Rückkehr nach 28 Jahren

Gut 28 Jahre ist es her, als am letzten Spieltag der Verbandsligasaison 1987/88 der finale Schlusspfiff verklang. Der VfL Pfullingen war zu diesem Zeitpunkt als Tabellenletzter längst abgestiegen. Ob einer der Protagonisten aus diesen Tagen damit rechnete, dass die Wiederkehr knapp drei Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird?

Trainer Michael Konietzny darf für sich in Anspruch nehmen, den VfL zum vierten Mal in seiner Geschichte ins württembergische Oberhaus geführt zu haben. Entsprechend akribisch verlief die sechswöchige Vorbereitung mit einem großen Kader von nominell 31 Spielern, der gezielt für die bevorstehende schwere Aufgabe verstärkt wurde.

Allerdings dezimiert die Ferienzeit die Auswahlmöglichkeiten des Trainers schon wieder deutlich. Insgesamt sechs Spieler, darunter Dominik Biber, Yasin Yilmaz und Jochen Frey urlauben. Weitere sind angeschlagen und verletzt. Immerhin: Die Sperre Dominik Grauers ist abgelaufen und Metecan Ünal kehrt braungebrannt ins Training zurück.

Der Chefcoach sieht das Positive: "Wir kommen als Aufsteiger. Wir werden die Herausforderung in Backnang mit Freude und nicht mit Last oder Druck annehmen."

Mit dem Verlauf der zu Ende gehenden Sommervorbereitung zeigt sich der A-Lizenzinhaber durchaus zufrieden. "Die Jungs haben mitgezogen und waren willig, mit wenigen Ausnahmen wurden die Vorgaben in den Spielen umgesetzt.

Das Engagement bei der Umsetzung der Trainingsschwerpunkte war sehr gut. Unsere Neuzugänge haben das gehalten, was wir uns von ihnen versprochen haben", hatte Konietzny auch noch ein Lob für die Neulinge im Kader parat. Das erste und bislang einige Pflichtspiel der sehr jungen Saison ging für den VfL verloren. Gegen den Oberligisten TSG Balingen hatte das Team von der Echaz vor knapp zwei Wochen in der ersten Runde des WFV-Pokals mit 0:2 das Nachsehen.

Die Pfullinger zeigten gegen das höherklassige Team einige gute Ansätze. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die TSG Backnang, Fünfter der abgelaufenen Verbandsligasaison, hat am Dienstagabend die dritte Pokalrunde durch einen 2:0-Erfolg beim Landesligisten VfL Brackenheim erreicht. Auch die abschließenden Testspiele bestritt die TSG erfolgreich. Die Rollen im Etzwiesenstadion sind morgen also klar verteilt.

Die Hausherren gehen als Favorit in den Rundenauftakt und werden einen erfolgreichen Punktspielstart anstreben, während der Liganeuling aus Pfullingen nach Kräften versuchen wird, in der sprichwörtlichen Fremde für eine Überraschung zu sorgen. Beide Teams trafen übrigens erst zwei Mal aufeinander, und zwar just in jener letzten Pfullinger Verbandsligasaison in der zweiten Hälfte der Achtziger-Jahre.

In beiden Partien blieb das Team aus dem Rems-Murr-Kreis erfolgreich: 2:4 und 1:2 hieß es nach jeweils 90 Minuten aus Pfullinger Sicht. Im blau-weißen Lager hätte keiner etwas dagegen, wenn es diesmal anders aussehen würde.