2024-04-24T07:17:49.752Z

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F: Rolf Heinemann
F: Rolf Heinemann

Rütter mit der Hinrunde nicht zufrieden

PSV Wesel will personell dennoch nicht nachbessern

PSV Wesel überwintert in der Landesliga nur einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Trotzdem will der Verein in der Winterpause nicht personell nachbessern. Co-Trainer Marcel Kirsch hört auf, weil er selbst noch einmal spielen will.

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"Wir haben unser Minimalziel erreicht - mehr nicht." Roger Rütter macht keinen Hehl daraus, dass er mit der Halbzeit-Bilanz seiner vorerst letzten Saison als Trainer des PSV Wesel nicht zufrieden ist. Der Oberliga-Absteiger überwintert in der Fußball-Landesliga mit nur 14 Punkten nach 13 Spielen lediglich einen Platz und Zähler vor den Abstiegsrängen. Der Coach hätte ernsthaft darüber nachgedacht, den Job vorzeitig zu beenden, wenn der PSV auf einem Abstiegsplatz überwintern würde. "Das ist aber nicht der Fall. Also ziehe ich das jetzt auch durch", so Rütter. Abteilungsleiter Holger Spychalski hatte ohnehin stets betont, kein Interesse an einem Trainerwechsel zu haben.

Dafür muss der PSV künftig ohne Co-Trainer Marcel Kirsch auskommen. Der langjährige Kicker des Clubs möchte noch einmal selbst spielen, aber dafür den Verein wechseln. "Ich finde das schade. Doch wir werden uns nicht aus den Augen verlieren", so Rütter, dem nun nur noch Michael Pasinski als Assistent zur Seite steht. "Es müssen auch langsam Gespräche geführt werden, wer hier ab Sommer Trainer ist. Die Jungs wollen wissen, wo sie dran sind", sagt Rütter.

Der Coach hatte sich die Hinrunde ganz anders vorgestellt. "Zum einen haben uns die erneuten Langzeitausfälle von Christopher Abel und Dennis Sengbusch plus David Mittelstädt einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Das sind schon Charaktertypen, die wir gut gebrauchen könnten." Zum anderen attestiert Rütter seinen Kickern auf dem Feld ein "mentales Problem", welches seine Ursachen durchaus in einem Oberliga-Jahr voller deutlicher Niederlagen haben könnte. "Wir bekommen nach einem Gegentreffer viel zu schnell und zu häufig einen zweiten oder sogar dritten, weil in diesen Phasen jeder in seiner eigenen Welt noch mit dem Tor beschäftigt ist. Daran müssen wir unbedingt arbeiten", sagt Rütter.

Ein weiterer, nicht neuer Kritikpunkt des Trainers ist die fehlende Cleverness. Und damit ist nicht nur der Torabschluss gemeint. "Es gibt so viele Situationen, die der Gegner schneller erkennt. Ich hätte gedacht, dass sich die Mannschaft diesbezüglich besser entwickelt hätte." Der Trainer hat zudem die Vermutung, dass sich der eine oder andere Spieler die Landesliga trotz der vielen Lehrstunden in der Oberliga zu leicht vorgestellt haben könnte. "Aber wir wurden ja eigentlich schon am ersten Spieltag eines Besseren belehrt", sagt der 39-Jährige. Zum Auftakt gab es auf eigener Anlage ein 1:4 gegen den Aufsteiger SV Burgaltendorf.

Jetzt hofft der Trainer, dass die Winterpause für frischen Wind sorgt. "Wir haben durch die lange Oberliga-Saison fast zwei Jahre quasi durchgespielt. Da ist es schon gut, wenn wir uns jetzt mal eine Weile nicht sehen und richtig durchatmen können", sagt Roger Rütter. "Die anschließenden vier Monate sind eine überschaubare Zeit, in denen wir dann aber auch wirklich Vollgas geben müssen. Die Spieler sollten Mann genug sein, um diese Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Das sind sie auch dem Verein schuldig."

Ob Dennis Sengbusch und David Mittelstädt nach ihren Kreuzband-Verletzungen Ende Januar wieder voll einsteigen können, ist noch nicht klar. Christopher Abels Muskelbündelriss sollte bis dahin auskuriert sein. Neuzugänge im Winter wird es beim PSV nicht geben. Rütter: "Ich denke, dass wir genug gute Leute haben, um die Klasse zu halten."

Aufrufe: 04.12.2014, 08:02 Uhr
RP / Andreas NohlenAutor