2024-05-10T08:19:16.237Z

Team Rückblick
Leistungsträger: Rotenhofs Spielmacher Christer Reiser (re., hier gegen den Heikendorfer SV). Foto: Stegemann
Leistungsträger: Rotenhofs Spielmacher Christer Reiser (re., hier gegen den Heikendorfer SV). Foto: Stegemann

Rotenhof gibt sich noch lange nicht auf

Abstiegsbedrohter TuS muss sein Defensivverhalten verbessern

,,Überaus angespannt, aber nicht hoffnungslos", so umschreibt Rotenhofs Coach Thomas Gosch Platz 15, mit einem Rückstand von fünf Punkten auf das rettende Ufer. Nach dem ersten Rotenhöfer Verbandsliga-Intermezzo in der Saison 2009/10, in der man das Ziel Klassenerhalt als Tabellenletzter deutlich verfehlte, war nicht nur dem Trainer klar, dass auch der zweite Versuch, in dieser Klasse Fuß zu fassen, erneut eine ganz große Herausforderung darstellen würde.

Die Abwehr kassiert eindeutig zu viele Gegentreffer. Sieht man vom sieglosen Tabellenschlusslicht SV Fortuna Bösdorf ab, sind die 55 Tore, die man in 19 Spielen hinnehmen musste, absoluter Spitzenwert. Gosch und Co-Trainer Frank Schütt mussten sich im Laufe der Hinserie häufig über die vielen individuellen Fehler, die zu vermeidbaren Toren führten, ärgern. ,,Wir machen es uns aber zu einfach, wenn wir die Schuld ausschließlich bei unserer Viererkette suchen, denn das gesamte Defensivverhalten ist verbesserungswürdig. Gerade in brenzligen Situationen muss das Spielgerät auch mal auf die Tribüne gebolzt werden", vermisst Gosch bei seinem unerfahrenen Team (Durchschnittsalter 23 Jahre) eine gewisse Kompromisslosigkeit.

In vorderster Front hat der Aufsteiger ebenfalls noch Luft nach oben. Gosch: ,,Wir haben etliche Hochkaräter versiebt, weil wir nicht konsequent den Torabschluss gesucht haben." Auch wenn man beim Aufsteiger einen echten Torjäger vergeblich sucht, so verfügt die Offensive, die immerhin 31 Treffer erzielte, zumindest über das Potenzial, um im unteren Mittelfeld der Verbandsliga mithalten zu können. Ein großer Trumpf ist nach wie vor die mannschaftliche Geschlossenheit, die in den Augen der sportlichen Führung beispiellos ist. ,,Selbst in der Phase, in der wir viele Niederlagen hintereinander einstecken mussten, haben sich die Spieler nie auseinanderdividieren lassen. Zudem ließ auch die Trainingsbeteiligung ganz selten zu wünschen übrig", schwärmt Gosch.

Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft ist unumstritten Christer Reiser. Der Neuzugang von Rot-Schwarz Kiel hat die Erwartungen voll erfüllt, auch wenn er aufgrund seiner Bundeswehrzeit nur eingeschränkt zur Verfügung stand. ,,Er ist der Spieler, der von den anderen gesucht wird und auch verbal die Richtung vorgibt", so Gosch. Im Offensivbereich hat sich der aus der A-Jugend hervorgegangene Harald Giese gleich einen Stammplatz erkämpft. Für Nils Hansen, der vom Kreisliga-Absteiger TSV Lütjenwestedt kam, war der Sprung in die Verbandsliga eine große Umstellung, so dass er bisher nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus kam. ,,Er ist überaus kopfballstark, hat aber noch Probleme beim Einleiten eines strukturierten Aufbaus", erklärt Gosch die eher seltenen Spielanteile seines Verteidigers.

Die größte Enttäuschung war für den Trainer die Personalie Christopher Runde, der trotz seiner Beteuerungen in ein altes Verhaltensmuster zurückfiel. ,,Wir hatten uns aufgrund seiner Erfahrung einiges von ihm versprochen, doch nach seiner Roten Karte gegen Eidertal Molfsee hat er sich nur noch per SMS vom Training abgemeldet und sich immer seltener blicken lassen. Wir sind deshalb übereingekommen, ihn für die Rückserie aus dem Kader zu streichen", zogen Gosch und Co-Trainer Schütt die Konsequenzen.
Aufrufe: 031.1.2015, 20:00 Uhr
SHZ / Sönke SmitAutor