2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
<b>F: Duscha</b>
<b>F: Duscha</b>

Rückzug statt Aufstieg: Kehrtwende bei FSV U23

Dritter Hessenligist meldet sich aus Liga ab +++ HFV prüft Statuten und Optionen für Auf- und Abstieg

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Diese Meldung kam dann doch recht überraschend: statt sich um den Aufstieg in die Regionalliga zu bemühen, tut es der FSV Frankfurt der Eintracht gleich und zieht seine Reserve nach Abschluss der laufenden Saison aus dem Spielbetrieb zurück. Das Chaos in Sachen Auf- und Abstieg ist in der Hessenliga damit komplett. Der Hessische Fußballverband sucht nach einer Lösung.

In der Hessenliga geht es derzeit Schlag auf Schlag. Am Dienstag, den 8. April kündigte der SV Fernwald an, künftig nicht mehr in der Hessenliga anzutreten:

https://www.fupa.net/berichte/fernwald-zieht-zurueck-hoffen-bei-lohfelden-und-ederbergland-142038.html

Am Donnerstag - nur zwei Tage später - folgte die Ankündigung des derzeitigen Tabellenführers TGM/SV Jügesheim:

https://www.fupa.net/berichte/juegesheimer-rueckzug-fix-es-mangelt-am-geld-142661.html

Die nächste Woche bringt nun den nächsten Aussteiger. Künftig wird die U23 des FSV Frankfurt nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Damit nutzte der Zweitligist die Regeländerung, dass Profi-Clubs künftig nicht mehr zum Führen eines Reserve-Teams verpflichtet sind. Zuvor hatte bereits die Frankfurter Eintracht den kompletten Rückzug ihrer zweiten Mannschaft, die derzeit in der Regionalliga Südwest spielt, angekündigt. Grund dafür sei die mangelnde Durchlässigkeit zum Zweitliga-Kader, hieß es in der offiziellen Pressemitteilung des FSV. Mit dem Rückzug der Reserve würden erhebliche finanzielle Mittel für das Nachwuchsleistungszentrum frei. In den vergangenen Jahren gelang ohnehin mehreren Spielern der Sprung aus der eigenen A-Jugend in den Profi-Fußball, jedoch lediglich einem Fußballer aus der Zweitvertretung.

Mit dieser Entscheidung ist im Hinblick auf den Aufstieg in die Regionalliga klar, dass der 1. FC Eschborn der einzige Hesssenliga-Verein ist, der diese Option nutzen könnte. Die Unterlagen zur Lizenzerteilung wurden von den Eschbornern eingereicht, doch muss dabei noch die Frage der Finanzierung beantwortet werden. Ein Aufstieg kommt für den derzeitigen Tabellenzweiten nur infrage, wenn finanzielle Verluste dabei auszuschließen sind. Von Vereinsseite wurde zu diesem Zweck eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Für den direkten Aufstieg wäre zumindest der vierte Tabellenplatz nötig, für die Relegationsteilnahme Rang 5. Derzeit stehen die Eschborner (bei einer Partie mehr) neun Punkte vor diesem.Doch zeigt die Formkurve des letztjährigen Regionalligisten derzeit nicht unbedingt nach oben. Im Winter musste man etatbedingt sechs Stammspieler abgeben. Im Jahr 2014 gelang dem 1. FCE in sieben Partien bislang nur ein Sieg (vier Remis, zwei Niederlagen).

Prekär war die Lage beim Hessischen Fußballverband ohnehin schon, daran dürfte auch der Rückzug der FSV-Reserve nicht mehr viel ändern. Schwierig wird die Frage nach den Teilnehmern der Hessenliga-Saison 2014/15 nämlich beim Blick auf die Statuten. Unter anderem beim FC Ederbergland und dem FSC Lohfelden kommt die Hoffnung auf, dass der Klassenerhalt auch möglich sein könnte, wenn man am 24. Mai (38. Speiltag) auf dem 15. Tabellenplatz oder tiefer steht. Doch besagen die HFV-Regeln, dass im Falle des Rückzugs eines Hessenligisten aus der Aufstiegsrelegation der Verbandsligen aufgerückt wird. Das große Problem dabei: In diesem Jahr gibt es keine derartige Relegation. In der Hessenliga und den Verbandsligen sollte der Umfang auf jeweils 17 Teilnehmer reduziert werden. Zu diesem Zweck war vorgesehen, dass in diesen vier Ligen je die fünf Tabellenletzten absteigen und lediglich die Verbandsliga-Meister direkt aufsteigen. Dass sich nun zwei besondere Situationen - die geplante Reduzierung und der Verzicht mehrere Hessenligisten - überschneiden, erschwert die Sachlage erheblich.

Beim HFV arbeitet man derzeit an diesem Problem und setzt dabei vor allem auf die geplante Gesprächsrunde mit Vertretern der betroffenen Vereine am 28. April. Frühestens nach diesem Treffen wird eine Lösung präsentiert werden können. Denkbar wären folgende Optionen:

- die Reduzierung der Absteiger aus der Hessenliga

- eine Relegationsrunde der Verbandsliga-Zweiten

- ein direkter Aufstieg der Verbandsliga-Zweiten

Nun bleibt noch abzuwarten, was die kommenden Wochen bringen, vom Runde Tisch des HFV mal abgesehen. Wie schaut es beispielsweise mit den verbliebenden Reserve-Teams hessischer Vereine aus? Von Seiten des SV Wehen Wiesbaden ist kein Rückzug der U23 vorgesehen. Dies bestätigte der leitende Presse-Koordinator Daniel Mucha gegenüber FuPa Nordhessen. Ein Rückzug der Zweitmannschaft der Offenbacher Kickers, sofern überhaupt geplant, hätte auf die Situation in der Hessenliga keinen Einfluss, da die OFC-Reserve derzeit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz steht. Die Reserve des Regionalligisten KSV Hessen Kassel spielt derzeit in der Verbandsliga Nord und wird dort nach dem Willen des Vereins auch bleiben. Die Zweitvertretung des KSV Baunatal befindet sich derzeit auf einem guten Wege in Richtung Verbandsliga. Die Gruppenliga 2 führt man souverän an.

Die Frage, die noch bleibt: Bleibt es beim Verzeicht dreier Hessenligisten oder kommen noch weitere hinzu? Gerüchte gibt es in dieser Hinsicht beim derzeitigen Tabellenneunten SKV Rot-Weiß Darmstadt. Die Hessenliga bietet in der Schlussphase der Saison in jedem Fall Spannung, wenn auch nicht die übliche Art. FuPa wird in jedem Fall über weitere Entwicklungen zeitnah berichten.

Aufrufe: 015.4.2014, 15:30 Uhr
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