2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
René Grimm und die unglaubliche Auswärtsbilanz der Rimpaer. F: Meier
René Grimm und die unglaubliche Auswärtsbilanz der Rimpaer. F: Meier

Rimpars Auswärts-Kopfproblem

Null Punkte in der Fremde +++ Abstieg in die BOL Unterfranken steht unmittelbar bevor

Der ASV Rimpar scheint drei Spieltage vor Saisonende nicht mehr zu retten sein. Die Kicker aus dem Würzburger Vorort sind Letzter und haben schon fünf Punkte Rückstand zur rettenden Zone. Die Bilanz der Kicker von der Pleichach ist besorgniserregend. Denn im Jahr 2011 hat der ASV gerade einmal drei Punkte geholt. Die Auswärtsbilanz ist die schlechteste aller 55 bayerischen Landesligisten. Alle bisherigen Auswärtspartien wurden verloren. Das Restprogramm hält aber noch lösbare Aufgaben parat. Wir sprachen mit René Grimm (32), Trainer beim ASV Rimpar, der auch nächste Saison weitermacht, egal in welcher Liga.

FuPa: Hallo René, Eure Lage scheint aussichtslos. Habt Ihr die Hoffnung auf den Klassenerhalt schon aufgegeben?
René Grimm: So lange rechnerisch noch etwas drin ist, geben wir nicht auf. Aber die Fakten besagen, dass wir schon fünf Punkte Rückstand haben. Hinzu kommt unsere miserable Auswärtsbilanz. Mit René Bayer und Jens Kollert stehen uns zwei verletzte Torleute nicht mehr zur Verfügung. Schwer wiegt auch, dass unsere beiden erfolgreichsten Stürmer Igor Mikic (14 Tore) und Andreas Hetterich (12) diese Saison nicht mehr spielen werden.

Grimm: Hängende Köpfe nach jedem Auswärtsspiel.



FuPa: Du sprichst die Bilanz auf fremden Plätzen an. Wie kann es sein, dass Ihr noch keinen einzigen Punkt in der Fremde geholt habt?
Grimm: Wenn ich das wüsste. Ich kann es nicht erklären. Wir spielen auswärts auch nicht anders als zu Hause. Egal wo wir spielen: Der Rasen ist ein Rechteck mit zwei Toren und 200 Zuschauern außen rum. Trotzdem haben wir es bisher nicht geschafft auswärts zu punkten. Wir haben viele Spiele knapp in der Schlussphase verloren. In Frammersbach 0:1, in Selbitz, Kitzingen und Aubstadt jeweils mit 1:2. Diese Serie ist unglaublich. Bei jeder neuen Niederlage hängen dann die Köpfe der Spieler wieder runter.

FuPa: Hat Euch der Mut verlassen?
Grimm: Das ist reine Kopfsache. Daher müssen wir realistisch sein: An unserer Situation wird sich wohl nichts mehr ändern. Wenn man auswärts nicht punktet und in diesem Jahr erst drei Punkte geholt hat, dann kann man kaum davon ausgehen, dass wir die letzten drei Spiele gewinnen werden. Sollte das aber passieren, dann ist es bei fünf Punkten Rückstand auch noch nicht sicher, ob wir dann in der Landesliga bleiben werden.

Grimm: Unberechenbare Dinge passieren in Rimpar.



FuPa: Wie seid Ihr in dieser Situation geraten?
Grimm: Ich habe früher dem Satz: "Wenn man unten drin steht, dann verlässt einen das Glück" keine Bedeutung beigemessen. Aber es ist wirklich so. Es passieren jetzt Dinge, die sind früher nicht passiert. Vor allem kommen jetzt Dinge vor, mit denen man absolut nicht rechnen konnte. Hinzu kommt der Ausfall wichtiger Spieler. In der Summe ergibt sich daraus unser Tabellenplatz.

FuPa: Ungeachtet der misslichen Lage habt Ihr schon vier Neuzugänge verpflichtet. Wer kommt denn zur nächsten Saison nach Rimpar?
Grimm: Es muss ja weitergehen, auch wenn wir in die Bezirksoberliga Unterfranken absteigen. Vom Bezirksligisten SG Hettstadt hat Mark Urkom dem ASV Rimpar zugesagt. Philipp Loew wird von den U-19-Junioren des FC Würzburger Kickers zu uns wechseln. Sebastian Markert kommt vom aktuellen Bezirksoberliga-Schlusslicht TSV Sulzfeld. Dorthin wird auch Sven Mahler zurückkehren, der momentan noch mit der DJK Rieden um den Aufstieg in die Kreisliga Schweinfurt spielt.
Aufrufe: 014.5.2011, 11:21 Uhr
Dirk MeierAutor