Riester retten sich selbst

SCR-Trainer Josef Buschemöhle und der Riester Anhang durchlebten noch einmal in 94 Minuten ein Wechselbad der Gefühle. Der 51-Jährige hatte wieder auf den erfahrenen Teil seiner jungen Truppe in der Startelf gesetzt, was sich an diesem Freitagabend noch auszahlen sollte. Die Gastgeber waren über weite Strecken überlegen und erspielten sich gute Möglichkeiten, waren aber im Abschluss zu ungenau und umständlich. Wie eine Erlösung wirkte das 1:0 durch den quirligen Laurenz Wessel (35.), deren Wirkung aber 15 Minuten später nach einem langen Ball durch den Hütter Ausgleich zunächst verpuffte.

Die Riester steckten nicht auf, sondern schienen sich den Frust und Ärger der Saison runterlaufen zu wollen und übernahmen wieder engagiert die Kontrolle. Es waren die Sechser Peter Sedlik und Matthias Steinkamp, die sich im Eifer des Gefechtes um Ruhe und Ordnung im Aufbau bemühten.

Für die erneute Führung der Gastgeber sorgte Fabian Wellmann, der dabei reaktionsschnell nach einem Torwartpatzer mit dem Kopf zur Stelle war. Auf einmal schien das Interesse der Viktoria erloschen zu sein. Die Buschemöhle-Elf drehte dagegen noch einmal auf und konnte fast nach Belieben schalten und walten. Zwingende Torchancen ergaben sich nicht; dafür aber leistete sich die Abwehr der Gastgeber keine groben Schnitzer mehr. Als dann Philipp Seggelmann in der Nachspielzeit doch noch ,,sein" Tor machte, schlug Erleichterung in Begeisterung um; auf Lage brach großer Jubel aus, während sich Steinkamp & Co. zum Siegkreis versammelten. ,,Es war gut zu spüren, wie viele Fans trotz der negativen Erlebnisse mitgefiebert haben", konnte Buschemöhle als Vater des Erfolges eine gewisse Rührung nicht verbergen.