2024-04-15T13:50:30.002Z

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RWS Lohberg wie ein gutes Springpferd

Mit FuPa.tv: Team von Trainer Thorsten Klump reicht das 4:1 gegen Vatan Spor Solingen gerade so, um in der Bezirksliga zu verbleiben

Um 19.30 Uhr war alles gerichtet für das Spiel, das die Entscheidung darüber bringen sollte, welches Team als letztes in der Bezirksliga verbleibt. Dazu musste RWS Lohberg mit drei Toren Vorsprung gegen Vatan Spor Solingen gewinnen, nur dann war TuRU Düsseldorf II noch abzufangen. Was den Dinslakenern jedoch fehlte war der Gegner!

Die Solinger waren mit einzelnen PKWs angereist, und einige von ihnen wohl im dichten Berufsverkehr stecken geblieben. Vier oder fünf Spieler der Solinger waren zum geplanten Anstoßzeitpunkt zu sehen, erste Gerüchte machten unter den rund 400 Zuschauern die Runde. Was ist, wenn der Gegner nicht antreten kann? Dann wäre das Spiel wohl mit 2:0 für RWS gewertet worden, was für den Ligaverbleib eben nicht gereicht hätte. Und wenn es so kommt: Welche Motivation steckt womöglich dahinter?

Eine Dreiviertelstunde später war klar, dass diese Diskussionen nicht weiter geführt werden mussten. Etappenweise waren die Solinger am Fischerbusch eingetrudelt, machten sich ein wenig warm, nach echter Spielvorbereitung sah das alles nicht aus. Losgehen konnte es dann zur besten TV-Primetime um 20.15 Uhr.

Hatte Lohbergs Trainer Thorsten Klump vorher ausgegeben, die Aufgabe aus einer stabilen Defensive angehen zu wollen, so hatten ihm seine Spieler wohl nicht wirklich zugehört. Die Mannschaft rückte gleich massiv nach vorne auf, und wurde in der 2. Spielminute eiskalt erwischt. Ein präziser Pass, ein Stolperer von Ugur Aydin, und schon stand Lüfti Altun ziemlich frei vor Torhüter Baris Tekin, den er umspielte und zum 1:0 für die Gäste einschob.

Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen konnte: Damit hatten die rund 400 Zuschauer die beste Offensivaktion der Gäste bereits gesehen. Von den Solingern, die bei weitem nicht im Bestbesetzung antraten, war danach offensiv gar nichts mehr zu sehen. Einen Ballbesitz jenseits der Mittellinie gab es bis zur Pause eigentlich gar nicht mehr, Zweikämpfe bestitten die Solinger kaum, der Schiedsrichter zog lediglich eine einzige Gelbe Karte, und auch ansonsten hatten die Lohberger reichlich Platz zum Kombinieren. Der wurde dann zunächst auch gut genutzt. Murat Dinc traf nach 14 MInuten zum 1:1, die Lohberger Führung besorgte nach einer scharfen Hereingabe Solingens Ugur Ayten. Und nach nur 22 Minuten stand es dann 3:1, weil der starke Fabjon Marku einen Foulelfmeter verwandelte. Schon zur Pause hätte der Drei-Tore-Vorsprung eigentlich herausgeschossen sein müssen, mehr noch. Doch die Chancenverwertung ließ in der Folge wie schon so oft zu wünschen übrig.

Das 4:1 folgte dann aber durch Tayfun Kazkondu in der 49. Minute, und danach verhielt es sich mit den Lohbergern wie mit einem guten Springpferd, denn das springt auch nicht höher, als es muss. Nach der 60. Minute gestatteten die Lohberger den Gästen sogar den einen oder anderen Vorstoß, standen dabei oft sogar viel zu hoch, was Trainer Klump am Rand fast in den Wahnsinn getrieben hätte. Doch nicht nur die Mannschaft hatte offenbar nicht den Eindruck, dass die Solinger ihnen heute nicht mehr weh tun würden - oder könnten.

Aufgrund der Deutlichkeit auf dem Platz war dann zunächst auch die Freude etwas gedämpfter, als man sich das vielleicht vorstellen würde. Nach ein paar Minuten setzte sich dann aber doch der Jubel durch, und die Mannschaft schleuderte ihren Trainer Torsten Klump in die Luft. Über dessen Verbleib bei RWS ist indes noch nicht endgültig entschieden, was in den nächsten Tagen aber nachgeholt werden soll. Und TuRU Düsseldorfs Zweite muss nun wie die Solinger den Gang in die Kreisliga A antreten.

Aufrufe: 015.6.2017, 11:01 Uhr
Sascha KöppenAutor