2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Testspiel: Im Sommer 2014 bezwang Colin Heins (rechts) mit dem VfB das VfL-Team um Simon Brüning 5:1. Dittrich
Testspiel: Im Sommer 2014 bezwang Colin Heins (rechts) mit dem VfB das VfL-Team um Simon Brüning 5:1. Dittrich

Rivalen feilen an Kooperation

Noch vor einigen Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass bei einem Neujahrsempfang der Fußballabteilung des VfL der Präsident des VfB zu Gast ...
ist und mehr als freundlich begrüßt wird. In diesem Jahr war es der Fall: Wilfried Barysch war eingeladen und wurde bei der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der GSG herzlich empfangen. Es war nur ein Zeichen für die Annäherung zwischen den Stadtrivalen, die sich vor Jahren noch intensiv bekämpft hatten. Im Bestreben, Oldenburg wieder zu einer festen Größe auf der deutschen Fußball-Landkarte zu machen, wollen sie nun ihre Zusammenarbeit verstärken.

"In der Wirtschaft sind Fusionen ganz normal", sagt GSG-Geschäftsführer Stefan Könner, der in seiner Zeit als VfB-Präsident vor zwei Jahren mit Rainer Bartels aus der Führungsspitze des VfL die Zusammenarbeit der beiden Vereine auf Jugendebene im Rahmen des neugegründeten Jugendfördervereins Nordwest initiiert und angeschoben hatte. VfL und JFV veranstalteten nun gemeinsam den Neujahrsempfang.

Könner plädiert nun dafür, die Kooperation der beiden höchstspielenden Vereine "auf weiteren Feldern durchzuführen". Man müsse über alles nachdenken und diskutieren, wenn man "Oldenburg als Fußballstadt" voranbringen wolle.

Die Feindschaft wurde insbesondere durch die Zusammenarbeit beim JFV beigelegt. "Die Zeit, dass sich die beiden Vereine abseits des Platzes gegenseitig das Leben schwergemacht haben, ist vorbei", meint Barysch, betont aber wie die JFV-Vorstände Könner und Bartels, dass eine Ausweitung der Kooperation keinesfalls bedeute, "dass sich die Vereine auflösen".

Ein Ziel ist, dass die Talente, die aus der erfolgreichen U19 des JFV (Bartels: "Für mich die beste Mannschaft im Jugend- und Männerbereich im ganzen Nordwesten.") nach der Jugendzeit zum Beispiel noch zwei Jahre beim VfL in der Oberliga reifen, bis sie stark genug sind, um sich in der Regionalliga beweisen zu können.

"Die beiden Vereine haben aktuell zusammen die besten Voraussetzungen", sagt Stephan Wulf, Leiter der Fußballabteilung des VfB. Er meint damit, dass die beiden Clubs nicht nur Regional- und Oberliga, sondern durch die beiden U-23-Teams auch die Landes- und Bezirksliga abdecken. Spieler, die aus dem JFV nachrücken, können entsprechend ihrer Leistungsstärke aufgefangen werden und in Ruhe reifen.

Eine richtige Fusion ist also nicht geplant, so dass sich die Fans auch künftig auf sportlich interessante Duelle auf dem Platz freuen dürfen. So wie an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, Stadion Alexanderstraße), wenn der VfL den Stadtrivalen zum Testspiel empfängt. Nicht nur die Spieler, sondern auch die Verantwortlichen beider Vereine werden sich ganz sicher freundschaftlich begrüßen.

Aufrufe: 021.1.2015, 06:50 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor