2024-04-16T09:15:35.043Z

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F: Julian Kriwett
F: Julian Kriwett

Reserve des ASV wechselt den Verein

Einige Spieler sollten in die erste Mannschaft hochgezogen werden - das wollten sie jedoch nicht +++ Nun spielen sie für den ASC Ratingen-West

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Andreas Reinhold wohnt in Tiefenbroich und war beim ASV einst durchaus erfolgreich als Fußball-Jugendtrainer. Das ist 20 Jahre her. Vor zwei Jahren kam er auf die Idee, viele der damaligen Spieler, die einst durch seine Hände gingen und von ihm als Kinder zu Fußballspielern geformt wurden, wieder zusammenzutrommeln. Auch seine drei Söhne waren dabei. Gekickt wurde je nach Laune auf dem Bolzplatz an der Sohlstättenstraße.

Dann kamen einige seiner Cracks auf die Idee, sich wieder dem ASV anzuschließen und die Erfolgsstory nahm ihren Lauf. Das Team musste in der Kreisliga C beginnen, wurde umgehend Meister, es ging sofort rauf in die Kreisliga B. Dort wurde in der zurückliegenden Spielzeit als bestes Rückrunden-Team Platz vier belegt. Und längst standen die Schützlinge von Andreas Reinhold, einem in Düsseldorf praktizierendem 65 Jahre alten Zahnarzt, im Blickpunkt des Vereins. Und so traten in dieser Sommerpause Cheftrainer Andreas Kusel und Manager David Ziegler an ihn heran und wollten die sieben Besten für die erste Mannschaft (Kreisliga A) gewinnen.

Das wiederum wollten die Spieler, immerhin ein 24-Mann-Kader, nicht. Sie, in der Regel Studenten oder gerade mit dem Studium fertig und auf dem Sprung in den Beruf stehend, wollten unter sich bleiben. Sich keinen Vereinszwängen wie regelmäßigem Training unterwerfen. Auch ein vom Verein angekündigtes Sichtungstraining brachte keine Einigung. Mit dem Resultat, dass sich der gesamte Reserve-Kader vom Verein trennte und sich dem ASC Ratingen West, also Kreisliga C, anschloss. "Wir bedauern es sehr, dass wir den ASV verlassen müssen, es gab aber keinen anderen Weg", sagte Reinhold. "Für den ASV waren wir zu keinem Zeitpunkt eine Belastung. Alle Unkosten wurden von uns selbst bestritten."

David Ziegler schildert die Lage folgend: "Es geht nicht, dass sich im Verein ein eigener Verein bildet. Wir haben ein Konzept erarbeitet, wie wir die Kreisliga A halten können. Das wird schwer genug beim anstehenden Massenabstieg. Zudem müssen wir künftig wieder viel Arbeit in die Jugend investieren. All das ist nur mit großem Zusammenhalt zu stemmen." Und der war offenbar nicht mehr gegeben.

Aufrufe: 025.6.2015, 21:03 Uhr
RP / Werner MöllerAutor