2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines

Rivalität auf engstem Raum

Itzehoer Clubs nehmen sich gegenseitig die Spieler weg / Zusammenschluss als Lösung

Die Saison neigt sich dem Ende entgegen und einige Akteure scheinen mittlerweile Fußball-müde zu sein. Immer mehr Partien müssen wegen Personalproblemen abgesagt werden. Der Höhepunkt waren am vergangenen Wochenende die Abmeldung der Teams von Sportfreunde Itzehoe (B-Klasse) und des SV Wellenkamp II (C-Klasse) eben aus diesem Grunde. Die drastischen Geldstrafen und Punktabzüge, die der SHFV im Falle eines Nichtantritts in seine Spielordnung eingebaut hat, scheinen das Problem nicht zu lösen.

Vereine, deren Spieler unzuverlässig sind, können nur ohnmächtig zuschauen, wenn ihre Mannschaften personell ausbluten. Sie zahlen die Zeche, während sich die eigentlich Verantwortlichen möglicherweise schon zu einem neuen Club aus dem Staub gemacht haben. Dass beide Abmeldungen aus Itzehoe kommen, scheint aber auch auf ein ganz spezielles Problem hinzudeuten. In der Kreisstadt und um sie herum gibt es zu viele Fußball-Vereine, die sich letztendlich gegenseitig die immer weniger werdenden Spieler wegnehmen.

Mehr als zehn Klubs im Umkreis von weniger als 20 Kilometern buhlen um die Kicker in dieser Region. Das Ergebnis ist neben Personalmangel aber auch Qualitätsverlust, denn mehr als Kreisliga hat die Stör-Metropole schließlich inzwischen nicht mehr zu bieten. Die Kräfte zu bündeln, wäre aufgrund der demographischen Entwicklung wahrscheinlich die beste Lösung. Dies hat jedoch Rivalität und Kirchturmdenken bisher verhindert. Dass es auch anders geht, hat das Benefizspiel zu Gunsten der Explosionsopfer der Schützenstraße im vergangenen Jahr gezeigt, als Spieler aus fünf Itzehoer Clubs gegen den FC St. Pauli angetreten waren.
Aufrufe: 011.5.2015, 18:10 Uhr
SHZ / Reiner stöterAutor