2024-04-16T09:15:35.043Z

Vereinsnachrichten
Gesicht des Neuanfangs: Chris Winkelmann (vorn rechts) ist bei Rot-Weiß Werneuchen vorerst Spielertrainer. Ein neuer Coach wird weiterhin gesucht, jetzt aber für die 2. Kreisklasse.  ©MOZ/Christian Heinig
Gesicht des Neuanfangs: Chris Winkelmann (vorn rechts) ist bei Rot-Weiß Werneuchen vorerst Spielertrainer. Ein neuer Coach wird weiterhin gesucht, jetzt aber für die 2. Kreisklasse. ©MOZ/Christian Heinig

Rot-Weiß Werneuchen meldet Team ab

Die Kreisoberliga Oberhavel/Barnim spielt nächste Saison nur mit 15 Mannschaften / Klubs kritisieren Verband

Knapp fünf Wochen vor Saisonbeginn hat Kreisoberligist Rot-Weiß Werneuchen überraschend sein Team abgemeldet. Der Grund: personelle Sorgen. Damit schrumpft die Liga von 16 auf 15 Teams, worüber nicht alle glücklich sind.

Bei Rot-Weiß Werneuchen wissen sie, dass dieser Schritt nicht gut ankommt. "Das ist in der Außendarstellung natürlich Schrott, aber wir hatten keine Wahl", sagt Vorstandsmitglied Brian Steppons. 12 Spieler hat man derzeit noch für die 1. Mannschaft. Zu wenig aus Sicht der Rot-Weißen. Deshalb haben die Werneuchener jetzt die Reißleine gezogen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Klub den Fußballkreis Oberhavel/Barnim mündlich über seine Rückzugs-Pläne informiert, nun erfolgte die schriftliche Abmeldung.

Direkt nach dem Saisonende sah es, was den Kader angeht, noch gut aus. Werneuchen hatte vom Gros der Spieler Zusagen. Doch dann ging es ruckzuck. Zuletzt verkündeten auch die Stammspieler Paul Frick und Philip Thimian ihren Abschied. Einer der Hauptgründe für die Spielerflut: die immer noch offene Trainerfrage. Es gab zwar bereits Kandidaten für die Nachfolge von Tobias Lilie, der sein Amt aus beruflichen Gründen zum Saisonende aufgeben musste. Doch scheinbar waren die finanziellen Forderungen zu hoch. "Einer hat 700 Euro monatlich gefordert, das können wir uns nicht leisten", sagt Simone Abteilungsleiterin Winkelmann.

Nun erfolgt in der 2. Kreisklasse Ost der Neustart. Die erste Mannschaft wird dort den Platz des 2. Teams einnehmen. "Wir wollen schnell wieder hoch", sagt Winkelmann. Vorerst wird Chris Winkelmann als Spielertrainer fungieren.

Für die Kreisoberliga hat Werneuchens Rückzug weitreichende Konsequenzen, denn: Statt 16 Teams treten jetzt nur 15 an. Alle Spiele der Werneuchener werden ersatzlos gestrichen. "Es gibt keine Alternative", sagt der Spielauschuss-Vorsitzende Steffen Misdziol. Damit ist auch klar: Kommt aus der Landesklasse kein Team runter, wird es keinen Absteiger geben. Für die Spannung ist das natürlich Gift.

Beim FSV Bernau II, der zum Saisonauftakt am 13. August eigentlich als Erster gegen Werneuchen hätte antreten sollen, hätten sie es gern gesehen, wenn der Fußballkreis den freien Platz von Werneuchen noch besetzt hätte. "Mit 15 zu spielen, ist nicht okay, 16 wäre besser", so FSV-Trainer Uwe Nowak. "Man hätte doch einen 3. Aufsteiger aus der Kreisliga holen können."

Ähnlich sieht es Dirk Opitz, Trainer von Einheit Zepernick: "Es kann nicht sein, dass das Aushängeschild nur mit 15 Teams spielt. Man hätte doch kurz vor Saisonbeginn eine Relegation zwischen den Tabellenzweiten der Kreisliga spielen können."

Spielausschuss-Chef Misdziol sagt dazu: "Es gibt Termine und Fristen. Und vier Wochen nach Saisonende können wir keine Relegation mehr spielen. Dafür gibt es formalrechtlich keine Variante. Man könnte es sofort anfechten. Und irgendeiner tut das sicher."

Beim Zweiten der Ost-Staffel, dem SV Glienicke/Nordbahn, hätte man eine Relegation begrüßt. "Schade, wir hätten den Platz gern aufgefüllt", so Abteilungsleiter Andreas Mathow.

Aufrufe: 07.7.2016, 08:00 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor