RW Kirchlengern muss um Punkte bangen

In Kirchlengern verspielte die Studtrucker-Elf in gedankenverlorenen 60 Sekunden vor der Pause einen möglichen Punktgewinn und ließ Kirchlengern von 2:1 auf 4:1 davonziehen. Stefan Studtrucker war mit diesen Fehlern vor dem Doppelschlag vor der Pause nicht einverstanden, fasste die Niederlage zusammen: „Auch wenn eine 4:1-Führung etwas anderes aussagt, aber Kirchlengern hat uns beim 4:1 bis zur Pause nicht etwa an die Wand gespielt. Beim ersten Gegentor war eine unglückliche Aktion unseres Torwart mit verantwortlich für den Treffer, vor dem 3:1 bauen wir keinen Druck im Mittelfeld auf, und mit einem Lupfer-Pass über unsere Abwehr ist Ilic frei und macht das dritte Tor. Auch beim 4:1 lassen wir uns düpieren, sind nicht gut sortiert und stellen uns selten dämlich an. Dabei hatten wir die Partie nach dem 1:1 durch Jonas Glowatz mehr als offen gehalten.“ Die Löhner kamen nach dem 1:4 zur Pause und einer entsprechenden Ansprache vom Trainer entschlossener, mit einer anderen Körpersprache aus der Kabine. Der Druck, den sie aufbauten, führte zu den Anschlusstreffern zum 2:4 und 3:4, obwohl zwischendurch Kapitän Lars Bürger nach seinem zweiten Foulspiel mit der Ampelkarte vom Feld musste. TuRa zeigte hier wieder sein starkes, offensives Gesicht. „Wir haben dann in Unterzahl nicht aufgegeben, das hat mir gefallen. Nach dem 3:4-Anschlusstor hat sogar Marcel Rinnelt noch das 4:4 auf dem Fuß, doch irgendein Abwehrspieler hatte noch ein Bein dazwischen“, berichtete Studtrucker von dem Endspurt. Die zweiten 45 Minuten zeigten die vom Trainer zur Pause geforderte Leidenschaft, erst mit der letzten vergebenen Chance durch Jonas Glowatz zum möglichen 4:4 („auch da waren wieder viele, viele Beine dazwischen..“, so Studtrucker) und dem letzten Angriff von RWK zum 5:3 in der 90. Minute war die unterhaltsame Partie durch.
Die Begegnung hat allerdings ein Nachspiel. Wie Hans-Georg Nuener bestätigt, hat TuRa Löhne Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Demnach soll Kirchlengern mit Hakim Aytan und Davor Ilic zwei Spieler eingesetzt haben, die nach Auffassung von TuRa Löhnes Fußball-Obmann nicht spielberechtigt waren. Ilic und Aytan waren bei einem Testspiel in Lippstadt vom Schiedsrichter vom Feld geschickt worden. Falls das mit gelb-roter Karte geschehen war, wären sie am Sonntag gesperrt gewesen. Im Spielbericht wurden aber keine Platzverweise, sondern Zeitstrafen vermerkt. Auch RWK-Spielertrainer Aleksandar Knezevic sagte, dass es keine Informationen über eine eventuelle Sperre gegeben habe. „Damit wird sich nun die Spruchkammer zu beschäftigen haben“, sagt Hans-Georg Nuener.
Das Tabellenbild der Bezirksliga ist nach wie vor leicht schräg – von 15 Spielen (Lohe), über 16 (FC Bad Oeynhausen) bis zu den optimalen 18 Partien (Holsen thront mit 50 Punkten ungeschlagen ganz oben) ist alles vertreten.