2024-04-25T10:27:22.981Z

Relegation
Zwar hat der TSV Meitingen das letzte Relegationsspiel mit 2:1 gewonnen, doch das störte die Spieler des FC Stätzling nicht. Aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore hat der Vizemeister der Bezirksliga Süd den Aufstieg in die Landesliga geschafft.  Foto: Marcus Merk
Zwar hat der TSV Meitingen das letzte Relegationsspiel mit 2:1 gewonnen, doch das störte die Spieler des FC Stätzling nicht. Aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore hat der Vizemeister der Bezirksliga Süd den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Foto: Marcus Merk

Rolles Auswärtstor lässt Stätzling jubeln

Der FC Stätzling freut sich trotz einer 1:2-Niederlage beim TSV Meitingen über den größten Erfolg der Vereinsgeschichte +++ Über 2000 Zuschauer sorgen für eine Rekordkulisse in den Lechauen +++ Nach dem Schlusspfiff kochen die Emotionen hoch

Am Sonntag um 18.06 Uhr stand der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des FC Stätzling fest. Vor der Rekordkulisse von über 2000 Zuschauer verlor der Vizemeister der Bezirksliga Süd zwar beim TSV Meitingen mit 1:2, hat jedoch aufgrund der Auswärtstorregelung des Europapokalmodus den Aufstieg in die Landesliga geschafft. Nachdem der FCS das Hinspiel am vergangenen Mittwoch mit 1:0 gewonnen hatte, zählte das Stätzlinger Auswärtstor, das Markus Rolle in der 50. Minute erzielte, doppelt. So konnte nach dem Schlusspfiff gejubelt werden.

TSV Meitingen – FC Stätzling 2:1
Der TSV Meitingen kämpfte bis zum letzten Atemzug. Selbst nach dem Spiel lieferte Denis Buja noch Stätzlinger Zuschauern, darunter einem Schreihals, der 90 Minuten lang Michael Wende per Megafon beleidigt und provoziert hatte, ein wüstes Handgemenge. Auch die Pressefotografen wurden von Meitinger Spielern nach dem Schlusspfiff in höchst aggressiver Art und Weise angegangen. Der Stachel der Enttäuschung saß ziemlich tief.
Wunder sind bekanntlich auch im Fußball selten. Und vielleicht hatten die Lechtaler ihr Konto in dieser Saison mit dem Last-Minute-Sieg gegen Aystetten schon überzogen? Dabei begann es nahezu perfekt für die Heimelf, als mit 20 Minuten Verspätung endlich angepfiffen werden konnte. Nicht nur wegen eines Gewitters mit Blitz und Donner, sondern auch wegen der Zuschauermassen, die in Lechauen strömten. Nachdem im weiten Umkreis kein anderes Fußballspiel stattfand, wurden 1876 Zahlende registriert. Insgesamt dürften es weit über 2000 gewesen sein. Unter ihnen auch BFV-Präsident und DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch sowie Ex-Bundesligatrainer Armin Veh (zuletzt Eintracht Frankfurt).
Sie sahen schon nach zehn Minuten, wie Michael Wende einen weiten Pass von Marvin Osman zum 1:0 verwertete. Zwei Minuten zuvor hatte Wende schon nach Doppelpass mit Florian Prießnitz ins Netz getroffen, der Unparteiische jedoch Abseits gepfiffen. Erst nach 20 Minuten konnte sich der von der Kulisse ziemlich beeindruckte FC Stätzling aus dieser Umklammerung lösen. Wie ein Blitz aus mittlerweile wieder heiterem Himmel senkte sich in der 26. Minute ein Freistoß von Maximilian Heiß und knallte an die Querlatte. Markus Rolle köpfte den Abpraller neben das leere Tor. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Doch stattdessen schlug der TSV Meitingen zwei Minuten später ein zweites Mal zu. Ein eigentlich harmloser Ball flutschte durch den Strafraum, erreichte Martin Winkler, der für Christoph Bronnhuber von Anfang an spielte, und der beförderte ihn schnurstracks ins Tor. Statt 1:1 stand es 2:0 – zu diesem Zeitpunkt hatte Meitingen das Hinspielergebnis gedreht und war auf dem besten Wege, die Landesliga zu halten. Doch nun gab der FC Stätzling so richtig Gas. Einige Mal schwirrte die Kugel gefährlich durch den Meitinger Strafraum, doch Torhüter Tobias Hellmann und seine Vorderleute behielten die Übersicht. Marvin Gaag zielte aus 16 Metern vorbei (39.), Marco Lechner warf sich in letzter Sekunde in einen Schuss von Daniel Löffler (41.). Kurz darauf rauschten beide mit den Köpfen zusammen und Löffler musste zur Pause in der Kabine bleiben. Die 2:0-Führung der Meitinger war mittlerweile glücklich.
Auch nach dem Wechsel sah die prächtige Kulisse weiter ein rassiges Spiel. Und den Treffer zum 2:1, der den FC Stätzling in die Landesliga hievte. Markus Rolle war nach einem Eckball wieder nach einer Standardsituation per Kopf erfolgreich (49.). Zwei Minuten später hätte Christoph Bronnhuber mit seinem ersten Ballkontakt fast für das 3:1 gesorgt. Nur um Zentimeter ging der Ball vorbei. Einen Freistoß von Michael Wende entschärfte FCS-Keeper Julian Baumann mit einer Glanzparade (54.).
Je länger die Partie dauerte, desto dominierender wurde der FC Stätzling, desto zerfahrener wirkten die Aktionen der Meitinger. Denis Buja schoss ein Werbetransparent hinter dem Tor ab, Michael Wende, der dabei Torhüter Baumann am Kopf traf (79.), und Florian Prießnitz (80.) scheiterten am starken Stätzlinger Schlussmann. Als letzter Meitinger versucht sich sogar noch Torhüter Tobias Hellmann. Sein Schuss ging über das Tor.
Der Traum des FC Stätzling war wahr geworden. Die Schützlinge von Trainer Bobby Riedl hatte im Endeffekt mehr Reserven und brachte das Ergebnis mit einer vor allem im zweiten Durchgang hervorragenden Leistung über die Distanz.
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau) – Zuschauer: 2100
Tore: 1:0 Michael Wende (10.), 2:0 Martin Winkler (29.), 2:1 Markus Rolle (50.)


Aufrufe: 05.6.2016, 21:29 Uhr
Friedberger Allgemeine / Oliver ReiserAutor