2024-04-24T13:20:38.835Z

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Höxteraner Jubeltraube nach dem Abpfiff.
Höxteraner Jubeltraube nach dem Abpfiff.

Robin Gerdemann lässt den SV Höxter jubeln

Die Höxteraner A-Junioren gewinnen ein dramatisches Spiel im Westfalenpokal gegen die favorisierten Sportfreunde Siegen mit 3:2 nach Verlängerung

Viele gelbe und rote Karten, Zeitstrafen, Elfmeter, schöne Tore, Emotionen, Fehlentscheidungen der Schiedsrichter und vieles mehr, bot das Westfalenpokalspiel zwischen den A-Junioren des SV Höxter und den SF Siegen. Am Ende gewann nicht unverdient der SV Höxter gegen die favorisierten Sportfreunde. Höxters Trainer Jörg Drüke war mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden: „Wir haben taktisch sehr stark gespielt und dem Gegner kaum Platz gelassen und konnten immer wieder mal Nadelstiche setzen. Dieser Sieg wird der Mannschaft noch mal einen Schub geben können, damit wir den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen.“
Der SV Höxter bekam in der zweiten Runde des Westfalenpokals einen richtig dicken Brocken zugelost. Als Tabellenzweiter der Landesliga war die Favoritenrolle klar auf Seiten der Gäste. Höxters Trainer Jörg Drüke stellte seine Elf auf eine vorsichtige und defensive Ausrichtung ein: „Wir wollen erst mal hinten nichts zulassen.“ Dem entsprechend agierte der SV Höxter in einer 4-1-4-1-Ausrichtung. In den ersten 45 Minuten passte alles für den SV.
Siegen hatte nur eine richtige Möglichkeit, die Höxters Torwart Thore Tölke sicher parierte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Höxter noch einen Freistoß an der Mittellinie, den Jannis Ortmann weit nach vorne schlug. Lang und immer länger wurde der Ball, der über den schlecht postierten Gästetorwart in den Winkel flog. Mit einem glücklichen, aber nicht unverdienten 1:0 für Höxter wurden die Seiten gewechselt. Die Siegener zog sofort nach Wiederbeginn ein Powerplay auf. Sie hatten deutlich mehr Spielanteile und ließen den Ball laufen.
Gefahr für das Höxteraner Tor entwickelten sie aber kaum. Ganze dreimal musste sich Höxters Torwart nur strecken, ansonsten klärten seine Vorderleute die Bälle. In der 70. Minute vernachlässigte der SV bei einer Gästeecke den langen Pfosten und wurde sofort mit dem 1:1 bestraft. Louis Zmitko köpfte fast unbedrängt ein. Siegen erhöhte das Tempo und schnürte Höxter weiter ein. Führungsmöglichkeiten für die Gäste sprangen aber nicht dabei raus. Entlastung von Höxter fand kaum noch statt. Nach 90 intensiven Minuten ging es in die hitzig werdende Verlängerung. Kaum nach Wiederanpfiff bekam Höxter einen Freistoß im Mittelfeld. Kevin Robrecht wurde schön freigespielt und traf zum 2:1. Immer mehr Entscheidungen des Schiedsrichtergespannes wurden mittlerweile kontrovers auf und neben dem Platz diskutiert. So war auch die rote Karte gegen Höxters Johannes Hielscher in der 100. Minute nicht gerechtfertigt.
Der von Johannes Hielscher verursachte Freistoß wurde von Siegens Jan Germann unhaltbar zum 2:2 ins Tor befördert. Siegen spielte kurz danach auch nur noch zu zehnt. Eine Zeitstrafe reduzierte die Gäste für fünf Minuten. In der 105. Minute wurde Höxters Marc Niedersetz im Gästestrafraum gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Robin Gerdemann zum 3:2. Knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff wurde Robin Gerdemann aus abseitsverdächtiger Position steil geschickt und wurde vom Gästetorwart abgeräumt. Die scheinbare Notbremse hatte die rote Karte zur Folge. Auch eine sehr harte Entscheidung, da noch ein Siegener Spieler zwischen Tor und Ball war. Die Gäste bekamen wenige Minuten später noch eine Zeitstrafe wegen Foulspiel an Robin Gerdemann.
Fast hätte Mateo Carmisciano noch das 4:2 für Höxter erzielt, aber Siegens Ersatztorwart holte den Ball aus dem Winkel. Die immer noch in Unterzahl spielenden Gäste schmissen noch mal alles nach vorne, aber sie mussten sich nach 120 turbulenten Pokalminuten geschlagen geben. Siegens Trainer Dirk Spornhauer war mächtig sauer nach dem Abpfiff: „Die Schiedsrichteransetzung und die Leistung von denen war skandalös. Wir sind aber selber schuld am Ausscheiden. Wir haben schlecht gespielt und waren nicht zielstrebig wie Höxter. Gratulation an den SV Höxter.“
SV Höxter: Tölke, L. Rikus, F. Rikus, Ortmann, Dobrott, Hielscher, Niedersetz, Gerdemann, Bicker, Kluger, Robrecht, Disselhoff, Martin
Tore: 1:0 Ortmann (45.), 1:1 Zmitko (70.), 2:1 Robrecht (92.), 2:2 Germann (100.), 3:2 Gerdemann (105., FE)
Schiedsrichter: Paul Meier mit Linienrichter Lukas Meier und Nico Stiewe.
Zuschauer: 90.
Aufrufe: 026.2.2017, 19:46 Uhr
Christian ReisigeAutor