2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

Rettung in letzter Sekunde

In der Fußball-Landesliga schlägt der TV Kalkum-Wittlaer den SV Uedesheim 2:1. Schuh trifft unmittelbar vor dem Abpfiff.

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Dieser beschauliche Fleck auf der Fußballlandkarte wird bei Landesligist TV Kalkum-Wittlaer wohl nie in Vergessenheit geraten. Die Sportanlage des SV Uedesheim ist und bleibt ein gutes Pflaster für die Düsseldorfer. Schließlich setzten sich die Schützlinge von Trainer Giuseppe Montalto heute mit 2:1 durch und schrieben auch das erste Kapitel der unfassbaren Niederrheinpokal-Historie in Neuss mit einem Triumph.
Bis zuletzt stand der dreifache Punktgewinn der Wittlaerer aber auf arg wackligen Füßen. Erst mit dem Schlusspfiff erzielte Christian Schuh den Siegtreffer. „Es wäre vermessen, von etwas anderem als einem sehr glücklichen Sieg zu reden“, bekundete Montalto. Und auch Michael Stork, seines Zeichens Übungsleiter in Uedesheim, schlug deutliche Töne an: „Heute hat gnadenlose Effizienz unser Herzblut besiegt.“

Mit diesem Sieg können die Jungs aus dem Düsseldorfer Norden den zweiten Tabellenplatz behaupten und sogar einen zarten Vorsprung auf Verfolger Cronenberg herausarbeiten. Doch wie Montalto immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, spielt „die Tabelle gerade zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison keine große Rolle.“ Die zuletzt aufkeimende Euphorie im Neusser Lager nach zwei lupenreinen Erfolgen ist nun wieder ein wenig in sich zusammengefallen.

Und doch begannen die Hausherren engagiert. So musste Markus Zimmermann schon nach wenigen Minuten einen gefährlich Schuss von Adem Avci in höchster Not auf der Linie klären. Bis auf diese kleine Ausnahme standen die Wittlaerer in der Defensive aber gewohnt sicher und ließen Uedesheim immer wieder anrennen. Als Kai Gröger im Gäste-Tor dann mit einem präzisen Abwurf genau in die Füße von Matthias Fenster den ersten gefährlichen Konter einleitete, wirkten die Neusser unsicher. Über Christian Schuh fand der Ball wieder seinen Weg zu Fenster – und der vollendete trocken zur 1:0-Führung. „In dieser Situation stellen wir uns einfach nicht geschickt genug an“, monierte Stork. „Da dürfen wir gar nicht in den Zweikampf gehen, sondern müssen gut stehen.“

Auf sehr fragwürdigem Wege kamen die Uedesheimer jedoch zum Ausgleichstreffer. Bartosz Siedlarski fiel nach einem Zweikampf mit Sebastian Jürgen im Strafraum und bekam von Schiedsrichter Dustin Sperling einen Strafstoß zugesprochen. Diesen verwandelte Tom Nilgen sicher und egalisierte den Spielstand. „Diesen Elfmeter muss man sicher nicht geben“, bekundete Montalto.

In der Folge ließen sich seine Schützlinge tief in die eigene Hälfte drängen und schafften keine Entlastung mehr. „Da müssen wir dran arbeiten“, so der Wittlaerer Coach. „Das darf in dieser Form nicht sein.“ Weil Sebastian Brunnen in der Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, fehlte auch die organisierende Stimme im Zentrum.

Erst in einer turbulenten Schlussphase verlagerten sich die Spielanteile wieder ein wenig mehr auf die Seite der Düsseldorfer. Nachdem zunächst Kou Watanabe seinen Abschluss aus vielversprechender Position verzog, scheiterte auch Sam Sillah. In der letzten Minute allerdings eroberte sich Patrick Schmitz das Kunstleder. Den durchgesteckten Ball drosch Christian Schuh ganz unverfroren zum 2:1 in die Maschen und ließ Dustin Sperling im Uedesheimer Tor das Nachsehen. „Vor dem Spiel haben wir gesagt, wir dürfen keine Fehler machen. Heute haben wir uns aber zwei Aussetzer erlaubt – und die wurden gnadenlos bestraft“, analysierte Stork hinterher. Montalto schlug in die gleiche Kerbe: „Die Effizienz war heute ausschlaggebend. Ansonsten muss man leider sagen, dass es kein gutes Spiel von uns war.“ Doch wer mag den Wittlaerern das angesichts des letztlich doch erfreulichen Spielausgangs verübeln.

Aufrufe: 019.10.2014, 19:30 Uhr
Tobias DinkelborgAutor