannschaft. "Vielleicht sagt sich die Mannschaft auch: Schau her, Christian, es ist ein Fehler, dass du gehst", hofft Gösele auf eine Art Trotzreaktion. Wichtig sei der Auftakt in den ersten beiden Spielen gegen Weiler und Weingarten.

Sameisla lässt Zukunft offen

Wie es im Sommer bei ihm weitergeht - das lässt Christian Sameisla noch offen. "Das ist völlig offen. Ich könnte mir noch einmal ein Projekt wie beim SV Uttenweiler vorstellen, aber auch im Scoutingbereich oder in der Jugend eines höherklassigen Vereins zu arbeiten", sagt Sameisla. "Es kommt auch darauf an, was passiert, wenn das jetzt draußen bekannt wird. Vielleicht will mich auch keiner", sagt Sameisla und lacht.

Zunächst sei es wichtig gewesen, Klarheit mit dem SV Uttenweiler zu schaffen und nun dieses Engagement im Sommer zu einem sauberen Ende zu bringen. Derweil zieht der 32-Jährige, ehemalige Torschützenkönig der Oberliga Baden-Württemberg, ein positives Fazit seiner Zeit in Uttenweiler. "Ich glaube nicht, dass es so viele Trainer gibt, die vier Jahre in einem Verein arbeiten. Außerdem haben wir nicht viele der 120 Spiele in dieser Zeit verloren." Sameisla führte den SV Uttenweiler in den vergangenen drei Spielzeiten zu zwei Aufstiegen, von der Kreisliga A bis in die Landesliga. Die Entscheidung, Uttenweiler im Sommer zu verlassen, sei ihm nicht leicht gefallen. "Das ist nicht so wie in der Wirtschaft, wo du halt mal die Arbeitsstelle wechselst", sagt Sameisla. "Das war schon wie eine Familie." Stichwort Familie: Wo und ob er in Zukunft anheuert, macht Sameisla auch von der Familie abhängig. Schließlich hat er einen knapp dreijährigen Sohn. "Diese Zeit will ich genießen", sagt Sameisla.

Die Mannschaft des SVU selbst geht nahezu unverändert in die zweite Saisonhälfte. Von den Sportfreunden Bussen kehrt Marcel Walz zurück, der sich nach dem Ende seiner Jugendzeit beim Nachbarklub probiert hatte. Doch Walz soll zunächst eher in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen. Fraglich ist noch die Besetzung der Torhüterposition: Dominik Steiner laboriert noch an den Folgen seines Motorradunfalls, Fortsetzung der Karriere unklar. Gut möglich, dass noch ein neuer Torhüter zum Kader stößt, oder ein Nachwuchstorwart hochgezogen wird.

In Uttenweiler läuft die Suche nach einem Sameisla-Nachfolger zum Sommer schon auf Hochtouren. "Wir suchen in erster Linie einen Spielertrainer, weil wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben", sagt Dietmar Gösele. "Das ist aber kein Muss. In erster Linie muss der Neue menschlich und von der Philosophie zu uns passen." Das heißt: Der Sameisla-Nachfolger sollte weiter auf die Eigengewächse und auf die Jugend setzten. Der Verein muss zweigleisig planen - und so sollte es auch der Trainer. Natürlich würde der SV Uttenweiler gerne die Klasse halten. Klappt das aber nicht, sei dies aber auch kein Beinbruch. Deshalb suche man einen Trainer, der in beiden Klassen die Mannschaft übernehmen würde, sagt Gösele.

Aufrufe: 04.1.2017, 21:20 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Marc DittmannAutor