2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Handgreiflichkeiten: Der Alzeyer Marcel Schumann bremst Horchheims Spielertrainer Christian Schäfer auf recht plumpe Art.	Foto: pa/Dirigo
Handgreiflichkeiten: Der Alzeyer Marcel Schumann bremst Horchheims Spielertrainer Christian Schäfer auf recht plumpe Art. Foto: pa/Dirigo

RWO nimmt dankend an

Umstrittener Freistoßpfiff leitet Entscheidung im Derby beim SV Horchheim ein

Verlinkte Inhalte

Horchheim. Es waren ganz sicher zwanzig Prozent Hand von Horchheims Robin Rauscher. Der Schiedsrichterpfiff, der sich an den Flankenversuch des Alzeyers Mahdi Mashadi-Eskandari anknüpfte, war wohl aber auch achtzig Prozent ein Geschenk. Und unterm Strich waren es null Punkte, die Referee Hüseyin-Yusuf Dogan (Mainz) damit an die Gastgeber verteilte. Aus dem durch den Spielleiter zehn Minuten vor Schluss verhängten Freistoß entstand nämlich das Tor des Tages im Derby der Fußball-Landesliga zwischen dem SV Horchheim und RWO Alzey. Der Gast siegte mit 1:0 (0:0).

Natürlich gehört auch immer noch jemand dazu, der die Kugel im entscheidenden Moment über die Linie drückt. Am Sonntag in Horchheim war es Manuel Helmlinger. Den durch Vllaznim Dautaj stramm vors Tor getretenen Freistoß bekamen die Wormser Vorortler nicht aus der Gefahrenzone, und schließlich war es der schlaksige Rechtsaußen, der die Kugel ins Netz stocherte (80.).

„Der Schiedsrichter hat uns die Punkte gekostet“, schimpfte später Christian Schäfer. Der Spielertrainer der Gastgeber sah seine Mannschaft durch den Pfiff um den verdienten Lohn gebracht. „Sehr, sehr ärgerlich“, so der Coach über „ein Tor aus dem Nichts“. Eigentlich war seine Elf dem einen Punkt gegen eines der Top-Teams der Liga doch so nahe gewesen.

Dem mochte Tino Häuser auch auf keinen Fall widersprechen. Der Coach der Alzeyer leugnete nicht, von der Seitenlinie aus ein typisches 0:0-Spiel verfolgt zu haben. „Wir hatten zwar mehr Spielanteile“, so der Trainer. Damit allein würden aber eben keine Spiele gewonnen. Es fehle aktuell die Spritzigkeit vor dem Tor, um tatsächlich zwingend zu werden. Häuser muss da auf die englischen Wochen mit Pokalspielen gegen Hauenstein und Dudenhofen verweisen: „Das hat uns viel Kraft gekostet.“ Nach dem 2:5 gegen die TSG Bretzenheim in der Vorwoche sei es schon mal wichtig gewesen, „dass wir überhaupt wieder zu unserem Spiel gefunden haben“.

Gereicht hätte dies allein in Horchheim kaum für mehr als einen Punkt. Wirklich gefährlich waren zunächst sogar eher die Gastgeber, für die Florian Schapfel schon nach 30 Sekunden den etwas weit vor seinem Tor stehenden RWO-Keeper Jens Maaß testete. Und auch als Timo Metzmann über links gefährlich zur Grundlinie durchstieß, zischte seine flache Hereingabe im Gästestrafraum an Freund und Feind vorbei (12.).

RWO? Ein Distanzschuss des zu Beginn noch frischen Yannik Wex zischte hauchdünn am Winkel des SVH-Kastens vorbei (15.), später scheiterte der Youngster am Hochheimer Keeper Manuel Müller (17.). Der Rest war geballte Harmlosigkeit auf beiden Seiten, RWO kam etwas munterer aus der Kabine, blieb im Abschluss aber zu fahrig. Das Geschenk zehn Minuten vor Schluss nahm Tino Häuser aber selbstverständlich dankend an: „Es ist jetzt wichtig, dass wir irgendwie oben dran bleiben.“ Und Christian Schäfer hätte sich gewünscht, dass in der hektischen Schlussphase vielleicht noch der Ausgleich gefallen wäre. „Die Möglichkeiten waren noch da“, so der Spielertrainer, der etwa Andreas Tillschneider oder Benjamin Baumann gefährlich vorm RWO-Kasten sah. Jens Maaß hielt diesen aber sauber.

SV Horchheim: Müller – Rauscher, Sombetzki, Tillschneider (86. Blaser), Metzmann – Mappes (78. Zolotareov), Goebel, Schäfer, Bozkaya – Schapfel – Baumann.



Aufrufe: 09.10.2016, 22:30 Uhr
Carsten SchröderAutor