2024-03-28T15:56:44.387Z

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F: Monika Gajdzik
F: Monika Gajdzik

Rocco Steinert verlangt mehr Disziplin

B-Ligist geht mit einem kleinen Kader in die Saison +++ Deshalb ist der Aufstieg für das Team diesmal kein Thema

Rocco Steinert, Trainer des B-Ligisten Viktoria Wesel, stand am Sonntagvormittag etwas bedröppelt im Nieselregen vor dem Vereinsheim. Er hatte zum ersten Training der Saisonvorbereitung geladen. Allerdings kamen gerade mal elf seiner Spieler ins Lippestadion. "Einige sind beruflich verhindert. Trotzdem ist die geringe Trainingsbeteiligung etwas enttäuschend", sagte der sichtlich nachdenkliche Coach.

Auch wenn dieses Bild noch wenig Aussagekraft besitzt, war es vielleicht dennoch eine erste Vorschau auf die kommende Saison. Denn in der könnte es personell eng werden für die Viktoria. Der Aufstieg soll daher kein Thema sein. "Wir haben einen schmalen Kader. Jeder muss mitziehen. Und wir müssen darauf hoffen, vom Verletzungspech verschont zu bleiben", so Steinert. Der 38 Jahre alte Übungsleiter will, sobald er seine Fußverletzung überwunden hat, auch selbst wieder als Spieler auflaufen.

Sieben Akteure haben den Tabellenvierten der abgelaufenen Saison verlassen. Darunter unter anderem Torwart Sascha Mielke, der zum PSV Wesel II gewechselt ist, und Stürmer Dennis Gieselmann (SGP Oberlohberg), der in der vergangenen Spielzeit zwölf Tore erzielte und damit neben Dimitrios Stathoulidis (ebenfalls zwölf Treffer) erfolgreichster Spieler der Viktoria war. "Das sind zwei schwere Verluste, die nicht einfach zu kompensieren sind. Auf der Torwartposition sind wir derzeit nur noch einfach besetzt und suchen dringend einen zweiten Keeper", so Steinert. Thomas Lohn, der vom SV Brünen zurückkehrt, wird die Nummer eins des Teams sein. Neben Sascha Mielke wechselten auch Pascal Kluitmann, Jörn Thissen und Boris Mihaljevic zum PSV Wesel II. "Der PSV hat vier Senioren-Mannschaften. Dennoch hat er es anscheinend nötig, sich bei kleinen Vereinen aus der Stadt, wie wir es sind, personell zu bedienen. Das ist ein Ärgernis", sagte Walter Großmann, Vorsitzender der Viktoria. Ebenfalls zu einem Lokalrivalen wechselt Dogan Bulut, der sich dem SV Bislich angeschlossen hat. Hussein Baydoun hat seine Karriere beendet.

Ersatz für die Abgänge sind Benjamin Dramburg, der zuletzt für den Ligarivalen GW Flüren aufgelaufen ist, und Dzenan Guso, der in Bocholt wohnt und zuvor im niederländischen Winterwijk gekickt hat. Yannick Neuenhaus kommt aus der A-Jugend des TV Voerde. Tobias Nowaczek wurde reaktiviert. Unterstützung bei seiner Arbeit erhält der 38-jährige Rocco Steinert nun von Sascha Groth, der den Posten als Co- und Torwart-Trainer übernimmt und vorerst auch zweiter Schlussmann hinter Thomas Lohn sein wird.

"Sascha Groth hat hier ja schon mal die erste Mannschaft trainiert und bringt viel Erfahrung mit. Darüber bin ich sehr froh", sagte Steinert, der sich mit der Zielsetzung für die kommende Saison zurückhaltend gibt. Vor einem Jahr war der Aufstieg noch als Saisonziel ausgerufen worden. "Der Druck war dadurch wohl zu groß. Am Ende war nicht mehr drin als der vierte Platz", so der Coach.

Er weiß, was in der kommenden Spielzeit besser werden muss: "Disziplinlosigkeiten haben uns zu viele Punkte gekostet. Der Zusammenhalt muss größer sein. Es darf keine Reibereien mehr innerhalb der Mannschaft geben." Dann sei es auch möglich, in der Gruppe oben mitzuspielen. Einen Gegner schätzt Rocco Steinert besonders stark ein: "Fortuna Millingen ist mein Favorit auf den Aufstieg."

Aufrufe: 014.7.2015, 17:03 Uhr
RP / Felix PausAutor