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Vereinsnachrichten

Saisonrückblick 2014/2015

Die schönste Nebensache der Welt

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Die SpVgg 1906 Haidhausen blickt auf eine ereignisreiche Saison zurück. Eine Saison mit Höhen und Tiefen. Eine Saison jedoch, die mit dem größten Erfolg in der noch sehr jungen Vereinsgeschichte beendet wurde – dem Aufstieg in die Bezirksliga. Und wenn man nach dem Sieg über den ASV Glonn am vorletzten Spieltag durch welchen man rechnerisch nicht mehr vom Thron zu stoßen war in die Augen vieler Wegbegleiter des Vereins blickte waren viele Freudentränen zu sehen. Nicht nur weil man lange auf diesen Erfolg gewartet und hingearbeitet hatte, sondern weil ein paar Menschen den Mut aufbrachten vor ungefähr acht Jahren die richtigen Entscheidungen zu treffen als beschlossen wurde den FC Haidhausen und den SC 1906 fusionieren zu lassen. Die Mannschaft welche sich daraus ergeben hat, steht ab der Saison 2015/2016 als die SpVgg 1906 Haidhausen e.V. in der Bezirksliga. Ein Traum wurde wahr. Ein Wirklichkeit gewordenes Fußballmärchen der ganz besonderen Sorte, auf die alle im Verein unheimlich stolz sind.
Den Auftakt in die nicht immer ganz tadellose Saison war das Auftaktspiel beim Angstgegner SK Srbija. Gegen die kampfstarke Truppe war es für die Mannschaft nicht immer einfach. Letzte Saison hagelte es sogar zwei dicke Niederlagen gegen die Serben. Auch diesmal verlief der Start nicht sonderlich nach Plan. Zwei Mal lag man in der laufenden Partie zurück, bis der SK irgendwann die Kräfte ausgingen und Niklas Stepanek zwei Mal traf, sowie Toni Rauch und Florian Hipke zuschlugen und den ersten Saisonsieg perfekt machten. Es folgte das Heimspiel gegen Grasbrunn. Auch in dieser Begegnung waren die Spieler noch nicht gänzlich aufeinander abgestimmt. Grasbrunn nahm zwar an diesem Tag keine Punkte aus Haidhausen mit, jedoch Björn Kramer, der erst zu Beginn der Saison zu den Giesingern gewechselt war. Auch er wird noch eine kleine Rolle auf dem Weg der SpVgg spielen. Den ersten Dämpfer für die Mannschaft von Trainer Zeljko Budisa gab es am dritten Spieltag. Der SV Anzing schaffte es als frecher Aufsteiger drei Punkte aus Haidhausen mitzunehmen. Danach fand man sich auf einem faden Fünften Platz wieder. Nach zwei weiteren Spieltagen, bei denen unter anderem der SV Waldperlach als Tabellenführer geschlagen wurde, setzte es erneut gegen einen Aufsteiger eine bittere Niederlage. Wie gegen Anzing lief die SpVgg auch gegen Akgüney Spor 90 Minuten lang einem Rückstand hinterher, mit unglücklichem Ausgang. Doch in der Folge spulte die SpVgg ihre Fähigkeiten voll aus. Eine Serie aus zehn Spielen ohne Niederlage und nur zwei Unentschieden, führte die Mannschaft kurz vor der Winterpause an die Tabellenspitze, welche sie dann bis zum Ende nicht mehr abgegeben hat. Fußballerische Glanzstücke wie bei den Auswärtsspielen bei Stern und in Moosach waren der Auftakt für den Siegeszug der Mannschaft. Fast vergessen bereits die etwas komische Niederlage im TOTO Pokal zu Beginn der Saison gegen den FC Ismaning. Wegen eines Wechselfehlers wurde der eigentliche Sieg hinterher dann am „grünen Tisch“ dem Landesligisten zugesprochen. Für die Mannschaft war der Ärger darüber zum Glück nur von kurzer Dauer.

In der Winterpause hat sich die Mannschaft noch mit Sebastian Bracher verstärkt, der aus Unterföhring damit zu seinem Heimatverein zurückkehrte. Im Trainingslager in Rimini stimmte sich die Mannschaft sportlich und privat auf eine turbulente und spannende Rückrunde ein, die überhaupt nicht so begann wie man sich das vorgestellt hatte. Beim Rückrundenauftakt erwischte die SpVgg einen schwarzen Tag und erreichte nur ein Unentschieden. Torschütze zum Ausgleich kurz vor Spielende – Björn Kramer. Geschichten die nur der Fußball schreibt. Der erste Platz blieb den Giesingern trotzdem erhalten. So auch nach der Niederlage gegen Zorneding. Doch der Vorsprung welchen sich die Spieler aufgebaut hatten schrumpfte immer mehr. Von einmal neun möglichen Punkten Vorsprung blieben nur noch 6 und dann auf einmal nur noch 4. Aber nicht nur das Punktepolster schrumpfte, auch der Kader. Teilweise über zehn Spieler, die entweder verletzt ausfielen oder angeschlagen waren. Maximilian Schneider verpasste sogar nahezu die ganze Runde wegen einer hartnäckigen Leistenverletzung mit mehreren Operationen. Niklas Stepanek oder Jürgen Dörfler zum Beispiel fielen „nur“ Teile der Rückrunde. Das Verletzungspech ein Rückschlag für die Mannschaft, aber keineswegs der Knockout. Die Mannschaft hielt gegen die auftrumpfenden Mannschaften aus Moosach und Neuperlach Stand. Allerdings war den Spielern der Druck schon etwas anzumerken, was in dieser Phase der Saison und was nach dieser erreichte werden kann auch vollkommen menschlich und verständlich war. Die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor ließ nach. Das Fußballspielen wurde schwerer, was ein trostloses Unentschieden gegen den TSV Waldtrudering bewiesen hat und das obwohl wie gegen fast jeden anderen Gegner ununterbrochen auf eben das gegnerische Tor gespielt wurde. Doch die Mannschaft entwickelte im Laufe der Saison einen unglaublichen Teamgeist. Die Spieler verziehen sich Fehler und es wurde gekämpft, das große Ziel immer vor Augen. Das Spiel, durch welches der Kampfgeist und der Wille der Mannschaft am eindrucksvollsten gezeigt wurden, war das Auswärtsspiel in Waldperlach. 4 Punkte Vorsprung, 3 Spieltage vor Schluss, 2 Gegentore zu Beginn, aber nur 1 Weg. Gemeinsam kämpfte sich die Truppe zurück und schlug am Ende Waldperlach mit 4-2. Ab diesem Moment war es jedem klar. Diese Mannschaft will sich die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Sich nicht unterkriegen lassen. Gegen Glonn dann der Matchball und Toni Rauch sagte als Kapitän im Kreis kurz vor dem Anpfiff zu all seinen Mitspielern genau das richtige: „eigentlich gibt es nichts zu sagen, ihr wisst alle worauf es ankommt, holen wir uns das Ding“. Gesagt getan. Mehr als 300 Zuschauer sahen eine überlegene SpVgg, welche am Ende nicht nur verdient mit 5-0 gegen Glonn gewann, sondern auch verdient Meister in der Kreisliga München 3 wurde. Einer der größten Trümpfe in der Saison waren nicht die vielen Tore, oder die hohen Siege, oder starke Einzelleistungen. Es war die Mannschaft selbst. Insgesamt wurden 33 Spieler in dieser Mannschaft eingesetzt. Jeder von ihnen hat einen Teil dazu beigetragen, dass dieser Erfolg möglich gemacht wurde. Der Vorstand, die Betreuer und die Familien und Freunde, die an jedem verdammten Sonntag die Daumen gedrückt haben tragen ihren Anteil. Aus vielen Individuen wurde ein großes Ganzes. Eine Familie. Der riesige Wille etwas zu erreichen war der ultimative Ansporn für jeden einzelnen. Und das ohne viele Worte zu verlieren. Gewusst hat es jeder, getan hat es diese Mannschaft. Und darauf können wirklich alle sehr stolz sein.

Auf das nächste Jahr und das die Erfolgsgeschichte in der Bezirksliga nicht endet, sondern einfach ein neues Kapitel verfasst wird und das die Tinte hierfür niemals leergehen mag.
Aufrufe: 023.6.2015, 22:44 Uhr
SpVgg OnlineAutor