2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Am Ende obenauf: Mario Barusic, Mirkan Kara und Maurice Götz (von links) besiegten am Sonntag mit Rot-Weiß Darmstadt überraschend Eintracht Stadtallendorf (am Boden Kevin Vidakovics).
Am Ende obenauf: Mario Barusic, Mirkan Kara und Maurice Götz (von links) besiegten am Sonntag mit Rot-Weiß Darmstadt überraschend Eintracht Stadtallendorf (am Boden Kevin Vidakovics).

Rot-Weiß feiert Siegtor in der Nachspielzeit

Darmstadt überrascht mit 2:1-Erfolg gegen Spitzenteam Stadtallendorf / Griesheim mit letztem Aufgebot remis

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In der Hessenliga überraschten am Wochenende sowohl der SC Viktoria Griesheim als auch der SKV Rot-Weiß Darmstadt gegen Spitzenteams der Liga. Das personell arg geschwächte Griesheim spielte 0:0 gegen Rot-Weiß Frankfurt. Darmstadt schlug den bisherigen Tabellenzweiten Eintracht Stadtallendorf gar mit 2:1 und drehte dabei einen Rückstand.

Viktoria Griesheim Rot-Weiß Frankfurt 0:0. „Vor dem Spiel hätten wir den Punkt sofort unterschrieben, nach dem Spiel war er für uns fast etwas enttäuschend“, sagte Uwe Krichbaum vom Griesheimer Spielausschuss zur Nullnummer im Hegelsberg-Stadion. Wobei „Nullnummer“ zu negativ klingt für das, was die Zuschauer über 90 Minuten hinweg geboten kamen: ein durchaus attraktives Spiel mit einigen Chancen auf beiden Seiten.

Besonders Pascal Stork hätte für die Viktoria zum Matchwinner werden können. In Hälfte eins wurde er zweimal in aussichtsreicher Position freigespielt, zögerte aber zu lange mit dem Abschluss. In der Schlussminute vergab er eine dicke Möglichkeit zum „Lucky Punch“. Kurz zuvor hatte Frankfurt durch Patrick Barnes seine Siegchance vergeben. Für Gefahr sorgte bei den Gästen in Varol Akgöz auch ein Spieler, der einst beim SV Darmstadt 98 unter Vertrag stand, sich dort aber nie richtig durchsetzen konnte.

Dass die Griesheimer über die gesamte Spielzeit mit den ambitionierten Frankfurter mithielten und unter dem Strich (auch wegen einer von der Linie geklärten Kopfball-Chance von Danilo Milosevic) sogar die etwas gefährlichere Mannschaft waren, war auch angesichts der personellen Vorzeichen nicht zu erwarten gewesen. In Cemre Aksoy spielte ein A-Junior von Anfang an. Nur drei Feldspieler nahmen auf der Ersatzbank Platz. „Wir haben derzeit 13 Verletzte“, rechnete Krichbaum vor. Beim Aufwärmen zog sich am Samstag auch noch Sören Marbe einen Hexenschuss zu und konnte nicht mitwirken. Die verbliebenen Griesheimer reparierten die zuletzt eher enttäuschenden Auftritte indes mit viel Leidenschaft.

Rot-Weiß Darmstadt Eintracht Stadtallendorf 2:1 (0:0). In den ersten 20 Minuten deutete Stadtallendorf an, weshalb es bis zum gestrigen Sonntag jenes Team war, dass Spitzenreiter SC Hessen Dreieich noch am ehesten auf den Fersen zu bleiben vermochte. Die Rot-Weißen konnten sich gegen erst einmal dominierende Gäste teils nur mit weiten Bällen aus der eigenen Hälfte befreien. Eingreifen musste Darmstadts Schlussmann Marc Radermacher jedoch kaum.

Mit der ersten Großchance von Christopher Nguyen (21.) sendeten die Hausherren ein Zeichen und wurden fortan immer sicherer. Lange gab es auf beiden Seiten keine klaren Chancen, wobei die Gastgeber durch Konter immer wieder Nadelstiche setzten. Insbesondere die schnellen Nguyen und Mirkan Kara fielen dabei – neben einigen klugen Aktionen von Ali Koyuncu – auf.

Per Außenristschuss, den Radermacher wohl zu spät sah, ging die Eintracht Mitte der zweiten Hälfte schmeichelhaft in Front. Kara antwortete jedoch prompt. „Dann war das Spiel eigentlich rum“, meinte Bodo Mattern von Spielausschuss der Rot-Weißen. Doch Felix Kalbfleisch gewann noch einmal energisch ein Kopfball-Duell, Nick Volk leitete weiter auf den nur aus taktischen Gründen eingewechselten Pasqual Verkamp und das Talent vollendete in der Nachspielzeit zum umjubelten 2:1.

Aufrufe: 024.10.2016, 01:06 Uhr
Jens Dörr (Darmstädter Echo)Autor