2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Starker erster Auftritt vom neuen Hoffenheimer Cheftrainer Julian Nagelsmann: "In zwei Tagen kann man natürlich keine Bäume ausreißen, aber wir möchten offensiver zu Werke gehen." F: S. Lörz
Starker erster Auftritt vom neuen Hoffenheimer Cheftrainer Julian Nagelsmann: "In zwei Tagen kann man natürlich keine Bäume ausreißen, aber wir möchten offensiver zu Werke gehen." F: S. Lörz

"Respekt ja, Angst nein"

Julian Nagelsmann will bei seinem Bundesligadebüt offensiver spielen und so gegen Werder die Wende einleiten

Optimitsisch, aber auch realistisch ordnete Julian Nagelsmann heute in seiner ersten Pressekonferenz die Gemengelage beim angezählten Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ein. Der jüngste Bundesligatrainer aller Zeiten vor seinem Debüt gegen Werder Bremen: "In zwei Tagen kann man natürlich keine Bäume ausreißen, aber wir möchten offensiver zu Werke gehen. Das gilt auch schon für Samstag."

Wir möchten offensiver spielen“

So sieht er also aus, der jüngste Bundesligatrainer aller Zeiten. Weißes Hemd, blauer Pullover, ein verschmitztes Grinsen im Gesicht und ein souveräner erster Auftritt vor der versammelten Journalistenschar. Mit 28 Jahren ist Julian Nagelsmann zwar ein echter Trainernovize, doch vor dem Sprung in Haifischbecken Bundesligaabstiegskampf bekommt er keine kalten Füße: „Ich habe immer Respekt vor einer Aufgabe, nie Angst.“ Es bleibt aber auch keinerlei Zeit für Hasenfüßigkeit, denn bereits am Samstag steht der Abstiegskracher gegen Werder Bremen auf dem Programm und an der Weser soll schon ein frischer Wind durch die Hoffenheimer Mannschaft wehen. „In zwei Tagen kann man natürlich keine Bäume ausreißen, aber wir möchten offensiver zu Werke gehen. Das gilt auch schon für Samstag.“

Blockaden lösen

Der Schlüssel für die Partie gegen Werder Bremen (Sa. 15:30 Uhr) liegt für den neuen Chefcoach vor allen Dingen im Kopf der verunsicherten Kraichgau-Kicker: „Ich will fußballerische Inhalte trainieren und Blockaden lösen, dann wird über kurz oder lang die Situation auch besser. Wir müssen darüber reden, was wir gerne machen. Das ist Fußballspielen.“ Optimistisch aber auch realistisch geht der ehemalige U19-Trainer ans Werk. Der Spaß am Spiel als Schlüssel zum Erfolg? Die Grundlagen für ein offensiveres Hoffenheimer-Spiel ist da. Gestern um 15 Uhr leitete Nagelsmann erstmals das Training der Profimannschaft und war mit der ersten Übungseinheit sichtlich zufrieden: „Sie haben sehr befreit, griffig und giftig gewirkt. Ich hoffe, wir können schon morgen das Ergebnis unserer ersten Einheiten sehen." Angriff ist eben doch die beste Verteidigung, vor allen Dingen gegen die Schießbude der Liga. 41 Gegentore hat die Werder-Defensive bisher in 20 Bundesligaspielen schlucken müssen, zusammen mit dem VfB Stuttgart der schlechteste Wert in der gesamten Liga. Lediglich zweimal stand in den bisherigen 24-Saisonspielen die Null. Dennoch warnt der neue Coach vor den Nordlichtern, die unter der Woche im Pokal Selbstbewusstsein tanken konnten. Viktor Skripnik und seine Bremer kegelten am Dienstagabend überraschend Bayer Leverkusen aus dem DFB-Pokal: „Das Pokalspiel wird ihnen sicher Auftrieb geben.“

Reutershahn und Schreuder bleiben Co-Trainer

Auf Nagelsmanns Wunsch hin nehmen auch weiterhin die von Huub Stevens installierten Co-Trainer Armin Reutershahn und Alfred Schreuder auf der Trainerbank Platz. „Es war ein Wunsch von mir, mit beiden Co-Trainern weiterzuarbeiten. Beide sind hervorragende Trainer.“ Die gute Stimmung trüben kann da eigentlich nur die katastrophale Hoffenheimer Bilanz bei Gastspielen in der Hansestadt. Noch nie konnte "Hoffe" im Weserstadion gewinnen. Der SVW holt gegen die TSG im Schnitt 2,13 Punkte pro Partie - mehr als gegen jedes andere Team der Bundesliga. Bei dieser grauenhaften Bilanz bedarf es doch sicher einen Glücksbringer, Herr Nagelsmann? "Ich habe keine Glückshose, meine ausgefallenen Hosen sind eher etwas fürs Schwimmbad. Morgen werde ich ganz normal Jeans, Pulli und T-Shirt tragen." Ein blauer Glückspullover, wie ihn seiner Zeit Udo Lattek für sich entdeckte, ist in der heutigen Zeit wohl außer Mode. Obwohl eine gewisse Ähnlichkeit zu Latteks blauem Strick-Stöffchen aus den 80er Jahren nicht geleugnet werden kann.

Julian Nagelsmann: "Bin überzeugt, es mit der Mannschaft zu schaffen!" (Quelle: 1899 TV)

Aufrufe: 012.2.2016, 20:00 Uhr
Danny GalmAutor