2024-04-23T13:35:06.289Z

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Sahin entführt Pokal aus Balingen

FC Villingen gewinnt Indoor-Cup +++ Albstadt schlägt Balingen im Spiel um Platz drei

Die Topfavoriten sind beim "Großen Turnier" des Indoor-Cups bis ins Halbfinale gekommen. Allerdings schaffte es mit dem Göppinger SV nur einer der beiden Oberligisten ins Finale. Das Endspiel entschied der FC Villingen mit 6:5 für sich.

Im ersten Halbfinale sah sich die TSG Balingen einem schnellen Rückstand entgegen. Nedzad Plavci legte das 1:0 für den FC Villingen auf, Teyfik Ceylan erhöhte auf 2:0. Ausgerechnet der ehemalige Balinger Turan Sahin machte mit einem wunderschönen Lupfer das 3:0. Die Vorentscheidung fiel als sich Kaan Akkaya eine Zwei-Minuten-Strafe einhandelte wegen Meckerns und nach einem Wortgefecht mit dem Schiedsrichter für die restliche Spieldauer vom Feld gestellt wurde. Die TSG musste sechs Minuten in Unterzahl agieren. Henry Seeger verkürzte zwar auf 1:3, doch direkt danach machte Ali Sari nach einem schönen Haken das 4:1 und alles klar. „Villingen war besser“, meinte TSG-Coach Ralf Volkwein lapidar.

Das Traumfinale zwischen den beiden Oberligisten kam nicht zustande. Im zweiten Semifinale brachte Kevin Dicklhuber den Göppinger SV gegen seinen Ex-Verein FC 07 Albstadt in Führung. Doch Marc Bitzer glich für die Blau-Weißen aus. Nachdem Chris Loser den Fünftligisten erneut mit 2:1 in Front brachte bekam Albstadt einen Neunmeter zugesprochen, ein Göppinger hatte den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt. Doch Lars Eschment vergab die große Chance, nagelte den Ball ans Lattenkreuz. 40 Sekunden vor Schluss keimte ein leichter Hoffnungsschimmer beim Team von Alexander Eberhart auf, als Dicklhuber aufgrund von Ball wegtreten eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam (eine harte Entscheidung). Einen letzten Versuch schoss Marc Bitzer drüber. Dann war die Partie gelaufen und die beiden Zollern-Teams im Halbfinale ausgeschieden.

Die trafen dafür im Spiel um Platz drei aufeinander. Man merkte den beiden Teams an, dass es nicht mehr um viel ging und so standen die Defensivreihen nicht im Mittelpunkt. Tore gelangen zunächst allerdings nur dem Verbandsligisten. Nach Treffern von Lars Eschment und Felix Loch (2) führte Albstadt bereits 3:0. Die TSG hatte viel Ballbesitz, baute aber nur wenig Druck auf. Einen Torwart-Fehler nutzte Lukas Foelsch zum Anschlusstreffer, doch der Ex-Balinger Francisco Ugarte Nieto hatte die richtige Antwort: 4:1. Henry Seeger verkürzte nochmal, doch der Sieg des FC 07 geriet nicht mehr in Gefahr. „Nicht nur mit dem dritten Platz, sondern auch damit, wie wir gespielt haben, können wir zufrieden sein“, analysierte Albstadts Trainer Alexander Eberhart. „Ich denke, wir haben den Fans gezeigt, dass wir zu den besten Mannschaften im Turnier gehört haben.“

Im Finale hatte dann der ehemalige Oberligist Villingen gegen den neuen Oberligist Göppingen die Nase vorne. Die beiden Teams lieferten sich einen packenden Kampf. Der ehemalige Albstädter Dicklhuber glich mit einem Neunmeter kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 4:4 aus – der dritte Finaltreffer von „Dickl“. Doch auch der ehemalige Balinger Turan Sahin machte mit seinem dritten Treffer im Endspiel in der Verlängerung das 6:4. Göppingen verkürzte noch auf 5:6 – das war’s. „Ein unbeschreibliches Gefühl“, jubelte Sahin. „Ich freue mich sehr, den Pokal von Balingen nach Villingen geholt zu haben. Und, dass ich gegen alle drei Balinger Teams gewonnen habe“, fügte der Deutsch-Türke mit einem Lachen hinzu.

Die TSG Balingen war – zumindest bis zum Viertelfinale – ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Die Kreisstädter bezwangen in der Runde der letzten Acht den SV Nehren mit 4:1, es war die Neuauflage des Finales von 2015.

Im ersten Viertelfinale schlug der FC 07 Albstadt die TSG Young Boys Reutlingen mit 5:0. Eine starke und souveräne Vorstellung des Verbandsligisten. „Mit dem Halbfinaleinzug sind wir zufrieden – alles andere ist Zubrot“, analysierte FC 07-Coach Alexander Eberhart zufrieden.

Der FC 08 Villingen machte den Einzug in die Runde der letzten Acht mit einem 4:3-Sieg über die U23 der TSG perfekt. Die Südbadener glichen einen 0:2- und einen 2:3-Rückstand aus und erzielten durch einen Neunmeter 40 Sekunden vor Schluss das entscheidende 4:3 durch Teyfik Ceylan.

Viertelfinale Nummer vier entschied Oberligist Göppinger SV mit 5:2 gegen den SC Tuttlingen für sich.

In Gruppe III hatte der Balinger Oberligist alle seine drei Partien souverän gewonnen. Einem 2:0 über den SC Tuttlingen folgte ein 5:0-Sieg über den FV Rot-Weiß Ebingen und ein 5:3-Sieg über den SV Wittendorf. Platz zwei ging an Tuttlingen. Die Donaustädter fuhren dabei ihren ersten „Dreier“ erst im letzten Gruppenspiel ein – mit 6:2 gegen Ebingen. Die Ebinger hatten Wittendorf 3:1 bezwungen, der SVW hatte Tuttlingen mit 2:1 besiegt. Tuttlingen hatte so das beste Torverhältnis des Trios und zog ins Viertelfinale ein.

Überhaupt ließen die Favoriten in ihren Gruppen nichts anbrennen. Der FC 07 Albstadt gewann in Gruppe I 5:0 gegen die U23 der TSG, 1:0 gegen die eigene „Zweite“ und 2:1 gegen den SV Felldorf. Rang zwei hinter dem Verbandsligisten ging an die Balinger U23, die Felldorf mit 2:1 und Albstadt 2 mit 1:0 schlug.

Dem FC 08 Villingen gelang die optimale Ausbeute in Gruppe II. Der südbadische Verbandsligist tat sich in den ersten zwei Gruppenspielen gegen die TSG Young Boys Reutlingen (3:2), die Balinger U19 (2:1) noch ein wenig schwer getan. In Spiel drei ließen Turan Sahin & Co. dem SV Dotternhausen keine Chance – mit 6:1 sicherte sich Villingen Gruppenplatz eins. Platz zwei ging an die TSG Reutlingen, die Dotternhausen mit 3:0 und den „Kleinen Turniersieger“ von Donnerstag mit 2:1 bezwang.

In Gruppe IV trotzte Vorjahresfinalist dem Göppinger SV, der als Oberligist zwei Klassen höher aktiv ist, im ersten Spiel ein 2:2-Unentschieden ab. Den Frust ob des Unentschiedens ließen die Göppinger in den beiden folgenden Spielen an ihren nächsten Gegnern ab. Zuerst die Staufener die Spvgg Mössingen mit 8:0 vom Platz. Danach musste der TSV Frommern dran glauben, die Schwarz-Gelben unterlagen 1:7. Auch der Landesligist aus Nehren fuhr zwei weitere Siege ein. Nach dem 4:0 gegen Frommern hätte das Team von Trainer Dieter König im letzten Gruppenspiel gegen den Lokalrivalen, Bezirksligist Spvgg Mössingen, mit sechs Toren Unterschied verloren müssen, um den Einzug ins Viertelfinale noch zu verspielen. Doch der SVN setzte sich in einem (zum Schluss etwas hitzigen) Duell mit 3:2 durch und spielte sich in die Runde der letzten Acht.

Aufrufe: 031.12.2016, 07:05 Uhr
John Warren - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor