2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Zwei gegen einen: Doch der Aachener Tim Gerhards (vorne) setzt sich durch. Foto: Martin Ratajczak
Zwei gegen einen: Doch der Aachener Tim Gerhards (vorne) setzt sich durch. Foto: Martin Ratajczak
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Rote Karte ist der Knackpunkt

Die abstiegbedrohte Alemannia Aachen II erleidet in der Fußball-Mittelrheinliga mit dem 0:3 gegen Wesseling-Urfeld einen bitteren Rückschlag

Fast schien es, als wolle Petrus in den Spielverlauf eingreifen. Eben noch strahlender Sonnenschein, wurde es auf einmal dunkel, und Hagel prasselte zunehmend heftiger auf den Platz. Zum Schutz der Spieler musste der Schiedsrichter die Partie nach einer guten Stunde unterbrechen. 0:2 stand es da aus Sicht von Alemannia Aachen II, die das wichtige Spiel gegen Wesseling-Urfeld im Kampf um den Klassenerhalt nach 20-minütiger Zwangspause mit 0:3 (0:0) verlor.

Mit der ersten Hälfte war Marc Gillessen noch zufrieden gewesen, bis auf eine „Schrecksekunde“ in Minute 3, als ein von Pascal Langen per Kopf verlängerter Freistoß knapp am Pfosten vorbeistrich. Zwei dicke Chancen innerhalb weniger Sekunden ließ sein Team verstreichen: Zuerst schoss Maxime Heinen an die Latte, und auch den zweiten Ball setzte Sphend Hasani (20.) gegen das Aluminium.

Knackpunkt der Partie war die Rote Karte für Canel Cetin (31.): Aachens Rechts-Verteidiger war von seinem Gegenspieler gehalten worden, der ihm zudem mit dem Ellbogen einen Schlag verpasste. Das hatte der Schiedsrichter nicht gesehen, folglich auch nicht geahndet. Wohl aber das Revanchefoul. „Damit hat Cetin uns einen Bärendienst erwiesen, denn danach kippte das Spiel“, ärgerte sich Aachens Coach über die völlig überflüssige Undiszipliniertheit seines Schützlings. Zwar war Aachen in den ersten 45 Minuten auch mit zehn Mann noch die bessere Mannschaft, doch in Hälfte 2 wandelte sich das Bild.

Gleich nach Wiederanpfiff hatte Aachens U 21 Glück, dass der freistehende Delord Unzola nach einer Flanke von Michael Sohns ausrutschte. Auf der Gegenseite hatte der Gästekeeper Glück, dass Hasani nach einer Flanke von Viktor Meier keinen Druck auf den Ball bekam. Mit einem Konter hebelte Unzola Abwehr der Gastgeber aus, und David Strack (52.) traf aus 25 Metern vorbei an Aachens regungslosem Keeper Philip Sprint zum 1:0.

Ballverluste und Stockfehler häuften sich nun auf Aachener Seite, diesmal nutzte Unzola, den Aachens Abwehr nicht stoppen konnte, (55.) dies. Auch hier sah Sprint wie beim 3:0 von Strack (77.), der aus zwölf Metern ins linke Eck traf, nicht gut aus. Mit einem Sololauf am gegnerischen Keeper vorbei machte Hasani (82.) auf sich aufmerksam, doch sein Schuss wurde auf der Abwehr noch geklärt. „Wir haben nicht gewissenhaft genug gespielt, Pflichtbewusstsein bezieht sich auf die Positionstreue und auf die fußballerische Seite. Wir haben keinen einfachen Fußball gespielt, wenn man zu selbstbewusst ist, geht das schief“, ärgerte sich Gillessen.

Alem. Aachen II: Sprint - Cetin, Hühne, Funke, Mobashery - Korb (79. Feilhaber), Kühnel (75. Mrkalj) - Heinen (64. Kapinga), Maier, Gerhards - Hasani

Aufrufe: 025.4.2016, 22:02 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor