2024-05-02T16:12:49.858Z

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Robin Böhm (schwarzer Dress). F: Jochen Classen
Robin Böhm (schwarzer Dress). F: Jochen Classen

Robin Böhm wird Wittlaer fehlen

Der 24-jährige Innenverteidiger des Oberligisten hat sich das Kreuzband gerissen. Nun fällt er voraussichtlich ein halbes Jahr lang aus.

Eigentlich ist alles ganz romantisch. Die Sonne verschwindet gemütlich hinter einer ganzen Reihe von Häusern und strahlt leicht rötlich auf die Sportanlage des VfR Krefeld-Fischeln. Für alle Fußballliebhaber ein wahrer Traum. Ob Robin Böhm dieses Naturschauspiel wahrnimmt, ist nicht überliefert und doch unwahrscheinlich.
Zu sehr fokussiert ist der Innenverteidiger von Oberligist TV Kalkum-Wittlaer auf das Geschehen innerhalb des Rasenvierecks. Seine Düsseldorfer sichern sich durch einen 4:2-Sieg in Krefeld drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, für Böhm selbst endet der Tag aber wesentlich unschöner.

Fünf Minuten sind noch auf der Uhr, der Rückstand der Hausherren beträgt zwei Tore. Allein diese Tatsache lässt das unerbittliche Anrennen der Krefelder mehr purer Verzweiflung denn wirklich zielführender Strategie gleichen. Die Wittlaerer Defensive steht stabil, und die Fischelner Angriffsbemühungen wirken im Endspurt der Partie ideenlos. Dann passierte es. Böhm wird von Alexander Lipinski attackiert, bleibt unglücklich im Rasen hängen und fällt zu Boden. Schon der Anblick lässt Böses vermuten.

Die niederschmetternde Diagnose folgt am Montag. Kreuzbandriss. Für den 24-Jährigen Innenverteidiger ist die Saison gelaufen. „Innerhalb der Mannschaft hat sich die Nachricht schnell verbreitet“, berichtet Wittlaer-Coach Giuseppe Montalto. „Es war kein schöner Moment.“ Das liegt in der Natur der Dinge. Und doch stärkt der Übungsleiter seinem Schützling sofort den Rücken. „Ich habe mit Robin gesprochen. Wir hoffen alle, dass die Operation am Dienstag gut verläuft und auch die Reha-Maßnahmen schnell wirken“, erklärt Montalto. „Ziel ist, dass er am letzten Spieltag wieder dabei sein kann.“

In welcher sportlichen Situation die Wittlaerer dann stecken werden, muss sich erst zeigen. Aktuell kämpfen die Düsseldorfer mit allen Kräften gegen den Abstieg. Und gerade das erschwert die Tragweite des Ausfalls erheblich. Denn im bisherigen Saisonverlauf verpasste Böhm bis zur verletzungsbedingten Auswechslung in Fischeln keine einzige Minute und bildete gemeinsam mit Markus Zimmermann ein ausgesprochen verlässliches Abwehr-Duo. „Natürlich trifft uns das alles sehr hart“, sagt Montalto mit ernster Miene. „Aber ich hoffe, dass wir als Team jetzt noch enger zusammenrücken.“

Derzeit klebt das Verletzungspech dem Oberliga-Aufsteiger hartnäckig an den Füßen. Neben Böhm fallen auch Christopher Krämer, Sam Sillah und Christian Schuh zumindest bis zur Winterpause aus. Einen neunen Defensiv-Plan hat Montalto indes schon schnell geschmiedet. Patrick Schmitz wird Böhm vorerst im Abwehrzentrum ersetzen. Wer dessen Position auf der rechten Außenbahn einnehmen wird, lässt der Coach hingegen noch offen. „Vielleicht zaubern wir da eine Überraschung aus dem Hut“, erklärt er. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Wittlaerer der Konkurrenz Verwunderung in die Augen zaubern. Denn schon den 4:2-Sieg der Düsseldorfer in Fischeln hatte in dieser Form niemand wirklich erwartet.

Aufrufe: 011.11.2015, 17:15 Uhr
Tobias DinkelborgAutor