2024-05-02T16:12:49.858Z

WM 2014
Der Anfang vom Ende für Portugal: Nach Müllers Elfmetertor zum 1:0 herrschte Riesenjubel in der Nibelungen-Arena.    Archivfoto: pa/Stumpf
Der Anfang vom Ende für Portugal: Nach Müllers Elfmetertor zum 1:0 herrschte Riesenjubel in der Nibelungen-Arena. Archivfoto: pa/Stumpf

Riesenjubel in Nibelungen-Arena

4000 Fans feiern auf Marktplatz mit deutscher Mannschaft / Auto-Korso verläuft friedlich

Worms. Als Schiedsrichter Milorad Mazic die Partie gestern Abend im brasilianischen Salvodor abpfiff und endgültig klar war, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die zuvor hoch gehandelten Portugiesen mit 4:0 regelrecht zerlegt hatten, da herrschte auch in der Nibelungen-Arena auf dem Marktplatz eine Riesenstimmung. Die Hände von 3500 bis 4000 Fans gingen kollektiv in die Höhe. Der Arena-Sprecher skandierte: „Deutschland vier“, die meist mit Nationaltrikots bekleideten oder mit schwarz-rot-goldenen Accessoires bestückten Jogi-Fans antworteten begeistert: „Null!“ Gleich darauf sangen viele hundert Kehlen das von den Mainzer 05-Fans zelebrierte „Humba-Humba-Täterä“.

Und dann dauerte es wiederum nur wenige Sekunden, bis draußen in der Petersstraße die ersten Korso-Fahrer mit viel Gehupe ihre Jubeltour durch die Innenstadt starteten. Sie schienen förmlich auf den Schlusspfiff gelauert zu haben, so schnell waren sie zur Stelle. Die Polizei war an vielen Ecken präsent, hielt sich aber erkennbar zurück, auch wenn die meist Jugendlichen Fahrer die Räder durchdrehen ließen und einige allzu Wagemutigen ihre Fahnen gefährlich nah an den auf den Bürgersteigen Richtung Bahnhof ziehenden Fans vorbeischwenkten.

Die Polizei drückte erkennbar ein Auge zu und lag damit richtig. „Gegen 21 Uhr begann sich der Korso aufzulösen. Alles ist friedlich geblieben, wir mussten nirgendwo eingreifen“, lobte Dienstgruppenleiter Horst Klein die Fans, die sich später noch zu einer kleinen Nachfeier am Bahnhof versammelt hatten. Pietro Vannini, Mit-Initiator der Nibelungen-Arena, war schon während des Spieles beim Blick von der VIP-Tribüne auf den vollen Marktplatz überglücklich: „Das ist doch toll, wenn die Menschen so friedlich feiern. Dafür hat sich unsere Arbeit gelohnt. Es hat auch alles reibungslos funktioniert.“ Mit einer kleinen Ausnahme vielleicht: Nach etwa 15 Minuten und Müllers frühem 1:0 per Foulelfmeter war plötzlich der Ton für einige Minuten weg. „Die Boxen waren so begeistert, dass sie glatt durchgebrannt sind“, witzelte einer auf der Tribüne. Ton-Spezialist und Vannini-Kollege Christian Ruppel war allerdings in diesen Minuten weniger zum Lachen zu Mute: „Die Endstufe hatte sich komplett verabschiedet. Damit rechnet kein Mensch. Wir sind schnell in unser Lager in die Alzeyer Straße gerast und haben Ersatz besorgt“, erläuterte Ruppel nach dem Schlusspfiff und konnte da allerdings schon wieder schmunzeln. Zufrieden war auch Friedel Baumgartner, der mit seinen Kollegen von SES-Security die Einlasskontrollen managte und auf dem Platz für Sicherheit sorgte. An diesem Tag ein weitgehend ruhiger Job. „Die Leute waren einsichtig, keiner hat sich beschwert. Wir mussten auch nur wenige Sachen beschlagnahmen, meist waren das härtere alkoholische Getränke.“

Aufrufe: 06.10.2013, 20:06 Uhr
Roland KethAutor