2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Finden die Lochmann (25) und Co. daheim ein Mittel gegen den Aufsteiger und Überflieger aus Merseburg? (FOTO: Holger Bär)
Finden die Lochmann (25) und Co. daheim ein Mittel gegen den Aufsteiger und Überflieger aus Merseburg? (FOTO: Holger Bär)

Ab 19:00 Uhr live: DERBY, FLUTLICHT UND ALTE BEKANNTE

Union Sandersdorf empfängt Überfieger SV Merseburg 99 unter heimischem Flutlicht (Freitag, 14.10. Anstoß 19 Uhr)

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Was war das knapp. In der Saison 2013/14 rangelten minimum fünf Teams um den Klassenverbleib in der Landesliga Süd. Praktisch mit letztem Abpfiff war klar: Herrengosserstedt, Bennstedt und Thale müssen runter in die Landesklasse. Naumburg und eben der SV Merseburg 99 blieben über dem Strich. Letzterer mit nur einem Zähler Differenz zum ersten Absteiger Thale. Es sah nicht gut aus für die Dom- und Hochschulstädter und hätte gut und gerne in der Landesklasse enden können.

Genau dieser SV Merseburg 99 - einst unter dem Namen BSG Chemie Buna Schkopau eines der Topteams des mitteldeutschen Industrieraums - legte dann eine Berganfahrt hin, welche erst an der Tabellenspitze der Oberliga zum Stoppen kommen sollte. Im Folgejahr 2014/15 mal eben die Landesliga Süd gemeinsam mit der Bernburg- Reserve dominiert und in die Verbandsliga aufgestiegen, schaffte das Team unter damaligem Trainer Marko Zenau in dieser höchsten Spielklasse Sachsen- Anhalts den souveränen Durchmarsch und setzte sich vor dem starken Stadtrivalen VfB IMO Merseburg mit sechs Punkten Vorsprung (67) durch.

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In der Oberliga angekommen, öffneten die Vereinsoberen um Präsident Marcus Skowronek nochmals die Schatulle und akquirierten wiederum gutes Spielerpersonal. Der SVM 99 sollte - angekommen in der neuen Liga - sofort von sich reden machen. Und das in einer Liga, aus der man letztmalig vor genau 20 Jahren 1995/96 abgestiegen war und sich zwischenzeitlich sportlich sehr weit entfernt von dieser etablierte.

Der SV Merseburg führte aktuell einige Spieltage die Oberliga Süd des Spieljahres 2016/17 an, bevor man nun auf Platz drei liegend an diesem Freitag in Sandersdorf bei der SG Union im Sport- und Freizeitzentrum gastiert.

Sandersdorf und Merseburg 99 - das gab es zuletzt eigentlich nur bei dem vom Sandersdorfer Präsidenten Uwe Störzner gemeinsam mit dem SVM 99 seit gut einem Jahrzehnt ausgetragenen Merseburger Midewa- Cup in gewissen Konstellationen unter dem Merseburger Hallendach. Pflichtspieltechnisch traf man sich auf freiem Feld letztmalig im Landespokal-Achtelfinale 2014/15. Unter Trainer Mike Sadlo gastierte Union im Merseburger Stadtstadion und siegte in knappem Durchlauf durch ein Tor von Mister Pokal, Dan Lochmann (51.). Ein Spielstand, mit welchem man sich auch diesmal in Sandersdorf anfreunden könnte. Sadlos Vorgänger in Sandersdorf, Rainer Lisiewicz, betreute die Merseburger als Trainer über die Wendehinweg bis ins Jahr 1993. Der Kreis im Fußball schließt sich oft.


Martin Fiebiger (weiß), einst im Pokal und auch heute noch die spieltragende und torgefährliche Figur beim SVM 99 (FOTO: Holger Bär)

Nach einigen Sommer- und Wintertests gegen Union kommen die Merseburger nun mit breiter Brust, wollen unter Sandersdorfer Flutlicht an bisher gezeigtes anknüpfen. Unter der Woche demonstrierte das Team bei einem Test gegen Regionalligist Lok Leipzig nochmals, was so in ihm steckt. Ein 0:2 zur Pause bog der Merseburger Neu-Oberligist letztliche in einen 3:2-Sieg um.

In Sandersdorf ist man sich über die kommende Aufgabe im Klaren. „Es ist viel Athletik in diesem Team“, weiß nicht allein Sandersdorfs Co- Trainer Michael Stelzl. Doch er und sein Chef Mike Sadlo konnten sowohl in Trainingsleistungen als auch im Spiel (Chemie Leipzig/1:1 sowohl Pokal in Ammendorf/3:0 dienten als Vorlage) eine klar steigende Formkurve ihrer eigenen Schützlinge registrieren. Und schließlich ist ja da noch das Sandersdorfer Flutlicht, welches für Union eine sehr positive Bilanz schreibt.

Union Sandersdorf rangiert- und das bekam man zuletzt von Chemie Leipzigs Trainer Dietmar Demuth attestiert- unter Wert auf einem 12. Tabellenplatz. Für das „mehr“ hätten einzig und allein Sandersdorfs Kicker selber sorgen sollen, müssen und können. Doch man ließ zu Saisonbeginn zu viel Brauchbares liegen, hechelt jetzt den quasi verschenkten Zählern hinterher. Da kommen mit Teams wie Merseburg 99 nicht die dankbarsten Aufgaben ins Haus geflattert. Doch man wird sich den Dingen stellen, so viel ist gewiss. Und vielleicht hilft ja das Sandersdorfer Publikum dabei.

Die Handschrift von Kadic bleibt erkennbar

Die Gäste aus der Saalestadt reisen mit der Empfehlung nach Sandersdorf, als Aufsteiger in der neuen Liga noch ungeschlagen zu sein. Auch nach dem Trainerwechsel von Aufstiegscoach Farih Kadic zu Marko Kapetanovic blieben die 99er in der Erfolgsspur, was aber nach Offensivakteur Stephan Neigenfink "nur daran liegt, dass wir vom dem zehren, was Farih aufgebaut hat. Er hatte im Sommer das Fundament gelegt und den Kader gezielt zusammengestellt. Dass wir uns als eingeschworene Truppe auf und neben dem Platz präsentieren, trägt einzig seine Handschrift", so Neigenfink. "Nach den Erfolgen in der Liga und zuletzt gegen Leipzig treten wir die Reise nach Sandersdorf mit jeder Menge Selbstvertrauen an, wissen aber auch, dass uns eine harte Aufgabe bevorsteht. Sie werden sicherlich kompakt stehen und über Dan Lochmann versuchen, schnelle Gegenstöße zu starten", blickt Neigenfink auf Freitag.

Der Anstoß gegen den SV Merseburg 99- mit ihm kommen übrigens auch die auf noch wenig Spielzeit im neuen Team gestoßenen Frunze Hovhannisyan und Deli Musa an alte Spielstätte zurück, gleichzeitig auch Christoph Schulz- erfolgt im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum am Freitagabend, 14. Oktober 2016) 19:00 Uhr.

Aufrufe: 012.10.2016, 13:33 Uhr
Holger BärAutor