2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

RWE III bleibt sozial kompetent

Essener C-Ligist führt Konzept fort

Voriges Jahr war für RWE III gleich in doppelter Hinsicht eine Premieren-Saison. Erstens meldeten die Rot-Weissen in Essen überhaupt eine dritte Mannschaft, die ganz unten in der Kreisliga C starten musste. Zweitens machte der Essener Traditionsverein zum ersten Mal in seiner Geschichte eine besondere Erfahrung: Er übernahm soziale Verantwortung für Menschen, denen es nicht so gut geht.

Bei RWE III kicken ehemalige Drogensüchtige, Straffällige und psychisch Erkrankte. Sie allesamt durften im Vorjahr erleben, wie es sich anfühlt durch Fußball einen Weg zurück zu gesellschaftlicher Anerkennung zu finden. Das Selbstvertrauen wurde auf diese Weise gestärkt. Trainer Benjamin de Biasi begleitete seine Spieler nicht nur auf ihrem sportlichen, sondern auch auf ihrem menschlichen Weg.

Zusammenhalt und Durchsetzungsvermögen waren mit einem Mal keine Worthülsen mehr, sondern reale Erfahrungen. Dass man mit Tugenden einiges erreichen kann, lebt der gelernte Sozialarbeiter de Biasi tagtäglich vor. De Biasi arbeitet selbst arbeitet bei der Prof. Dr. Eggers Stiftung, die das Projekt unterstützt. Weitere Kooperationspartner sind das Haus Bruderhilfe, die Jugendhilfe und die freddy fischer stiftung.

Dass am Saisonende ein achtbaren achter Platz heraussprang, hat nicht nur das Team und seinen Trainer positiv überrascht. „Zumal wir keine zwei Spiele hintereinander mit derselben Besetzung bestreiten konnten“, blickt Benjamin de Biasi auf das Premierenjahr zurück. Die mangelnde Konstanz führte zu mangelnder Stabilität der Elf von RWE III.

Das soll in der kommenden Saison anders werden. Erstens haben es die Rot-Weissen in ihrer Gruppe 2 gegenüber Gruppe 1 im Vorjahr mit wesentlich leichteren Gegnern zu tun. Zweitens wurde der Kader von RWE III erheblich verbreitert. Den fünf Abgängen standen zahlreiche Neuzugänge gegenüber.

Auf jeder Position doppelt besetzt

„Wir sind nun auf jeder Position doppelt besetzt“, klingt großer Optimismus aus de Biasis Worten. Am Ende der Spielzeit will er sich an der Regionalliga-Elf orientieren: „Wir wollen unter die ersten Fünf“, lautet das Minimalziel des Trainers. Unterstützt wird de Biasi bei seiner Arbeit von Co- und Torwarttrainer
Markus Möhlke und von Aufbautrainer Sascha Päuler. Dazu kommen mit Tim Dodt ein eigener Konditionstrainer sowie Siggi Liebing als Teamverantwortlicher. Darüber hinaus kann sich RWE III mit einem eigenen Inklusionsbeauftragten schmücken: Zayed El Founti.

Top-Favorit auf den Titel sind für de Biasi die Sportfreunde Altenessen III, gegen die RWE III im Laufe der Vorbereitung mit 2:4 unterlag und dabei ihre Grenzen aufgezeigt bekam. Die wichtigsten Testspiele kommen noch: An diesem Mittwoch, dem 13. August, tritt RWE III um 19 Uhr zum Benefizspiel bei Teutonia Ehrenfeld III an, dessen Team sich aus Asylbewerbern zusammensetzt. Dann heißt es: Integration trifft auf Inklusion.

Am kommenden Montag (18. August) kickt RWE III dann um 18.30 Uhr auf das Gehörlosenteam GTSV Essen. Der amtierende Gehörlosen-Meister des Jahres 2014 wird zum echten Prüfstein für RWE III. Die Saison in der Kreisliga C, Gruppe 2, beginnt für RWE III am 24. August beim Holsterhausener SV.

Aufrufe: 012.8.2014, 08:00 Uhr
Manfred KühnappelAutor