2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Roß redet noch immer nicht vom Aufstieg

Beim Blick auf die Tabelle der Bezirksliga-Gruppe 5 gingen Michael Roß und seine Kicker von Viktoria Buchholz mit einem breiten Grinsen in die Winterpause.

Überwintern als Herbstmeister mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz zwei macht warm ums Herz. "Natürlich genießen wir den Platz an der Sonne", sagt Roß. Vom Aufstieg reden möchte der Trainer aber trotz einer für ihn "überraschend überragenden Hinserie" noch nicht. "Wir wollen weiter unser Spiel durchziehen. Wenn es keinen gibt, der das besser hinbekommt, stehen wir am Ende automatisch oben."
Dennoch: Das junge Team hat es seinem Trainer enorm schwer gemacht, ein Haar in der Suppe zu finden. 50 geschossene Tore sind mit Abstand der Bestwert der Gruppe, mit 18 Gegentreffern stellt die Viktoria die zweitbeste Defensive. In 13 von 17 Spielen gingen die Grün-Schwarzen als Sieger vom Platz - eine Halbzeitstatistik, mit der auch Roß nach dem Umbruch im Sommer nicht gerechnet hatte: "Wir haben nach der letzten Saison eine geballte Ladung an Erfahrung verloren und einen Neuanfang mit vielen jungen Spielern gestartet. Dass es direkt so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben, ist schon unglaublich. Aber die Spieler haben es hervorragend angenommen." Insbesondere der Abgang des langjährigen Stammkeepers Maik Hoppe hatte dem Coach Bauchschmerzen bereitet. "Aber Timo Mohr und Dustin Leupold haben das fantastisch aufgefangen. Wir können beide blind aufstellen. Und auch andere Jungs wie Nils Scharwächter sind richtig aufgeblüht. Max Clever hat die Rolle unseres Ex-Kapitäns Daniel Müller in der Innenverteidigung übernommen, Marcel Bockting und Julian Mattern haben Maurice Rybacki im Sturm gut ersetzt, und Norman Renner ist in der Abwehr in die Fußstapfen von Marc Mallwitz getreten", vermisst Roß die Leistungsträger aus dem Vorjahr sportlich nicht mehr. Vor allem aber die Art und Weise, wie das ganze Team auftritt, gefällt dem Coach: "Die gute Stimmung ist spürbar und überträgt sich auch auf den Platz. Unsere Stärke baut sich über die mannschaftliche Geschlossenheit auf, was man allein an den 50 Toren sieht. Die verteilen sich auf ganz viele Schultern, so dass wir sehr schwer auszurechnen sind. Und das ist wohl auch das, was uns und unseren Erfolg zurzeit ausmacht."

Das kann in den Augen des Trainers natürlich gern so weitergehen. Der Coach weiß aber auch um den Fluch der guten Tat. Mit Felix van Berk ist ein Leistungsträger in der Innenverteidigung bereits zum FSV Duisburg gewechselt. Seinen Ausfall soll Stephan Soltysik auffangen, der von TuSpo Huckingen kommt. "Und noch einige Spieler mehr haben Angebote, im Winter zu wechseln", weiß Roß. "Es sind aber gute Charaktere. Ich hoffe, dass sie der Verlockung widerstehen und wir zumindest bis zum Sommer auf sie zählen können. Dann müssen wir weitersehen."

Im Falle eines Aufstiegs hätte Buchholz freilich bessere Argumente - andernfalls könnte der nächste Umbruch drohen. Zumal für Roß viele Faktoren wie der Ablauf der Wintervorbereitung, Verletzungspech, Verstärkung anderer Vereine, Glück und der Start nach der Winterpause eine wichtige Rolle für den Erfolg spielen, hält sich der Coach mit Mutmaßungen und neuen Zielen aber bedeckt. "Nach fünf, sechs Spieltagen ist vielleicht ein klares Ziel möglich. Wir wollen uns nicht unter Druck setzen. Wenn wir aber am Ende immer noch da oben stehen, dann müssen wir auch über die Ziellinie gehen."

Aufrufe: 06.1.2016, 15:00 Uhr
RP / Sven KowalskiAutor