2024-05-10T08:19:16.237Z

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Rolf Schafstall war in der Bundesliga gefürchtet. Foto: Archiv
Rolf Schafstall war in der Bundesliga gefürchtet. Foto: Archiv

Rolf Schafstall 80 Jahre alt

SSV Reutlingen: In sechs Jahren 260 Einsätze für die Kreuzeichekicker

Kürzlich wurde der ehemalige Spieler und Trainer des SSV Reutlingen, Rolf Schafstall, 80 Jahre alt. Er ist in Deutschland einem breiten Publikum bekannt, trainierte er doch mehrere Vereine in der Bundesliga.

Er begann bei Hamborn 07 und wechselte 1963 zum SSV Reutlingen. Bis 1969 spielte er für die Achalmstädter in der Regionalliga Süd, der damals zweithöchsten Liga. Gegner war unter anderem zwei Jahre lang der FC Bayern München mit den späteren Weltstars Beckenbauer, Müller oder Maier.

In den sechs Reutlinger Jahren stand Schafstall 260 mal für den SSV auf dem Platz. Seine Frau Hildegard war am Wechsel beteiligt, denn sie wollte raus aus dem Ruhrgebiet der besseren Luft wegen.

Den größen Erfolg feierte Schafstall 1965 mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Der SSV landete einen Punkt hinter Gladbach auf dem zweiten Platz. Gegen Gladbach ging der SSV durch Schmid nach 45 Sekunden in Führung (vor 20 000 Zuschauern an der Kreuzeiche), doch Günther Netzer glich aus. Wäre das eine Tor nicht gefallen, wäre der SSV aufgestiegen. Schafstall spielte so stark, dass ihn Meistertrainer Hennes Weisweiler nach Gladbach holen wollte, Schfastall blieb dem SSV aber treu. Ihm gefiel es in Reutlingen, er war auch von Landrat Hans Kern begeistert, der für die Spieler sorgte als wäre es seine Söhne. 1969 ging er als Trainer zum TuS Ergenzingen, machte seine Trainerscheine und war von 1971 bis 1973 beim VfL Pfullingen als Coach tätig, ehe er 1973 noch mal beim SSV als Spieler aushalf. 1974 wurde er Trainer beim SSV in der Schwarzwald-Bodensee-Liga. Die Reutlinger wurden im selben Jahr Deutscher Amateurmeister. Dann begann die große Karriere von Schafstall: Zuerst klopfte der MSV Duisburg an, es folgten der Karlsruher SC wieder der MSV Duisburg, dann Rot-Weiss Essen, VfL Bochum, FC Schalke, Bayer Uerdingen, VfL Osnabrück, VfL Bochum, Fortuna Düsseldorf, Stahl Brandenburg, Stuttgarter Kickers 92/93, Hannover 96, Dynamo Dresden und 2001 trainierte er nochmals den VfL Bochum.

1978/79 erreichte er mit dem MSV Duisburg das Halbfinale im UEFA-Cup. Er schaffte mit Bochum fünfmal in Folge den Klassenerhalt in der Bundesliga. Schafstall, der gelernte Grubenelektriker, war als „harter Hund” bekannt und galt als das Gesicht des VfL Bochum.

Aufrufe: 01.3.2017, 08:38 Uhr
SWP / Wolfgang GattikerAutor