Doch auch Kennenlernübungen können nicht schaden. Gleich elf neue Spieler - davon fünf aus der eigenen U19 - tragen in der fünften Klasse das Zebrahemd der Zweiten. Neue Fußball-Schuhe bekommen sie auch. Damit treten sie in große Fußstapfen. Die Mannschaft des Vorjahres erreichte einen fünften Rang. Mehr noch, bis zum Tief auf der Zielgeraden gehörten die Zebras stets zu den Top 3 der Liga.
Die Saisonplanung des MSV II zielt weniger auf Tabellenstände als auf Ausbildungserfolge. Trainer Manfred Wölpper sagt es immer: "Mein Ziel ist es, jeden Spieler persönlich weiter zu bringen." Dabei hat er auch ein Auge auf die eigene erste Mannschaft. Kicker für den Profikader auszubilden, ist mehr als ein hübscher Nebeneffekt. Es ist das Kerngeschäft. Aus dem Team des Vorjahres schafften Stürmer Gökan Lekesiz (28 Treffer), Abwehrchef Babacar M'Bengue und Außenverteidiger Barkin Cömert den Sprung. Keine schlechte Quote, darf man sagen.
Freilich, die Säulen des Spiels fehlen. Zudem haben Kapitän Domik Reinert und der Chef-Sechser Antonio Munoz das Team verlassen. Auch diese beiden Abgänge gilt es zu kompensieren. Auch wenn Tabellenstände keine Rolle spielen, fest steht auch: Mit dem Abstiegskampf wollen und dürfen die Zebras nichts zu schaffen haben. Daran arbeitet der Trainer mit seinem neuen Assistenten Nikolay Iliev ebenfalls. Uwe Schubert, Chef des Leistungszentrums, will den Unterbau mindestens im gesicherten Mittelfeld spielen sehen.
Die kommende Spielzeit bietet mehr Veränderungen. Im Vorjahr beschieden sich die Zebras mit einem kleinen Kader. Zudem verringerten Verletzungen und der persönliche Aufstieg in die Erste wie bei Athanasios Tsourakis den Auftrieb auf dem Trainingsplatz. Es war beinahe so, dass jeder, der fit war, auch spielte. Der Coach machte aus der Not eine Tugend und genoss die gute Laune in einem Team ohne echten Konkurrenzkampf. In dieser Saison weist allein das Bild mit den Neuzugängen ein spielfähiges Team auf. Dazu kommen neun Spieler aus dem Vorjahr.
Zudem wird der eine oder andere Drittliga-Spieler auf dem Weg zu Form und Spielpraxis bei der Zweiten mitspielen. Trainer Wölpper spricht von "Reibung". Diese Reibung im Konkurrenzkampf soll die Nestwärme erzeugen. Denn auf den Teamgeist setzte der Coach erneut. Wie sich die erste Elf zusammenfügt, dass wird der Kampf um die Plätze in den nächsten Wochen entscheiden.
Als neuen Stürmer an der Seite von Isi Öztürk rückte Georg Michajlov aus der U 19 des FC Magdeburg in den Kader. Ob er Gökan Lekesiz ersetzen kann, muss man sehen. Neu sind auch die beiden Griechen Georgios Mantatzidis und Germanos Ioannidis für das Mittelfeld. Beide kommen vom SC Kapellen-Erft, der die Meidericher mit einer 1:3-Niederlage aus der Saison schoss. Aus der zweiten Mannschaft des VfL Bochum rückt Tim Kahlenbach fürs defensive Mittelfeld in den Kader ein.
Ganz hinten gibt es auch ganz Neues: Nach dem Abgang von Sebastian Wickl wird Maurice Schumacher die alleinige Nummer eins. Wechselspiele wie im Vorjahr wird es auf der Position nicht mehr geben. Was dagegen bleibt: Der MSV Duisburg II stellt mit einem Durchschnittsalter von 20,5 Jahren das zweitjüngste Team in der Liga (RW Oberhausen II: 20,3). Und wie im Vorjahr soll gelten: Die Jungen sollen es wild treiben. In den nächsten fünf Wochen bereitet Wölpper seine Talente auf diese Rolle vor.