2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Simpson
F: Simpson

Rot-Weiß Geldern - ein Aufstieg in letzter Minute

In einer Aufstiegsrunde der Kreisliga-C-Vizemeister sicherte sich der kleine Klub vom "Brühl" das Ticket für die Kreisliga B

In vielen Fällen ist es eine Floskel, die aber auf Rot-Weiß Geldern punktgenau zutrifft: In letzter Minute sicherten sich die Rot-Weißen den Aufstieg in die Kreisliga B.

Später ging es nun wirklich nicht mehr. Weil die ersten drei der Kreisliga C, Gruppe 4, auf den Aufstieg verzichteten, wurde eine Entscheidungsrunde ausgetragen - und auch in diesem "Nachsitzen" fiel die Entscheidung für Geldern erst in der Nachspielzeit der letzten Begegnung. Dass es überhaupt zu dieser Aufstiegsrunde kam, damit hatte in Geldern niemand gerechnet. Uli Haal, Trainer der Rot-Weißen: "Wir hatten die Saison schon beendet. Viele Spieler waren bereits im Urlaub, und wir hatten uns bereits mit der Vize-Meisterschaft abgefunden." Dann kam es aber doch anders. In der Aufstiegsrunde setzte man sich beim BV DJK Kellen III mit 4:0 und daheim - vor fast 300 Zuschauern - gegen den SSV Louisendorf mit 1:0 durch. Dem SSV hätte ein 0:0 gereicht. Gelderns Markus Hoenselaar hatte aber in der 94. Spielminute den Fuß am rechten Fleck und schoss Rot-Weiß in die Kreisliga B.

Der Aufstieg war gar nicht mal eingeplant. Und das liegt nicht daran, dass er erst in der Entscheidungsrunde vollbracht wurde. "Unser Ziel war zum Saisonbeginn, unter die ersten drei der Tabelle zu kommen", erinnert sich Haal. In der Winterpause hatte der Gelderner Trainer auch schon an den Aufstieg geglaubt. Aufgrund eines Fehlstarts in die Rückrunde und wegen mehrerer verletzter Spieler verloren die Rot-Weißen im Frühjahr aber an Boden in der hart umkämpften Spitzengruppe der Kreisliga C, Gruppe 3. Haal: "Unser Schlussspurt hat uns dann doch noch die verdiente Vizemeisterschaft eingebracht."

Haal hofft, dass sich die Mannschaft dort länger als ein Jahr halten wird. 2010 stieg Rot-Weiß schon einmal auf, hielt sich aber nur eine Spielzeit in der B-Liga. Haals Nachfolger Stephan van den Berg wird, laut Haal, eine Handvoll Spieler ersetzen müssen. "Das Team wird Verstärkung brauchen, um sich in der höheren Klasse zu behaupten. Aber grundsätzlich hat das Team das Zeug dazu, die Klasse zu halten."

Haal wird der Truppe als Vereinswirt im "Mühlenturm" erhalten bleiben. Und natürlich als Zuschauer. Davon haben die Rot-Weißen reichlich. Haal schwärmt: "Auch wenn wir nur einen Ascheplatz haben und ein kleiner Verein sind, so ist der Zuschauer-Zuspruch sehr stark. Und das hat viel Freude gemacht." Wozu die Gelderner Fans fähig sind, haben sie auch im Fußball-Magazin "11 Freunde" gezeigt. Über 1000 Fotos wurden vom Fotografen des Magazins geschossen, eine Auswahl der besten Bilder wurde gedruckt und machte Rot-Weiß Geldern deutschlandweit bekannt.

"Es waren jetzt drei schöne Jahre als Trainer", blickt Haal zurück, nicht ohne dem Vorstand zu danken: "Er hat mir in entscheidenden Momenten den Rücken gestärkt."

Aufrufe: 020.6.2014, 10:00 Uhr
Rheinische Post / Marco BürenAutor