2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ruppige Spielweise zerstört große Moral nicht

Herbstmeister TuSA II baut Tabellenführung aus.

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Als Spielertainer Sven Kienert in der 65. Minute beim Spielstand von 2:4 für Nick Hallen mit hängendem Kopf den Platz verließ, ahnte niemand auf der Anlage des Post SV welche Wendung dieses Spiel noch nehmen würde. Kienert erwischte wahrlich keinen tollen Tag und war am ein oder anderen Gegentreffer unmittelbar beteiligt. Allerdings muss festgehalten werden, dass die gesamte TuSA-Truppe einen eher gebrauchten Nachmittag erwischte. Doch zunächst alles der Reihe nach.

Eine sehenswerte Kombination von Philipp Koch, Björn Kienert und erneut Philipp Koch konnte Markus Wittbusch in der 23. Minute zur 1:0-Führung abschließen. Doch weit gefehlt wer Sicherheit und weitere gelungene Kombinationen im Spiel der Gäste vermutete. Der Respekt der Fleher vor der ruppigen, nickligen und teilweise am Rande der Legalität ausschweifenden Härte der Gastgeber war zu groß als das ein geordneter Spielaufbau möglich war. So kam es wie es in solchen Partien eben kommt. Die Gastgeber nutzten eine ihrer wenigen Möglichkeiten zum Ausgleich und erhielten in der 38. Minute einen zweifelsfrei berechtigten Handelfmeter zugesprochen, den Jens Banaszak souverän verwandelte.

Nach dem Pausentee nahm sich der Post SV wohl vor auf alles zu hacken und treten was sich bewegt. Durch diese "Spielweise" wurde der Fluß der Begegnung derart gestört, dass Schiedsrichter Michele Esposito unentwegt in seine Pfeife blies und auf Freißstoß für Rot-Weiß entschied. Das Lamentieren und Gestikulieren fand in Minute 72 seinen vorläufigen Höhepunkt als der Unparteiische Post-Kapitän Fallou Gaye, nach unzähligen vorherigen Ermahnungen, mit Gelb-Rot des Feldes verwies. Der Senegalese konnte diese Entscheidung nicht akzeptieren und schimpfte wie ein Rohrspatz. Minuten vergingen ehe der Spielführer den Platz verließ und wahrscheinlich echauffiert er sich noch an Heiligabend über die Entscheidung des Italieners.

Doch das Spiel sollte noch mehr zu bieten haben. John-Patrick Jörres erhöhte für die Gastgeber auf 3:1, ehe der neue Japan-Import Toshiki Tsubouchi mit seinem ersten Treffer für die TuSA in der 55. Spielminute auf 2:3 verkürzen konnte. Keine fünf Zeigerumdrehungen später stellte Post mit dem 4:2 durch Oliver Penningsfeld den alten zwei Tore Vorsprung jedoch wieder her. Mit dem nun folgenden Platzverweis von Gaye und der Einwechslung von Rückkehrer Nick Hallen schmiss die TuSA noch einmal alles nach vorne. Belohnt wurden die Bemühungen zunächst durch den 3:4 Anschlusstreffer von Markus Wittbusch (85. Spielminute). Nach feiner Einzelleistung von Björn Kienert hatte der Stürmer kein Problem zu seinem 15. Saisontreffer einzunetzen.

Völlig verrrückt vergingen die letzten Minuten in einer für die Zuschauer mittlerweile ansehnlicheren Partie als zu Beginn der zweiten Hälfte. Ein Asien-Kracher von "Tsubo" bescherte den Mannen von Trainer Sven Kienert den 4:4-Ausgleich drei Minuten vor Spielende. Der 31-Jährige aus dem Land der aufgehenden Sonne knallte dem ehemaligen TuSA-Keeper Marvin Bovermann das Leder unhaltbar aus 20 Metern in die Maschen. Wer gedacht hatte beide Mannschaften werden sich fortan mit dem einen Punkt zufrieden geben und dem Ende der Partie entgegenhecheln, sah sich schwer getäuscht.

Allen voran die offensive Dreierreihe der Fleher jagte nun auf den in Ballbesitz führenden Spieler des Post SV, der die Kugel nur noch wegschlagen konnte. Einer diese Befreiungsschläge landete in der Nachspielzeit beim Gäste-Torwart Horst Thönnes. Dieser erinnerte sich an die Worte seines ersten Jugendtrainers in den 1960er Jahren ("Langen Hafer, Hotte!") und schmiss seine gesamten 49 Lebensjahre in den letzten langen Ball der Partie. Nach einer Kopfballverlängerung von Nick Hallen landete der Ball bei Philipp Koch. Der brasilianische Modellathlet wackelte zweimal mit seinem Allerwertesten und ließ zwei Abwehrspieler stehen, ehe er in Perfektion die Kugel im kurzen linken Eck unterbrachte. Sekunden später pfiff der italienische Referee Michele Esposito ab und der Herbstmeister konnte sich über den Ausbau der Tabellenführung freuen, da der Zweitplazierte Ratingen-West II daheim gegen den Polizei SV II Federn ließ.

Aufrufe: 015.12.2014, 11:01 Uhr
Toni RaptisAutor