2024-05-08T14:46:11.570Z

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Tobias Lanwert feierte gegen Rieste sein Comeback.
Tobias Lanwert feierte gegen Rieste sein Comeback.

Rote Karte leitete plötzliches Comeback ein

Tobias Lanwert sichert Punktgewinn für BW Hollage in Unterzahl

Es lief zunächst alles nach Maß für BW Hollage: Beim SC Rieste führte die Truppe von Coach Nico Fehlhauer früh mit 1:0. Wenige Minuten später drehte sich allerdings die Ausgangslage. Riestes Torjäger Philipp Seggelmann wurde mustergültig freigespielt und lief allein in Richtung Gästetor. Ein Foul des Hollager Torhüters wertete der Schiedsrichter als Notbremse. Philipp Brockmeyer sah daraufhin die rote Karte. Daniel Lutzer musste seinen Platz räumen. Dafür spielte ab der sechsten Minute Tobias Lanwert im Tor. Es war sein erster ernstzunehmender Einsatz im Bezirksligateam seit fast 18 Monaten.

Er bot eine ausgezeichnete Leistung und sicherte seiner Mannschaft, trotz der schwierigen Ausgangslage, einen Punkt. Das tatsächliche Leistungsvermögen von Tobias Lanwert steht außer Zweifel. Der aus Pye stammende 26-jährige Prüfungsassistent für Steuerrecht und Wirtschaftsprüfung besitzt eine lange VfL-Vergangenheit. Von der D-Jugend bis zum Ende seiner A-Juniorenzeit spielte er in der Jugend des Proficlubs.

Danach sammelte er noch eine Saison lang Erfahrungen im Oberliga-Team und wechselt nach einem kurzen Zwischenstopp beim SF Lechtingen zu BW Hollage. Dort absolvierte er zwischen 2011 und 2015 über 75 Spiele in der damaligen Landesliga-Mannschaft. Im Vorbereitungstraining auf die vergangene Saison (2015/2016) verletzte er sich ohne Fremdeinwirkung schwer. Abriss des Meniskus lautete damals die für ihn niederschmetternde Diagnose. Es war nicht die erste Verletzung dieser Art. Für Tobias Lanwert stand fest, nur bei einer 100 %igen Genesung werde er seine sportliche Laufbahn fortsetzen. Unter Torwarttrainer Marc Kamper arbeitete er lange und intensiv an seinem Comeback. Im nachfolgenden Interview beschreibt er u. a. die Situation kurz vor seinem plötzlichen Comeback:

FuPa: Was hast du in dem Moment gedacht als Philipp Brockmeyer die rote Karte sah und plötzlich dein Einsatz bevor stand?

Tobias Lanwert: Ich war natürlich im ersten Moment völlig überrascht und musste das erst einmal für mich selbst realisieren. Nachdem ich die Situation erfasst hatte, habe ich mich auf die kommende Einwechslung gefreut und versucht mich sofort auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Viel Zeit hatte ich nicht. Natürlich ging mir auch durch den Kopf, dass mir noch ein wenig die Spielpraxis fehlte. Aber manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn man nicht die Zeit hat sich viele Gedanken zu machen.

Wie häufig hast Du während der langen Verletzungszeit überlegt die Brocken hinzuwerfen und was hat Dich motiviert, doch weiter zu machen?

Als ich die Diagnose erhalten habe, war ich schon sehr enttäuscht. Wegen einer ähnlichen Verletzung am linken Bein wusste ich, was auf mich zukommt. Natürlich denkt man kurz darüber nach aufzuhören, aber ich bin auch sehr ehrgeizig und wollte den Weg zurück unbedingt schaffen. Wir haben eine tolle Mannschaft und ich wollte dort unbedingt wieder spielen. Das hat mich motiviert und angetrieben.

Wie ist dein aktueller Fitnesszustand. Hast Du bereits Dein Top-Level wieder erreicht?

Mein Fitnesszustand ist grundsätzlich sehr gut obwohl ich beruflich bedingt etwas kürzer treten musste. Mir fehlt natürlich noch ein wenig die Spielpraxis. Wenn ich die bekomme, dann traue ich mir durchaus noch mehr zu.

Dein Ziel lautet doch sicher Stammtorwart zu werden. Mit Philipp Brockmeyer ("Pippo") hast Du aber einen Konkurrenten der Extraklasse. Wie versteht ihr euch und was findest Du so richtig gut an Pippo?

Philipp ist natürlich ein sehr guter Torwart in der Liga. Es besteht ein gesunder und fairer Konkurrenzkampf. Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Zusammen mit unserem Torwarttrainer Marc Kamper haben wir viel Spaß im Training.

Du hast keine Glücksträhne. Am Sonntag wirst du nicht spielen können. Was ist passiert?

Ja, leider habe mir in Rieste eine kleinere Verletzung zugezogen. Nichts Schlimmes. Allerdings werde ich nicht spielen können. Das ist sehr schade für mich. Aber ich kann es leider nicht ändern. Heute war ich noch bei unserem Physiotherapeuten. Auch er hat mir zu einer Pause geraten.

Aufrufe: 02.12.2016, 10:00 Uhr
Michael Eggert / FuPa.net Autor