2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Noch zu verspielt: der Frankfurter Winterzugang Narciel Mbuku (rechts) vor Kevin Rene Meissner   ©FOTO Michael Benk
Noch zu verspielt: der Frankfurter Winterzugang Narciel Mbuku (rechts) vor Kevin Rene Meissner ©FOTO Michael Benk

"Rudi" bietet sich als Alternative an

Fußball-Brandenburgligist 1. FC Frankfurt müht sich in seinem dritten Testspiel zu einem 2:0 (1:0)-Sieg gegen engagierte unterklassige Briesener

Im dritten und vorletzten Freiluft-Test hat sich Fußball-Brandenburgligist 1. FC Frankfurt am Dienstagabend auf dem heimischen Kunstrasen im Stadion der Freundschaft gegen den Landesligisten Blau-Weiß Briesen mühevoll mit 2:0 (1:0) durchgesetzt. Der Gastgeber hatte naturgemäß mehr vom Spiel, diktierte den Rhythmus. Aber die Gäste hielten bis zum Schluss respektlos dagegen und suchten bei Kontern den Torerfolg vor allem über den flinken Rechtsaußen Thomas Sabin und über Angreifer Manuel Hirt.

"Die machten richtig Ballett", freute sich Carsten Orlowski. "Wir zeigten gute, sogar sehr gute Ansätze, aber einige schnelle Gegenstöße hätten wir besser zum Abschluss bringen müssen", haderte der Briesener Co-Trainer. Und hatte da die Chance von Hirt im Blick. Briesens bester Schütze scheiterte früh am Frankfurter Torwart Rocco Zalenga, der mit Fußabwehr klären konnte (12.). Später verzog Sabin in aussichtsreicher Position (63.). Dazwischen deutete Spielertrainer Mathias Klein beim satten 22-Meter-Freistoß seine Schussqualität an (17.).

Klar, die Frankfurter verdienten sich den Sieg. Sie hatten aber neben den Torschützen Alexander Bernwald (14.) und Kapitän Fred Garling (Strafstoß/80.) nur noch wenige echte Treffer-Möglichkeiten durch Robin Grothe (31.), Marcel Georgi (48.) und Florian Matthäs per Kopfstoß nach Eckball (70.).

Das war dann doch etwas dünn. Ungenauigkeiten im Zuspiel stoppten die Offensiv-Mühen. Zu lange hielten die Frankfurter den Ball in der eigenen Viererkette, zu zögerlich wurde oft das Mittelfeld überbrückt. Der öffnende Pass kam zu selten. Die "Schneller, schneller"-Zurufe von außen stießen meist auf taube Ohren. "Das war unter dem Strich nur ein ordentliches Übungsspiel mit einem engagierten Partner", bilanzierte denn auch der Frankfurter Trainer Frieder Andrich. Er musste dieses Mal wieder auf Artur Aniol (verletzt), Dennis Hildebrandt (Studium) und Kevin Richter (Job) verzichten.

"Wir können es besser", weiß der Cheftrainer. Etwas Gutes hatte er dennoch entdeckt: "Die Abwehr stand diesmal besser, ließ nicht viel zu." Und dabei hatte Frieder Andrich wohl gegen die Landesklasse-Vertreter das 7:2 gegen Markendorf und das 3:4 gegen Müllrose im Hinterkopf.

Der Frankfurter Winterzugang Narciel Mbuku durfte als "Zuspätkommer" erst nach der Pause ran, hatte da aber bessere Szenen als die Anfangsspitze Tobias Fiebig. Wie die meisten Afrikaner ist "Rudi" noch zu verspielt, versucht es meist allein gegen zwei, drei Mann, anstatt die Kugel einfach zum freien Nebenmann abzulegen. Aber engagiert und kampfkräftig ist er, schnell, scheut keine langen Wege - eine echte Alternative für Sturmspitze Aniol oder für das offensive Mittelfeld.

Ach ja, man kennt sich in Frankfurt und Briesen. Da hilft man sich in der Testspiel-Not auch personell. Der FV Blau-Weiß ist im Landesliga-Abstiegskampf gerade auf der Torhüter-Position derzeit in argen Schwierigkeiten. Nach dem schier unverwüstlichen Reno Ballhorn (43 Jahre) und den verletzten Sirko Galisch hat es jetzt auch noch den Zugang aus Frankfurt erwischt: Steven Giese. Der 21-jährige Schlussmann hatte sich im Slubice-Test gegen den FC Union Frankfurt (3:0) einen Augenhöhlenbruch zugezogen, muss zwangspausieren. Klar, der 1. FCF half Dienstagabend aus, stellte den Briesen-Rückkehrer Philipp Reschke ins gegnerische Gäste-Tor. Auch der hatte einige "Schuld" daran, dass den Oderstädtern nicht mehr als zwei Treffer gelangen.

Für den letzten Test vor der Brandenburgliga-Rückrunde (21. Februar gegen Oranienburg) erwartet der 1. FCF am Sonnabend ab 13 Uhr Landesligist 1. FC Guben.

1. FC Frankfurt: Zalenga - Reich (Kieschnick), Florian Matthäs, Felix Matthäs (Steigmiller), Huwe - Begier (Pawlowicz), Garling - Georgi, Bernwald, Grothe (König) - Fiebig (Mbuku) - Trainer: Andrich.

Briesen: Reschke - Meissner, Genetzke, Weiß-Motz, Gottschalk (Roeck) - Sabin, Klein, Schier (Bauch), Tews (Anke) - Schübler (Jahnke), Hirt - Spielertrainer: Klein

Tore: 1:0 Bernwald (14.), 2:0 Garling (Foulelfmeter/80.) - Schiedsrichter: Hannes Hähnel (Frankfurt)

Aufrufe: 012.2.2015, 14:46 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor